5.1-Systeme im Test: Teufel CEM PE gegen Logitech Z-5450 Digital
6/8Klangeindrücke
Die Vermittlung von Klangeindrücken in Worten ist wohl eine der größten Herausforderungen dieses Tests. Kritik und Lob wird im Folgenden beiden Systemen ausgesprochen, die Ummünzung des eigenen Klangeindrucks in Worte, die korrekte Gewichtung der Worte für eine Deutung durch den Leser sowie der Vergleich des hier Geschriebenen mit den Eindrücken, die jeder Leser selbst gesammelt haben mag, ist jedoch ein Prozess, der subjektiver nicht sein könnte. Es sei daher auch an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dass jede Bewertung nur eine persönliche Empfehlung sein kann und es stets empfehlenswert ist, jeden potenziellen Kandidaten vor einem Kauf Probe zu hören. Gefallen finden muss letztendlich das Ohr des Käufers an dem Produkt, nicht das des Testers.
Musik
Doch wir für unseren Fall haben nur das Sinnesorgan des Testers zur Verfügung und dieses hat teils deutliche Unterschiede zwischen den beiden Systemen festgestellt, über die nun Auskunft gegeben werden soll. Die Reihenfolge der Beschreibung der Klangeindrücke orientiert sich dabei an dem Vorgehen beim Probehören, um Charakteristika – so gut es geht – sortiert wiedergeben zu können. Aus diesem Grunde fängt der Exkurs in die klanglichen Welten von Teufel und Logitech auch bei der Betrachtung der reinen Daten beider Systeme an.
Der Blick über die Leistungsaufnahme der Satelliten zeigt, dass diese relativ ebenbürtig sein sollten, obgleich, und das sei hier auch erwähnt, die Watt-Zahlen von Lautsprechern weder etwas über deren Wirkungsgrad, noch etwas über Klangtreue oder -charakteristika aussagen. Dennoch könnte man anfangs ein kleines Basswunder hinter dem recht zierlichen Äußeren des Logitech-Subwoofers vermuten. Auf dem Papier beanspruchte er nämlich bis zu 116 Watt für sich, während Teufels Pendant, wenngleich deutlich größer, nur maximal 100 Watt umwandelte.
Der Einstieg in die qualitativ hochwertige Welt der Musik, der mit dem Hören des Liedes „Hotel California“ der Eagles-Live-DVD genommen wurde, offenbarte jedoch anderes: Der Logitech-Subwoofer verhielt sich erstaunlich zurückhalten, als die Perkussionsinstrumente mit eigentlich tiefem, druckvollen Bass das anfängliche Gitarrenspiel ergänzten. Während andere Systeme an dieser Stelle den Tieftonbereich leicht übersteuern und dumpfes Wummern produzieren, das die zahlreichen Gitarren und den Gesang überstimmt, könnte man beim Logitech Z-5450 Digital von einem dezenten, fast zuückhaltenden Bass reden. Das freut auf der einen Seite, weil der Bass relativ klar und exakt produziert wurde, auf der anderen Seite ist ein gewisses Maß an Druck zu vermissen, der beim Teufel-System idealer umgesetzt wird. Der Tieftöner des Concept E Magnum PE nämlich langt an dieser Stelle kräftig zu. Exakt so, wie es sich gehört. Man sollte hierbei jedoch darauf achten, dass der Tieftöner korrekt eingestellt ist. Dutzende Lautstärkestufen für den Subwoofer, eine variable Crossover-Frequenz sowie die Konstruktion als Downfire-Subwoofer können hier leicht zu einem Bassgewitter führen, dass dem Eagles-Klassiker nicht gerecht wird. Die korrekte Einstellung ergibt hier jedoch den gewünschten Effekt: Einen klaren, tiefen Bass, der bei Bedarf das Mark erschüttert. Logitech vermag dies bei diesem Lied nicht, unabhängig davon, ob die Subwooferlautstärke am Control-Panel erhöht wird oder nicht.
Da „Hotel California“ jedoch vor allem durch den Einsatz mehrerer unterschiedlicher Gitarren lebt, die die markante Stimme von Don Henley unterstreichen, sei hier auch noch deren Umsetzung durch beide Lautsprechersysteme erwähnt: So fällt die gute Differenzierbarkeit der unterschiedlichen Gitarren auf, die bei beiden Boxensystemen gegeben ist. Lediglich die Bass-Gitarre hinterlässt einen verschwommenen Eindruck, da man deren Wiedergabe irgendwo zwischen den Satelliten und dem Subwoofer suchen muss. Der unhörbare Übergang zwischen beidem gelingt hier keinem der Systeme, wobei insgesamt das Teufel-Set gefälliger aufspielt, da der Tiefgang des Saiteninstrumentes besser abgebildet wird, wohingegen das Logitech Z-5450 Digital den Tiefton nur ansatzweise heraushören lässt.
