Sparkle Calibre GeForce 8600 GT 512 MB im Test: Ein Sonderling will's wissen
3/3Sonstige Messungen
Bereits nach dem ersten Anschalten des Testsystems war klar, dass der Lautstärketest kein Zuckerschlecken für die Calibre 8600 GT wird. Zuerst hofften wir, dass nach der Treiberinitialisierung eine Lüftersteuerung greifen und den Krachmacher auf ein erträgliches Niveau herunter regeln würde (wie es bei den GeForce-8600-GTS-Modellen üblich ist). Doch es gibt keine Lüftersteuerung. Der Lüfter agiert durchweg so laut, dass ein konzentriertes Arbeiten unmöglich ist. Auch während des Spielens fällt die Grafikkarte noch unangenehm auf. Selbst die herkömmliche GeForce 8600 GT, die nicht gerade zu den leisesten ihrer Art gehört, wird im Vergleich zum angenehmen Zeitgenossen.
Die schillernde Kehrseite der Medaille: Trotz der höheren Frequenzen liegen die Temperaturen auf der Sparkle Calibre 8600 GT durchgehend im grünen Bereich und brauchen sich vor der GeForce 8600 GTS sowie der GeForce 8600 GT nicht zu verstecken. Die GPU-Temperatur ist mit 47 Grad Celsius unter Windows und 68 Grad Celsius unter Last noch weit vom Gefahrenbereich entfernt und Probleme sollte es selbst in warmen Sommertagen in einem schlecht belüfteten Gehäusen nicht geben. Einzig auf der Chiprückseite muss die Sparkle Calibre 8600 GT federn lassen. Dort wird der 3D-Beschleuniger mit 72 Grad Celsius um einiges Wärmer als die restlichen Probanden, ein Problem ist dies aber nicht.
Dass höhere Taktfrequenzen in einem höheren Stromverbrauch resultieren, ist keine Hexerei. Dies unterstreicht auch die Sparkle Calibre 8600 GT, dessen Stromverbrauch in etwa identisch mit dem der GeForce 8600 GTS ist. Im 2D-Modus liegt die Sparkle-Adaption drei Watt hinter dem GTS-Modell, unter Last kommt es dann zu einem Gleichstand. Die Leistungsaufnahme ist gegenüber der GeForce 8600 GT minimal angestiegen, wobei man den Unterschied vor allem unter Last erkennen kann. Einen Grund, sich gegen die Sparkle Calibre 8600 GT zu entscheiden, ist das aber nicht.
Da die Sparkle Calibre 8600 GT schon von Haus aus mit weit höheren Taktfrequenzen ausgeliefert wird, als das Referenzdesign der GeForce 8600 GT vorgibt, ist davon auszugehen, dass die Taktreserven nur noch eine minimal höhere Frequenz erlauben. Und so ist es auch. Die TMU-Domäne der G84-GPU lässt sich um 20 MHz auf 650 MHz anheben, was einen Shadertakt von 1458 MHz (ein Plus von 54 MHz ergibt). Somit schafft die GPU nicht ganz die Frequenzen der GeForce 8600 GTS. Der Speicher lässt sich von 810 MHz auf 882 MHz übertakten. Die durchschnittliche Performancesteigerung beträgt sieben Prozent.
Fazit
Mit der Calibre 8600 GT hat Sparkle fast alles richtig gemacht. Die Karte bietet dem Käufer höhere Taktraten als das Referenzdesign und einen mit 512 MB doppelt so großen Speicher, was die Endgeschwindigkeit auf ein und dasselbe Niveau mit der einer von Natur aus schnelleren GeForce 8600 GTS bringt (auch wenn ihr an dieser Stelle zurzeit noch der Treiber in die Karten spielt). Darüber hinaus ist die auf dem PCB befestigte LED-Anzeige, die die GPU-Temperatur direkt nach der Initialisierung des Grafikkarten-BIOS' anzeigt, eine nette Dreingabe. Die beiden Dual-Link-DVI-Ausgänge sind HDCP-geschützt, was bei einer GeForce 8600 GT nicht zwingend Voraussetzung ist.
Ein K.O.-Kriterium allererster Güte ist allerdings mit Sicherheit das verbaute Kühlsystem. Es kühlt die Grafikkarte zwar effektiv und sieht ohne Frage schick aus. Die Lautstärke ist jedoch dermaßen hoch, dass wohl nur die wenigsten Kunden im Alltag Freude an der Grafikkarte finden werden.
Somit können wir leider keine Kaufempfehlung für die Sparkle Calibre 8600 GT aussprechen, es sei denn, man möchte sowieso eine andere Kühlung verwenden oder die Lautstärke des Rechners ist einem völlig gleichgültig. Falls dies der Fall ist, dann spricht für den angemessenen Preis von 145 Euro in der Tat nichts gegen und viel für den Kauf der Calibre 8600 GT.
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