YouTube droht Anzeige vom Zentralrat der Juden

Jirko Alex
129 Kommentare

Weil mitunter seit Monaten Material der rechtsradikalen Szene auf der zu Google gehörigen Online-Plattform zu finden ist, erwägt nun der Zentralrat der Juden eine Anzeige gegen YouTube. Frühere Hinweise auf die antisemitischen Videos wurden ignoriert.

So habe jugendschutz.net, die für Deutschland zentrale Stelle für die Überwachung des Jugendschutzes im Internet, mehr als 100 Videos in den vergangenen Monaten abgemahnt, in keinem Fall jedoch eine Reaktion von YouTube erhalten. Dabei seien viele Clips auf der Videoplattform besonders gefragt, ein Handeln also zwingend. Neben antisemitischen Propagandafilmen gibt es auch Clips von indizierten Liedern und Gruppen. Ein kriegsverherrlichende Video wurde bisher gar über 400.000 Mal abgerufen; ähnliches Material geht zumindest in die 10.000.

Laut des SWR-Polit-Magazin „Report Mainz“, das am Sonntag über die YouTube-Clips berichtete, stünden viele der Kurzfilme bereits seit Monaten bei YouTube. Einer dieser Clips beispielsweise wurde im Dezember 2006 eingetragen – und seitdem mehrmals beanstandet. Dass Google respektive YouTube hier noch nicht eingeschritten ist, erscheint unverständlich. Aus diesem Grund erwägt nun auch der Zentralrat der Juden eine Anklage gegen das Videoportal wegen Beihilfe zur Volksverhetzung. Man erwarte, „dass die Staatsanwaltschaft, dass die Behörden, dass auch die Bundesregierung gegebenenfalls dagegen eintritt und dagegen vorgeht.“