Ageia bringt PhysX fürs Notebook
Seit über einem Jahr versucht Ageia mit seiner Physikbeschleuniger-Karte PhysX am Markt Fuß zu fassen. Und obwohl man am Markt etwas Vergleichbares vergeblich sucht, blieb der Erfolg größtenteils aus – es mangelt nach wie vor am Spiele-Support.
Nach Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter (GRAW) Teil 1 und 2 steht mit Unreal Tournament 3 nun endlich ein ganz heißer Titel mit Support für Ageias Physics Processing Unit (PPU) vor der Tür. Passend hierzu hat das Unternehmen im Rahmen der Games Convention in Leipzig eine Notebook-Variante der PhysX vorgestellt, die den Namen PhysX 100M trägt. Sie soll dem im letzten Jahr vorgestellten Desktop-Modell in der Performance in Nichts nachstehen, auch wenn sie mit einem deutlich geringen Stromverbrauch von 10 Watt (Desktop-Version: über 20 Watt) und mit kompakteren Ausmaßen daher kommt.
Über die verwendete Schnittstelle schweigt sich Ageia noch aus, einige Kollegen berichten aber von dem auf PCI Express basierenden MXM-Standard, der von nVidia für Grafikkarten entwickelt wurde. Hierfür fehlen der PhysX 100M jedoch die benötigten Kontaktpins auf der schmaleren Seite der Platine (siehe Bild). Die Form deutet unserer Meinung nach eher auf den auf PCI Express und USB 2.0 basierenden ExpressCard-54-Standard hin und stünde damit einer breiteren Masse offen.
Ageia hat angekündigt, dass bereits in Kürze erste Notebooks mit PhysX 100M vorgestellt werden sollen. Als heißer Kandidat wird derzeit das Gamer-Notebook XPS M1730 von Dell gehandelt, das für den kommenden Montag (27. August) erwartet wird. Mit seinem 17-Zoll-Display, einem Core 2 Extreme Mobile X7800, 4 GB Arbeitsspeicher und einer nVidia GeForce 8600 GS mit 256 MByte Grafikspeicher sollte es sogar genügend Leistung für Unreal Tournament 3 mitbringen.
Für den Großteil heutiger Notebooks ist die PhysX 100M indes nichts, denn bei den wenigen, aber graphisch zumeist anspruchsvollen Spieletitelm mit PhysX-Support geht ihnen mangels Grafikperformance zu schnell die Puste aus. Was Ageias PhysX-Familie bei Unreal Tournament 3 zu leisten im Stande ist, soll ein Video demonstrieren. Nur schade, dass die Tornados, wie viele der anderen Spezialeffekte, nur in einer UT3-Mod angeboten werden. Ob die Mod auch Spielern ohne PhysX-Karte zur Verfügung steht, sollte abgewartet werden. Zwar lassen sich die PhysX-Befehle über den Treiber auch komplett vom Hauptprozessor berechnen, nur ist dieser dabei größtenteils völlig überfordert und das Spiel damit unspielbar, wie der im letzten Jahr veröffentlichte RealityMark von Ageia demonstriert (Intel Core 2 Extreme X6800: 3,82 fps, PhysX: 45,94 fps).
Eine vollständige Liste der Spiele mit PhysX-Support hält die Ageia-Webseite bereit. Den Preis der PhysX-100M-Karte hat das Unternehmen nicht genannt. Die im letzten Jahr in Aussicht gestellte PCI-Express-Steckkarte PhysX für den Desktop wird es übrigens aufgrund von Inkompatibilitäten nicht geben, da sich zu viele Mainboards nicht exakt an die PCI Express-Spezifikationen halten, wie das Unternehmen im Rahmen der Games Convention mitteilte.