YouTube will verstärkt illegale Videos filtern
Nachdem vor ein paar Tagen ein Bericht für Aufsehen gesorgt hatte, der das lasche Löschverhalten der Google-Tochter YouTube bei Videos mit rechtswidrigen Inhalten monierte, verspricht der Konzern nun Besserung. Neue Filter und ein Ausbau der Zusammenarbeit mit der Community sollen kommen.
Der Online-Plattform wurde vom Magazin „Report Mainz“ am vergangenen Wochenende vorgeworfen, bekannte und gemeldete Videoclips mit antisemitischem Inhalt nicht gelöscht zu haben und so über Monate zu einer teils tausendfachen Sichtung des Materials beigetragen zu haben. Einige der Videos standen seit Monaten – mitunter gar seit 2006 – auf der Online-Plattform und erfreuten sich 10.000-facher Abrufe. Laut jugendschutz.net, der zentralen Stelle für die Überwachung des Jugendschutzes im Internet, seien dabei nur ein Bruchteil der gemeldeten Videos gelöscht worden – eine Rückmeldung auf die Meldungen rechtsextremer Clips habe es ohnehin nicht gegeben. In Folge der Berichterstattung kündigte auch der Zentralrat der Juden an, wegen Beihilfe zur Volksverhetzung über rechtliche Schritte gegen die YouTube-Plattform nachzudenken.
In einem Interview mit dem Stern kündigte Kay Oberbeck, Sprecher von Google, gestern an, dass der Konzern zukünftig verhindern wolle, dass illegale Videos so lange auf der Online-Plattform verbleiben. Ein Mittel der Bekämpfung seien Filtersysteme, an denen derzeit gearbeitet wird und die verhindern sollen, dass einmal gelöschte Videos danach erneut hochgeladen werden. Zudem betonte er, dass es bereits ein gut funktionierendes Meldesystem für Videoclips gebe, bei dem die YouTube-Community potenziell rechtswidriges Videomaterial melden könne. Dieses werde auch von Mitarbeitern in Amerika, Europa und Asien geprüft; die Beurteilung erfolgt jedoch nach dem örtlichen Recht. Nicht immer würden so auch alle Clips herausgefiltert werden.
Die Google-Tochter will nun alle beanstandeten Videos, die in den letzten Tagen für Aufruhr sorgten, löschen. Versprechen zu Filtersystemen und einer verbesserten Sichtung gemeldeter Beiträge müssen jedoch erst noch erfüllt werden. Ihre dauerhafte Umsetzung und Verbesserung sollte zudem Ziel YouTubes sein, damit nicht nur das Image des Konzerns wieder aufpoliert wird, sondern auch tatsächlich YouTube-Inhalte besser bereinigt werden können.