Microsoft Wireless Entertainment Desktop 7000 im Test: Krieg der Knöpfe

 7/7
Thomas Kalckbrenner (+1)
14 Kommentare

Fazit

Nahezu durchweg positiv geht die auch separat erhältliche Wireless Laser Maus 8000 aus dem Test hervor. Wer mit dem Vier-Wege-Rad, der aufgrund des symmetrischen Designs kaum benutzten Seitentaste auf der Seite des kleinen Fingers und den Vista-Bugs leben kann, erhält eine grundsolide und präzise Maus, welche wohl nahezu alle denkbaren Anforderungen erfüllen kann. Besonders erwähnenswert erscheint hier die Fülle an individuellen Belegungsmöglichkeiten durch die IntelliPoint-Software sowie die angenehme Formgebung und der durchdachte Materialeinsatz.

Die Tastatur punktet mit einer Fülle an Funktionen, einer sehr angenehmen und leisen Tastenaufhängung und dem für Vielschreiber entspannenden, gebogenen Tastenfeld. Allerdings weist sie aufgrund ihres gewöhnungsbedürftigen Tastenlayouts, der Instabilität des Gehäuses und der mäßigen Untergrundhaftung drei möglicherweise kaufentscheidende Kritikpunkte auf. Auch die Verarbeitungsqualität (Sollbruchstellen an den Tasten) entspricht nicht den Maßstäben, an denen man Microsofts Hardware-Produkte bislang messen konnte. Das Design ist zwar ansprechend, auf den zweiten Blick (Sensortasten, Windows-Taste) aber unpraktisch. Für unerfahrene Käufer könnte sich zudem die unzureichende Dokumentation als Problemfaktor darstellen – wenigstens ein Handbuch im PDF-Format hätte man in der Preisklasse erwartet. Auch dass die Software vom wahren Layout der Tastatur nicht viel weiß, ist eher enttäuschend.

Microsoft Wireless Entertainment Desktop 7000 – lieferbare Multimedia-Tastatur mit Maus und einer Preisempfehlung von 159,99 Euro
Microsoft Wireless Entertainment Desktop 7000 – lieferbare Multimedia-Tastatur mit Maus und einer Preisempfehlung von 159,99 Euro

Windowsanwender (insbesondere Vista- und Media-Center-Nutzer) mit einem Faible für Zusatzfunktionen werden mit dem Wireless Entertainment Desktop 7000 dennoch zufrieden sein. Ein in der Tastatur integriertes Touchpad (Navigations-Pad) zur bequemen, mauslosen Steuerung des Rechners vom Sofa bietet ansonsten nur die Logitech diNovo Edge. Während der Steuerkreuzmodus ein Alleinstellungsmerkmal darstellt und sich gut zur Steuerung des Windows Media Centers eignet, kann sich Microsofts Navigations-Modus im Maus-Modus nicht mit der Haptik der TouchDisc von Logitech messen. Insbesondere die Scroll-Funktion und die Geschwindigkeit wird vermisst. Die Logitech diNovo Edge steht in Konkurrenz zum Keyboard des Microsoftpakets – auch wenn sich die beiden Tastaturen optisch wenig ähneln, gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten. Beide bringen Funktionen wie eine Media-Center-Taste, ein Touchpad und eine Vielzahl an belegbaren Sondertasten sowie eine Bluetoothanbindung mit. Auch die Laptop-Bauform, die geringe Höhe und der Einsatz von Aluminium sind bei beiden Geräten zu sehen.

Microsofts Wireless Entertainment Desktop 7000 wechselt als Desktop-Set bestehend aus Tastatur und Maus ab 119 Euro (Stand August 2007) den Besitzer, wobei allein die im Kit enthaltene Maus einen Wert von 49 Euro hat. Die Logitech DiNovo Edge ist mit 135 Euro in diesem Vergleich zwar klar das teurere Produkt, erscheint – verglichen mit dem für September 2007 erwarteten, 300 Euro teuren Wireless Media Desktop 8000 (im Handel wahrscheinlich ab 250 Euro) – aber wie ein Schnäppchen.

