VGA-Kühler im Test: Arctic-Cooling Accelero S1 gegen ZEROtherm GX810
4/5Testsystem
- Intel Pentium XE 840, 3,2 GHz
- Scythe Ninja Mini [80-mm-Lüfter @ 2000 U/min]
- Intel D955XBK Mainboard
- 2x 512 MB Corsair CM2X512A-5400UL CL3
- Asus Radeon X1900XTX
- Western Digital WD1200 [entkoppelt per Zalman ZM-2HC2]
- Silverstone Strider ST06F 600 Watt [mit Papst F2GLL @ 1100 U/min]
- Thermaltake Shark [komplett gedämmt, Papst F2GLL @ 1100 U/min Gehäuselüfter]
- Raumtemperatur 21°C
Am Testsystem wurde im Gegensatz zu unseren Prozessorkühler-Tests bis auf die Grafikkarte nichts geändert. Dafür produziert nun mit der Radeon X1900XTX von Asus eine der verlustleistungsstärksten Grafikkarten des vergangenen Jahres genügend Abwärme, um ein gut selektiertes Testfeld aufzustellen. Das Testverfahren sieht unterdessen einen 30-maligen 3D-Mark-06-Loop vor, durch den das System und im Speziellen die Grafikkarte beansprucht und entsprechend aufgewärmt wird. Während dieser Periode werden alle wichtigen Sensor-Parameter (Temperaturen, Drehzahlen etc.) mit dem Tool Everest dokumentiert. Die Maximalwerte aus diesen Messungen ziehen wir zum Vergleich der Produkte heran.
Die Messung der Lautstärke erfolgt, sofern möglich, im Einzelbetrieb des jeweiligen Kühlers mit einem Voltcraft 320 Schallpegelmessgerät, das die Geräuschemission nach den bekannten A-Bewertungskurven in einem Bereich von 30 bis 130 Dezibel interpretiert. Die Grundlautstärke des Messraumes bei subjektiv empfundener Stille beträgt 30,4 dB(A). Bis etwa 35 dB(A) kann je nach Sensibilität des Anwenders und Frequenzcharakter des Tons davon ausgegangen werden, dass die Lüftergeräusche bei geschlossenem Gehäuse nicht mehr wahrzunehmen sind. Ab 40 dB(A) unserer Skala sind die Geräusche deutlich zu hören, ab 50 dB(A) beginnt der störende Bereich.
Leistungscheck
Kühler [Spannung] |
Drehzahl [U/min] |
Leerlauf [°C] |
Auslastung [°C] |
Lärm [dB(A)] |
---|---|---|---|---|
AC Accelero S1 [12 Volt] |
1850 | GPU: 35 Umg: 33 VRM: 52 |
GPU: 53 Umg: 44 VRM: 74 |
35,4 |
AC Accelero S1 [5 Volt] |
750 | GPU: 37 Umg: 36 VRM: 60 |
GPU: 58 Umg: 49 VRM: 90 |
30,6 |
Zalman VF-900 [12 Volt] |
2470 | GPU: 38 Umg: 32 VRM: 52 |
GPU: 74 Umg: 46 VRM: 77 |
48,2 |
ZEROtherm GX810 [thermogeregelt] |
800 - 1950 |
GPU: 40 Umg: 36 VRM: 59 |
GPU: 75 Umg: 51 VRM: 78 |
35,1 – 50,3 |
Zalman VF-900 [5 Volt] |
1350 | GPU: 39 Umg: 35 VRM: 55 |
GPU: 85 Umg: 54 VRM: 86 |
34,1 |
Standardkühler [thermogeregelt] |
N.A. | GPU: 50 Umg: 44 VRM: 63 |
GPU: 89 Umg: 64 VRM: 92 |
N.A. |
„GPU“: Chiptemperatur | „Umg“: Umgebungssensor auf Platine | „VRM“: Spannungswandlertemperatur
Demnach ist die Performance des Arctic-Cooling Accelero ob seiner gigantischen Ausmaße als überragend zu bezeichnen. Egal ob die beiden Lüfter des Turbo-Moduls mit leisen 12 Volt oder kaum mehr wahrnehmbaren 5 Volt betrieben werden, die kompakte Konkurrenz hat deutlich das Nachsehen. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass mit dem Accelero S1 bei niedriger Drehzahl sehr hohe Spannungswandlertemperaturen auftreten können, da der Kühler die Bausteine vom Gehäuseluftstrom abschottet. So lange diese Marke allerdings die 100°C nicht überschreitet, besteht kein Grund zur Sorge.
Der ZEROtherm GX810 schlägt sich in etwa auf Höhe des Zalman VF-900. Hier fällt es aufgrund der Thermoregulierung allerdings schwer, die Resultate exakt einzuordnen. Aber sowohl in der Lautstärke als auch in der Leistung lassen sich deutliche Parallelen zum Zalman-Spross ziehen – der Abstand zum Accelero S1 ist allerdings beachtlich. Etwas unschön ist der Klangcharakter des GX810, der in allen Lebenslagen etwas rau ratternd daher kommt. Der Lüfter des VF-900 dreht dagegen deutlich weicher und heller als der des GX810 und wird daher, trotz leicht höherer Drehzahlen, etwas leiser bewertet. Die maximale Drehzahl des GX810 zur Lautstärkeermittlung im Einzelbetrieb wurde im Übrigen durch Herdplatten-Hitzezufuhr realisiert. Im Praxistext erreichte der Kühler diese Drehzahlen nicht.
Kühler, leiser und attraktiver als der Serienkühler sind beide Nachkauf-Modelle aber allemal.