Die Stimme von Don Henley klingt auf beiden Systemen nicht so, wie man es sich wünscht. Es kommt leider nie der Eindruck auf, dass es nicht der Center-Speaker ist, der hier singt, sondern die markante Stimme des Eagles-Sängers. Woran dies genau liegt, ist allerdings schwer auszumachen. Es ist aber wohl das Zusammenspiel eines leicht unterpräsenten, voluminösen Mitteltonbereiches und der damit einhergehenden Verschiebung der Stimmenwiedergabe in den Mittel-bis Hochtonbereich. Es klingt schlicht nicht kernig genug. Beim Logitech Z-5450 Digital kommt zudem hinzu, dass sich der Ton nicht recht von den Satelliten lösen will und somit der Bühnencharakter der DVD nur ungenügend transportiert wird. Vor allem beim Umschalten zwischen den Boxensystemen fällt auf, dass Teufels Concept E Magnum in der Power Edition den Klang viel gelöster transportiert und hierdurch die Live-Atmosphäre deutlich besser vermittelt wird.
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Hineinhören in die exzellent in 5.1 abgemischten Queen-DVDs. Während das Teufel-System in dem Titel „Another One Bites the Dust“ die Bass-Drum martialisch in Szene setzt, hinkt das Logitech-System gefühlt immer hinterher, wenngleich der Bass mitunter sauberer klingt. Diese Erkenntnis beim Bass fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn der Teufel-Subwoofer bei hohen Lautstärken (nahe dem Pegel-Maximum des Systems) nicht nur die 25 Zentimeter im Durchmesser messende Membran des Subwoofer zum Schwingen anregt, sondern auch umliegende Möbel oder Gegenstände. Das Klangvergnügen wird durch die Downfire-Bauweise bereits bei deutlich geringeren Pegeln durch mitschwingende Dinge beeinträchtigt, als dies beim Logitech-Subwoofer der Fall ist. Hier hört man den Bass länger ungestört. Eine gescheite Entkopplung des Teufel-Subwoofers vom Fußboden hilft hier aber bereits viel, zumal man dem Tieftöner nicht negativ anrechnen kann, dass er genug Kraft mitbringt, CD-Ständer oder Wasserflaschen zur Bewegung anzuregen. Freddy Mercury und Co. jedenfalls profitieren aufgrund der oft saftigen Drum-Einsätze in ihren Stücken vom Tieftonpotenzial des Teufel-Systems. Außerdem fiel abermals auf, dass sich der Ton beim Logitech-System nicht recht von den Satelliten trennen wollte und somit bestimmbar im Raum hängen blieb. Vor allem bei der sehr gelungenen Abmischung im 5.1-dts-Raumklang fällt dies negativ auf, da oftmals Übergänge der Musik von den vorderen Satelliten zu den hinteren oder vom linken in den rechten Kanal zu vernehmen sind, die beim Z-5450 Digital teils sprunghaft wirken, bei Teufel jedoch fließend wiedergegeben werden. Insgesamt klingt das Logitech-System bei der Queen-Wiedergabe zudem nasaler; die gesamte Akustik wirkt bedeckt. Teufels Concept E Magnum PE hingegen schien es manchmal mit dem Hochtonbereich zu übertreiben. Dieser wird zwar exzellent abgebildet, wirkt aber allzu oft überbetont, bei höheren Pegeln mitunter – wenngleich selten – gar schrill.
Den Abschluss des musikalischen Hörvergnügens bildete die ABBA-DVD „16 Hits“ (Stereo), auf der einige der bekanntesten Songs der vierköpfigen Band vereint sind. Aufgrund des Bekanntheitsgrades der Titel besitzt man bei dieser Musik bereits einen festen Eindruck im Hinterkopf; besondere Klangcharakteristika der Systeme können also schnell festgestellt werden. Und so dauerte es bei der Wiedergabe der DVD auch nicht lang, bis sich das Logitech-System mit leichtem Vorsprung an die Spitze spielen konnte. So gefiel der harmonischere Gesamteindruck des Systems, der vor allem daran festzumachen ist, dass nahezu niemals der Übergang zwischen der Hoch- und Mitteltonwiedergabe der Satelliten sowie der Tieftonwiedergabe des Subwoofers auszumachen war. Das Teufel-Set hingegen lieferte die druckvolleren Bässe, wobei der Subwoofer hierbei als solcher in Erscheinung trat. Da ABBA, beispielsweise in dem Song „The Winner takes it All“, jedoch nicht von den tiefen Tönen lebte, sondern von dem Zusammenspiel von Gesang, Schlagzeug, Klavier und Saiteninstrumenten, kann das Z-5450 Digital diesen Vergleich für sich verbuchen. Abermals wirkte die Wiedergabe auf dem Teufel-System jedoch freier. Da dies bei der Stereo-Wiedergabe jedoch nicht ganz so stark auffiel, überwog das harmonischere Gesamtbild des Logitech-Sets.