Sparkle Calibre GeForce 8600 GT 512 MB im Test: Ein Sonderling will's wissen
Einleitung
In der Preisklasse bis 150 Euro tummeln sich derzeit so einige Direct3D-10-Grafikkarten, die für Spieler ohne hohe Geschwindigkeits- und Qualitätsansprüche interessant sind. Zur Auswahl stehen von ATi die Radeon HD 2600 XT mit GDDR3- oder GDDR4-Speicher, während potenzielle Käufer auf der Nvidia-Seite nach einer GeForce 8600 GT oder GeForce 8600 GTS Ausschau halten sollten. Nicht vergessen darf man beim Kauf einer vermeidlich weniger potenten Mittelklassekarte im Vergleich zu aktuellen High-End-Grafikkarten die Tatsache, dass die HD-Videobeschleunigung deutlich besser als bei den teureren High-End-Kollegen funktioniert. Ein interessanter, da etwas außergewöhnlicher Kandidat wird von Sparkle angeboten.
Die Rede ist von der „Calibre 8600 GT“, die auf einer GeForce 8600 GT basiert, mit der Referenzkarte jedoch nicht mehr viel zu tun hat. So setzt der taiwanische Hersteller ein eigenes Kühlsystem ein, erhöht die Taktraten teils massiv, verbaut einen mit 512 MB doppelt so großen VRAM wie bei dem Referenzdesign und bietet dem Kunden schlussendlich noch ein kleines Schmankerl an: Eine auf dem PCB montierte LED-Anzeige, die die aktuelle GPU-Temperatur ohne Hilfe des Treibers anzeigt. Mit dieser Grafikkarte möchte Sparkle sich nicht nur von allen anderen GeForce-8600-GT-Modellen absetzen, sondern sogar der GeForce 8600 GTS Konkurrenz machen.
Der Online-Shop Dollarshops konnte uns freundlicherweise ein Exemplar der Sparkle Calibre 8600 GT zur Verfügung stellen, welches wir in diesem Kurztest auf Hertz und Nieren prüfen werden. Lohnt sich der nicht gerade geringe Aufpreis gegenüber einer herkömmlichen GeForce 8600 GT?
Sparkle Calibre 8600 GT 512 MB
Das größte Problem gleich vorweg: Viele Online-Shops listen die Sparkle Calibre GeForce 8600 GT nicht und wenn, dann ist der 3D-Beschleuniger oftmals nicht verfügbar. Die günstigste Anlaufadresse, bei der darüber hinaus eine recht gute Lieferbarkeit gewährleistet ist, ist der niederländische Online-Shop Dollarshops. Der Preis der Karte beträgt etwa 145 Euro und liegt somit nur knapp unter dem Niveau einer GeForce 8600 GTS.
Das PCB sowie alle restlichen Komponenten der Grafikkarte hält Sparkle in Schwarz. Das Platinenlayout weicht vom Nvidia-Referenzdesign einer GeForce 8600 GT etwas ab. Der recht klein gehaltene Single-Slot-Kühler ist mit dem „Calibre“-Logo verziert und besteht aus Kupfer. Dies schließt auch die Kühllamellen mit ein, die ebenfalls auf das hochwertige, aber teure Material, das die Wärme effektiver als kostengünstigeres Aluminium ableiten kann, setzen. Ein gerade mal 45 mm großer Radiallüfter, der einen äußerst negativen Eindruck hinterlässt (mehr dazu im Abschnitt „Sonstige Messungen“), übernimmt die Belüftung des Metallkonstruktes. Das Kühlprinzip ist schnell erklärt: Der Radiallüfter saugt die kühle Luft aus dem Gehäuse an, leitet diese über die GPU und bläst die aufgeheizte Luft schlussendlich durch die Kupferlamellen wieder in das Gehäuse.
Bei der Calibre GeForce 8600 GT hat sich Sparkle eine kleine Besonderheit einfallen lassen, die aber mehr eine nette Dreingabe darstellt, als wirklich nützlich zu sein scheint. So befindet sich auf dem PCB eine Steckkarte, die mit einer LED-Anzeige ausgerüstet ist. Diese zeigt direkt nach der Initialisierung des Grafikkarten-BIOS' die GPU-Temperatur an. Interessant zu beobachten sind die sehr schnell auftretenden Temperatursprünge während der Startprozedur des Rechners, die man, da der Treiber noch nicht initialisiert ist, mit den herkömmlichen Mitteln bisher nicht nachstellen konnte. Falls man die LED-Anzeige im laufenden Betrieb sehen möchte, muss man entweder das Gehäuse durchgehend geöffnet lassen, oder ein Seitenfenster einsetzen.
Der auf der Calibre 8600 GT verbaute GDDR3-Speicher, der mit 512 MB doppelt so groß wie bei dem Referenzdesign von Nvidia ausfällt, wird von Qimonda mit einer Zugriffszeit von 1,4 ns gefertigt. Um die doppelte Kapazität des VRAM zu erreichen, verbaut Sparkle auch auf der Rückseite vier Speicherbausteine. Diese werden allesamt nicht vom Kühlsystem bedeckt. Die GPU-Frequenz hebt Sparkle bei der Calibre 8600 GT auf 630 MHz an, während die Shaderdomäne mit einer Frequenz von 1404 MHz arbeitet. Damit ist man von den Taktraten einer GeForce 8600 GTS (TMU-Domäne: 675 MHz, Shaderdomäne: 1458 MHz) nicht mehr allzu weit entfernt. Der VRAM verrichtet mit 810 MHz seinen Dienst (GeForce 8600 GT: 700 MHz; GeForce 8600 GTS: 1000 MHz).
Auf der Calibre 8600 GT sind zwei HDCP-geschützte Dual-Link-DVI-Ausgänge (dies aber erst seit Juli 2007, davor waren die DVI-Ausgänge nicht HDCP-kompatibel) sowie ein HDTV-Ausgang verbaut. Das von Sparkle beigelegte Zubehör fällt etwas dürftig aus, wobei man für den Preis von 150 Euro nicht allzu viel verlangen kann. Andere Hersteller statten ihre Modelle in dem Preissegment jedoch stellenweise besser aus. Mehr Software als eine Treiber-CD gibt es bei der Calibre 8600 GT nicht. Die Kabelausstattung besteht aus einem DVI-auf-D-SUB- sowie einem S-Video-auf-YUV-Adapter und einem S-Video-Kabel.