Avivo HD und PureVideo HD im Vergleich: Wer liefert die bessere Bildqualität beim Encodieren?
4/13HDCP und die dazugehörigen Tücken
Ein moderner Kopierschutz ist mittlerweile kaum noch wegzudenken, sei es nun bei einem aktuellen Spiel oder Film. Gegen solch eine Maßnahme spricht eigentlich nichts und wir befürworten diese auch, wenn es denn nicht des Öfteren zu nervtötenden Problemen kommen würde, obwohl die Wiedergabekette auf den Kopierschutz angepasst ist. Sowohl auf allen Blu-rays als auch auf sämtlichen HD-DVD-Filmen wird ein HDCP-genannter Kopierschutz (High-Bandwidth Digital Content Protection) verwendet, der seine Dienste in den meisten Fällen zuverlässig und ordentlich verrichtet.
Bei HDCP müssen alle Geräte, die mit dem Bild etwas zu tun haben, kompatibel mit HDCP sein. Dies ist nicht nur das Wiedergabegerät (sei es jetzt ein Standalone-Player oder ein PC-Laufwerk), außerdem muss der Fernseher oder Monitor mit dem Kopierschutz etwas anfangen können. Während dies bei mehr oder wenigen allen Flachbildfernsehern der Fall ist (falls ein HD-Ready-Siegel vergeben worden ist, ist HDCP per HDMI oder DVI zwangsweise vorhanden), gibt es nicht sonderlich viele PC-Monitore, die HDCP integriert haben. Mittlerweile gibt es zwar eine breitere Auswahl als noch vor einem Jahr, vor allem preisgünstigen Bildschirmen fehlt aber die passende Unterstützung.
Darüber hinaus muss die Grafikkarte HDCP-kompatibel sein. Theoretisch ist dies bereits seit mehreren Generationen der Fall (schon die GPU der Radeon-9700-Generation bietet ein integriertes HDCP), jedoch nutzt das nichts, wenn die Videoausgänge, in den meisten Fällen DVI, alternativ HDMI, ohne den Kopierschutz versehen sind. Und genau da liegt der Hund begraben. Selbst bei einigen neuen Grafikkarte ist dies nicht zwingend notwendig, da ATi und Nvidia den Boardpartnern die freie Wahl lassen. Einige Grafikkartenserien müssen dagegen zwangsläufig mit einem HDCP-geschützten DVI-Ausgang daherkommen.
Eine zweite Falle ist ebenfalls bei der Grafikkarte zu finden. Solange man sich einen Monitor mit einer Maximalauflösung von 1600x1200 Pixel gekauft hat (darunter zählt auch die HD-Auflösung 720p mit 1280x720 Pixel), wird man von diesem Problem verschont. Anders sieht es dagegen aus, wenn der Monitor eine höhere Auflösung wie beispielsweise 1920x1200 oder gar 2560x1600 bietet. Grund dafür ist, dass fast alle Grafikkarten HDCP nur über eine Single-Link-Auflösung (höchstens 1600x1200) benutzen können. Falls nun ein Display mit einer Auflösung von 1920x1200 angeschlossen ist, kann man versuchen, mit „Reduced Blanking“ etwas herumzutricksen und den HD-Film trotzdem noch zum Laufen zu bewegen. Optimal ist das aber nicht.
Grafikkarte | HDCP GPU | HDCP DVI | HDCP Dual-Link-DVI |
Audioausgabe |
---|---|---|---|---|
Radeon X1300 | ✓ | X | X | X |
Radeon X1600 | ✓ | X | X | X |
Radeon X1650 | ✓ | ✓ | X | X |
Radeon X1800 | ✓ | X | X | X |
Radeon X1900 | ✓ | X | X | X |
Radeon X1950 | ✓ | ✓ | X | X |
Radeon HD 2400 | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Radeon HD 2600 | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Radeon HD 2900 | ✓ | ✓ | ✓* | ✓ |
* Laut ATi bietet die Radeon HD 2900 XT HDCP bei einer Dual-Link-Auflösung an. Dies können wir allerdings nicht bestätigen. Bei uns zeigten sich HDCP-Fehler mit der Grafikkarte bei Verwendung eines entsprechenden Monitors. Deswegen müssen wir zur Vorsicht raten, falls ein solches Gespann zum Einsatz kommen soll. |
Bei der Auflösung 2560x1600, die ausschließlich auf einem 30-Zoll-Monitor vorhanden ist, gibt es dagegen keine Tricks mehr. Theoretisch sollte ein Film dennoch funktionieren, wenn man die Desktopauflösung auf eine niedrigere Auflösung stellt. Bei unseren Versuchen ist diese Lösung allerdings fehlgeschlagen. Ein Bild konnten wir der Grafikkarte nicht entlocken, einzig ein Hinweis, dass etwas mit der HDCP-Verbindung nicht stimmt. Gelöst wird das Problem mit einer Grafikkarte, die HDCP bei einer Dual-Link-Auflösung nutzen kann.
Nvidia bietet die GeForce-8500- und die GeForce-8600-Serie mit dem Feature an, ATi stellt die Radeon-HD-2600- sowie die Radeon-HD-2400-Karten dagegen. Nach eigenen Angaben soll zudem die Radeon HD 2900 XT HDCP über eine Dual-Link-Auflösung wiedergeben können, was bei uns aber nicht funktionierte. Wir versuchen dies so schnell wie möglich mit ATi zu klären.
Grafikkarte | HDCP GPU | HDCP DVI | HDCP Dual-Link-DVI |
Audioausgabe |
---|---|---|---|---|
GeForce 7300 | ✓ | X | X | X |
GeForce 7600 | ✓ | X* | X | X |
GeForce 7800 | ✓ | X | X | X |
GeForce 7900 | ✓ | X* | X | X |
GeForce 7950 | ✓ | ✓ | X | X |
GeForce 8400 | ✓ | X* | X | X |
GeForce 8500 | ✓ | X* | X* | X |
GeForce 8600 | ✓ | ✓ (nur GTS) | ✓ (nur GTS) | X |
GeForce 8800 | ✓ | ✓ | X | X |
* Manche Hersteller bieten bei einigen Modellen dem Kunden einen HDCP-geschützten (Dual-Link-)DVI-Ausgang an. Dies ist aber keine Voraussetzung von Nvidia. |
Update: Entgegen unserer ursprünglichen Aussage, dass sämtliche GeForce-8600-Karten von Haus aus mit DVI-HDCP-Unterstützung ausgeliefert werden, müssen wir dies nun korrigieren. Nur die GeForce 8600 GTS verfügt standardmäßig über HDCP. Bei der GeForce 8600 GT hängt die Unterstützung dagegen vom Hersteller ab.