Neue Physikkarte von Ageia aufgetaucht
Im Internet sind Fotos einer – so heißt es – neuen Generation von Ageias PhysX-Karten aufgetaucht. Das neue, deutlich größere PCB weist weiterhin einen Stromanschluss und eine aktive Prozessorkühlung auf. Vermutlich fällt die Performance der PPU deutlich höher aus als beim bekannten Modell.
Ageia stellte erst vor kurzem offiziell eine Notebook-Variante der hauseigenen PhysX-Karte vor. Die von Ageia bekannte Physics Processing Unit (PPU) auf dem neuen Design legte im Vergleich zur bekannten Version deutlich an Größe zu und erinnert nunmehr fast an aktuelle Dual-Core-CPUs. Auch das gesamte Karten-Layout entspricht nun eher den Abmaßen einer Grafikkarten denn einer kleinen Erweiterungskarte. Neue Wege beschreitet da wohl auch die Geschwindigkeit des dedizierten Physikbeschleunigers.
So besitzt die Karte abermals einen extra Stromanschluss, der auf eine hohe Leistungsaufnahme schließen lässt. Zudem fällt das PCB komplizierter aus und die PPU wird nun von einer größeren Kühlkonstruktion aktiv gekühlt. Außerdem wird die Karte über einen PCIe-x8/x16-Slot mit dem Rest des Systems verbunden, was die maximale Bandbreite gegenüber der bisherigen PCI-Lösung wesentlich erhöht. Ebenfalls neu sind Steckverbindungen auf der Oberseite der Karte, die an Nvidias SLI oder die Multi-GPU-Funktionalität von AMD erinnern. Denkbar wäre eine Multi-PPU-Plattform durchaus, bieten neueste Mainboards wie das Gigabyte GA-MA790-DQ6 doch mittlerweile schon vier PCIe-x16-Slots an, die bisher offiziell nur für Quad-CrossFire taugen.
Ob die denkbar deutlich gestiegene Physikleistung jedoch auch einen wirklichen Nutzen bringt, muss sich zeigen. So gehört ein dedizierter Physikbeschleuniger auch heute noch – mehr als zwei Jahre nach der Vorstellung – zu einer Randerscheinung in PC-Systemen. Meist nur in hochklassigen (und teuren) Komplett-PCs für Spieler verbaut, bringen die Ageia-Karten zudem nur Vorteile in wenigen Spielen. Für verbesserte Physikeffekte müssen die Programmierer nämlich auf ein von Ageia bereitgestelltes SDK zurückgreifen, was mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist (nebst der Programmierung konventioneller Physikeffekte). Größen der Spieleindustrie wie John Carmack räumen PPUs ohnehin keine große Zukunft ein und AMD und Nvidia arbeiten bereits an Lösungen, die die Physikberechnung in die Grafikkarte integrieren.
Nichts desto trotz beziffert Ageia die Zahl der Spiele, die aktuell in der Entwicklung sind und von den PhysX-Produkten profitieren, auf 100, verteilt auf 60 Software-Schmieden. Und vielleicht rechtfertigt eine extrem potente und so wirklich neue Sphären bei der Physikberechnung in Spielen erklimmende PhysX-Karte ja auch endlich ihre eigene Existenz. Größe, zu erwartender Stromverbrauch und die Tatsache, dass Ageia mit Konkurrenzprodukten weiterer Hersteller rechnet, weisen zumindest auf eine Revolution statt eine Evolution hin.