Compiz Core und Compiz Fusion 0.5.2 fertig
Die im April vollzogene Wiedervereinigung der Compositing-Manager Compiz und Beryl zur Darbietung eines effektvollen Linux-Desktops ist nun in Compiz Core und Compiz Fusion 0.5.2 gemündet. Die vergangenen Wochen habe man Compiz intensiv getestet und könne sowohl in puncto Feature-Reichtum als auch in Sachen Stabilität punkten.
Compiz wurde ursprünglich von Novell ins Leben gerufen und machte durch die auf den Seiten eines Würfels angeordneten Desktops, den der Anwender nach Belieben drehen konnte, und andere grafische Effekte auf sich aufmerksam. Über mehrere Monate hinweg wurde unter dem Namen „Compiz Quinnstorm“ eine Patchsammlung für Compiz gepflegt, die dem Compositing-Manager neue Effekte beibrachte. Letztendlich wurde im September 2006 – basierend auf dieser Patchsammlung – Beryl 0.1 als Fork des Compiz-Projekts veröffentlicht, da einigen Entwicklern die Integration ihrer Patches in Compiz zu träge von statten ging.
Doch schon im März 2007 gab es erste Annäherungsversuche zwischen den beiden Projekten und die Stimmen, die eine Wiedervereinigung der beiden Projekte forderten, wurden lauter. Nach einigem hin und her konnte man sich mit „Compiz Core“ und „Compiz Fusion“ auf neue Namen einigen, mit denen beide Gruppen leben konnten. Während Compiz Core die grundlegenden Features bietet, baut Compiz Fusion auf Compiz Core auf und bietet zahlreiche zusätzliche Eigenschaften. Somit konnte die Parallelentwicklung zweier nahezu identischer Projekte verhindert werden und mit Compiz Core sowie Compiz Fusion in der Version 0.5.2 steht nun das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit für jedermann zum Download bereit.
Compiz Fusion bringt eine ganze Reihe neuer Features mit, deren Vielfalt von Spielerei bis hin zu Usability-Verbesserung reicht. In letzterer Kategorie einzuordnen ist unter anderem, dass man auch bei Verwendung der Zoom-Funktion nun weiterhin mit Fenstern interagieren kann. Das neue Plugin „Desktop Expo“ stellt alle virtuellen Desktops dar und ermöglicht das Verschieben von Fenstern zwischen den einzelnen Desktops. Eher in die Ecke der netten Effekte einzuordnen sind die Reflexion des Würfels und der „Airplane“-Effekt, der Fenster zu Papierflugzeugen zusammenfaltet.
Compiz Fusion wird unter anderem in Ubuntu 7.10 „Gutsy Gibbon“ und OpenSUSE 10.3 Verwendung finden. Bis diese Distributionen in einigen Wochen veröffentlicht werden, finden sich in den offiziellen Foren der Distributionen Anleitungen, wie man Compiz Core und Compiz Fusion schon jetzt einsetzen kann.