Beide Produkte, das Wireless Entertainment Desktop 7000 und die diNovo Edge, haben ein ansprechendes Design. Die diNovo Edge hat das bessere Touchpad, bietet jedoch schlechte Multimedia-Tasten, die erst nach Betätigung der Fn-Taste sichtbar werden und nur zweihändig zu bedienen sind. Zumindest auf dem Sofa wäre nun eine dritte Hand erforderlich, um die Tastatur zu halten. Bei Microsoft sind die Media-Tasten nicht nur einhändig zu bedienen, sondern auch dort angebracht, wo sich die Hände beim Halten der Tastatur ohnehin befinden. Der Wireless Media Desktop 8000 dürfte dank einer vollständigen Tastenhintergrundbeleuchtung die Messlatte für eine Multimedia-Sofa-Tastatur weiter nach oben schrauben. Bei Logitech leuchten die Sondertasten erst, wenn man die (für die die Tastatur haltenden Hände nicht erreichbare) Fn-Taste im Dunkeln gefunden hat.

Die Verarbeitung und das gewählte Material sind bei Logitech merklich höherwertiger. In wie weit der Wireless Media Desktop 8000 unter Einsatz von gebürstetem Aluminium bei Tastatur und Maus hier besser abschneidet, muss abgewartet werden. An den eher gewöhnungsbedürftigen Sensor-Tasten (F-Tasten) wird jedoch auch sie nichts ändern. Im Vergleich mit der Logitech diNovo Edge ist Microsofts Wireless Entertainment Desktop 7000 das bessere Produkt, wenn es um Multimedia-Funktionen (beispielsweise die Ansteuerung eines Wohnzimmer-PCs) geht – eine feste Unterlage vorausgesetzt. Als Desktop-Tastatur hat sie es jedoch schwer, auch wenn sie preislich aufgrund der beiliegenden Maus eine deutlich bessere Figur macht. Ein Warten auf den doppelt so teuren Wireless Media Desktop 8000 lohnt unter Berücksichtigung der Zusatzfeatures und der weiterhin vorhandenen Kritikpunkte nicht, da abgesehen von den eingangs erwähnten Unterschieden zwischen den beiden Paketen die meisten Kritikpunkte auch hier zutreffen dürften.

Microsoft Remote Keyboard für Windows XP Media Center
Microsoft Remote Keyboard für Windows XP Media Center

Interessanter ist aus unserer Sicht da eher noch das Natural Ergonomic Keyboard 4000. Die irritierenden Sensortasten sind verschwunden, die Windows-Taste ist wo sie hingehört und auch ein Scrollrad ist vorhanden. Die Preisempfehlung liegt bei fairen 55 Euro (ab 40 Euro im Handel). Als Desktop-Set Natural Ergonomic Desktop 7000 ist das Keyboard alternativ zusammen mit der Natural Wireless Laser Mouse 6000 erhältlich, welche zwei Daumentasten bietet. Die Preise beginnen hier bei 90 Euro. Auch beim Wireless Laser Desktop 6000 scheint weniger Geld besser angelegt zu sein (ab 67 Euro im Handel). Fürs Wohnzimmer bleibt das „Remote Keyboard für Windows XP Media Center“ eine Option.

Logitech Harmony 1000 Advanced Universal Remote (Fernbedienung für Windows Vista)
Logitech Harmony 1000 Advanced Universal Remote (Fernbedienung für Windows Vista)

Im Übrigen lohnt sich auch ein Blick in das Portfolio der Konkurrenz wie Logitech oder Cherry. Ausgeklügelte Media-Center-Tastaturen finden sich hier jedoch eher selten. Zumindest bei Logitech lässt man ausgeklügelten Fernbedienungen den Vortritt. Vielleicht sogar die beste Lösung zur Fernbedienung eines Fernsehers oder Media-Centers?

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.