IDF: Kompressorkühlung für Notebooks

Alexander Spier
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Ein Trend, der sicherlich kaum noch zu übersehen ist und der Hardwarebranche derzeit ordentliche Wachstumszahlen beschert, sind Notebooks. Auch hier steigt Performance weiter und das ein oder andere Gaming-Notebook kommt seinen großen Kollegen gefährlich nahe. Bleibt nur die Frage: Wohin mit der ganzen Abwärme?

Auch Intel ist selbstverständlich dem Trend zum portablen, aber spieletauglichen Notebook nicht abgeneigt und hat sich mit den Core 2 Extreme Mobile-CPUs schon mal positioniert. Selbst Dual-Grafik-Lösungen sind keine Utopie mehr, sondern ebenfalls Teil der neuesten mobilen Spiele-Plattformen. Trotz aller Bemühungen, kostet konkurrenzfähige Leistung aber auch heute noch relativ viel Energie und damit wiederum Abwärme. Was man im Desktopbereich mit mehr Material bei den Kühlern und größeren Lüftern kompensiert, stößt bei einem Notebook schnell an seine Grenzen. „Zu schwer“ und „zu dick“ sind auch heute schon Kritikpunkte an so manchem Notebook.

IDF: Kompressorkühlung für Notebooks

Hier präsentiert Intel nun eine recht interessante, wie auch sicher unkonventionelle Lösung. Man kühlt mit Kühlschranktechnik in der Dockingstation die einströmende Luft im stationären Betrieb einfach vor. Was zunächst wie eine Lösung aus dem Overclockerbereich anmutet, wurde als durchaus funktionstüchtiges Gerät auf dem IDF gezeigt. Dabei geht man allerdings nicht den Weg der herkömmlichen Kompressorkühlung, man verzichtet sowohl auf Gefriertemperaturen, als auch auf direkten Kontakt mit der CPU. Die Luft wird hier einfach durch die vorhandenen Lüfteröffnungen des konventionellen Notebook gesaugt, allerdings um/auf ca. 10-15°C heruntergekühlt. So soll die CPU länger auf einem höheren Takt laufen können, bis die CPU bei Erreichen der Maximaltemperatur gedrosselt werden muss. Gleichzeitig vermeidet man durch den Verzicht auf Tiefsttemperaturen die Bildung von Kondenswasser.

IDF: Kompressorkühlung für Notebooks

Damit könnte ein Kompromiss zustande kommen, der noch mobile Notebooks zulässt, gleichzeitig aber im stationären Betrieb die dort benötigte Spieleleistung leichter abrufen kann. Hier wären dann auch Akku-Laufzeit, sowie Spiele-Peripherie kein Problem. Um überhaupt die dafür notwendige Technik in einer normalen Dockingstation unterzubringen, hat man sich mit dem Spezialisten Embraco zusammengetan, der den derzeit wohl kleinsten Kompressor entwickelt hat. Zusammen nimmt man für sich in Anspruch, die weltkleinste Kompressionskältemaschine gebaut zu haben.

IDF: Kompressorkühlung für Notebooks

Allerdings ist dies nicht der erste Versuch eine Kompressorkühlung für Notebooks zu entwerfen. Vor anderthalb Jahren, ebenfalls auf dem IDF, zeigte Intel bereits ein Konzept was vergleichbar klang, aber noch weiter ging und sich näher an der bekannten Kompressorkühlung im PC-Bereich orientierte. Offenbar ist man aber mittlerweile von der Integration einer Kompressor-Kühlung ins Notebook abgekommen. Der zusätzliche Energiehunger zu Lasten des Akkus und das Gewicht dürften auch hier eine gewisse Rolle gespielt haben. Die technische Umsetzung sollte zudem noch um einiges komplizierter sein, der Grundgedanke war aber durchaus ähnlich.

Ob sich das nun vorgestellte Konzept allerdings in Zukunft größerer Beliebtheit erfreut, bleibt abzuwarten. Derzeit scheint man bei Intel mit einen Preis von grob $150 für ein solches Gerät zu kalkulieren, was durchaus eine gewisse Investition darstellt für eine Dockingstation, die momentan nur die Kühlung bereithält. Ob sich das für die in der Spitze gewonnene Rechenleistung lohnt, muss sich zeigen. Ein technisch interessanter Ansatz ist es allemal. Erscheinen soll die Station noch diesen Winter.

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