ForceWare 163.44 behebt VRAM-Bug auf G8x

Update Wolfgang Andermahr
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Während die GeForce 8800 GTS trotz des mittlerweile gefallenen Preises immer noch als High-End-Karte gezählt werden darf, ist die kleinere Variante GeForce 8800 GTS 320 für viele potenzielle Käufer sicherlich interessanter. So liegt der Preis des 3D-Beschleunigers gut 70 Euro unter dem der schnelleren GeForce 8800 GTS.

Ein Blick in die technischen Daten verrät, dass der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen der halbierte VRAM ist. Auf der GeForce 8800 GTS 320 wird – wie der Name bereits verrät – ein mit 320 MB nur halb so großer Speicher verbaut wie auf der GeForce 8800 GTS. Diese kann auf 640 MB zurückgreifen. Wie diverse Vergleiche zwischen 256-MB- und 512-MB-Karten in letzter Zeit gezeigt haben, gibt es längst nicht bei jedem Spiel spürbare Unterschiede und wenn, dann meistens erst in höheren Auflösungen und Qualitätseinstellungen. Mit der GeForce 8800 GTS 320 wäre man also gar nicht so schlecht bedient, haben sich sicherlich einige Käufer gedacht, immerhin bietet die Grafikkarte noch ein paar Megabyte zusätzlich.

Doch wie Benchmarks gezeigt haben, bricht die GeForce 8800 GTS 320 schon in 1280x1024 in diversen Spielen gerne ein, obwohl die 256-MB-Kollegen von ATi oder der Vorgängergeneration der GeForce-7x00-Serie noch munter weiter rechnen und es den 512-MB-Versionen schwer machen, sich einen Vorteil zu erkämpfen. Ähnliches kann man ebenfalls bei der GeForce 8600 GTS und der GeForce 8600 GT mit 256 MB beobachten. Dort bricht die Performance manchmal unter das Niveau der Vorgängergeneration ein.

Vor einiger Zeit hat Nvidia das Problem erkannt und spricht von einem „VRAM-Bug“. Genauer gesagt handelt es sich um einen Fehler im Speichermanagement der kompletten GeForce-8x00-Serie, wobei der Bug bei den großen Karten mit 640 MB oder 768 MB logischerweise erst viel später (aktuell eben gar nicht) auftritt. Der Fehler bewirkt, dass munter immer weiter Daten in den Speicher geladen werden und dieser irgendwann voll ist und somit Daten ausgelagert werden müssen, was die Geschwindigkeit enorm in den Keller drückt. Normalerweise sollte dies die Grafikkarte erkennen und den Speicher wieder leeren – dies passiert aber nicht und der Speicher quillt regelrecht über.

GeForce 8800 GTS 320
  • Call of Duty 2:
    • GeForce 8800 GTS
      51,4
      640-MB-Karte
    • ForceWare 163.44
      47,6
    • ForceWare 162.22
      46,2
  • Company of Heroes D3D10:
    • GeForce 8800 GTS
      35,7
      640-MB-Karte
    • ForceWare 163.44
      29,0
    • ForceWare 162.22
      9,9
  • Stalker:
    • GeForce 8800 GTS
      34,0
      640-MB-Karte
    • ForceWare 163.44
      23,7
    • ForceWare 162.22
      16,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

(Benchmarks in 1280x1024 mit 16xAF und falls möglich 4xAA)

Nvidia versprach dies per Treiber zu beheben, wobei es sich laut eigenen Angaben um einen komplexen Fehler handeln soll. Bis dahin war die einzige Lösung, per „Alt+Tab“-Tastenkombination den Desktop-Bildschirm wieder aufzurufen und anschließend das Spiel fortzuführen. Dadurch wurde der Speicher geleert, bis dieser wieder voll war. Wie es scheint, hat Nvidia heimlich, still und leise mit dem offiziellen Beta-Treiber ForceWare 163.44 diesen Fehler behoben. Zumindest laufen diverse Spiele, die vorher von dem VRAM-Bug geplagt waren, nun deutlich schneller und sind das erste Mal spielbar. Die GeForce-8-Modelle mit mehr als 320 MB profitieren dagegen nicht von dem neuen ForceWare-Treiber.

Ob der ForceWare 163.44 den VRAM-Bug vollständig oder nur teilweise behebt, ist bis jetzt noch unbekannt, da Nvidia zu dem Treiber gar keine entsprechende Anmerkung gemacht hat. Wir versuchen das so schnell wie möglich mit den kalifornischen GPU-Spezialisten zu klären. Ob jedoch vollständig behoben oder nicht, wir können nur empfehlen, den ForceWare 163.44 auf einer GeForce 8800 GTS 320 oder GeForce 8600 beziehungsweise GeForce 8500 zu installieren. Einige Spiele werden es mit einem massiven Performance-Gewinn danken. Wer dagegen eine GeForce 8800 GTS 640 oder größer besitzt, kann durchaus noch auf den finalen Treiber warten.

Update

Wie uns James Wang, Technical Marketing Analyst bei Nvidia, soeben mitteilte, sind die von uns festgestellten Performanceverbesserung nicht mit dem scheinbar behobenen VRAM-Bug begründet, da dieser im ForceWare 163.44 immer noch vorhanden ist. So hat man im Treiber zwei Verbesserungen eingebaut, die den VRAM-Bug ein wenig neutralisieren. Nvidia modifiziert in dem neuen Beta-Treiber die Speicherkompression, was in Company of Heroes D3D10 auf einer 256-MB- und einer 320-MB-Karte den gemessenen FPS-Gewinn erklärt. Darüber hinaus verwaltet die G8x-GPU die Texturen in Stalker anders als mit den Vorgängertreibern, was dort den Performancevorteil erklärt. Laut James Wang wird der VRAM-Bug im nächsten offiziellen Treiber-Release behoben sein.