Zalman CNPS 8700 LED im Test: Lebenszeichen aus Korea
3/6Kühler im Detail
Der CNPS 8700 LED ist ein typischer Zalman-Kühler der letzten Jahre. Auf den ersten Blick erkennt man die unverwechselbare Handschrift der Koreanischen Entwickler, die beim neuen Vollkupferspross wie seit eh und je auf das Rundlamellen-Fächerdesign mit hauchdünn geschnittenen, mit einem Zalman-Logo versehenen Edelmetalllamellen und zentral eingelassenem, rahmenlosen Lüfter setzen. Die gesamte Konstruktion erinnert dabei sehr stark an den VF-900-Grafikkartenkühler, bei dem man erstmalig Heatpipes ins Fächerdesign einfließen ließ. Bei Schwung, Linienführung und Verarbeitungstechnik werden zudem die Parallelen zum CNPS 9500 / 9700 deutlich.
Etwas überraschend fällt der Blick unter die Haube aus. Demontiert man den Lüfter samt Metallhalterung und Abdeckung, kommt die verlötete Heatpipeauflage zum Vorschein. Hier hat Zalman offenbar stark am Material und möglicherweise an Kühlpotential gespart, denn die effektive Kontaktfläche zwischen Heatpipes und Kühlerboden respektive anderen Komponenten ist vergleichsweise klein. Da im Gegensatz zur CNPS-7000-Konstruktion die Lamellen beim 8700 nur noch über die Kapillare mit Wärme versorgt werden und über keinen direkten Kontakt zum Kühlerboden verfügen, könnte es hier schon einige Abstriche im Wirkungsgrad des Neulings geben.
Die Materialqualität des Kupferlings ist standesgemäß überzeugend. Die CPU-Auflage ist plan und der Materialschnitt sauber und keineswegs scharfkantig. Allerdings sollte man vorhandenes Gewaltpotential nicht am Zalman-Kühler auslassen, denn ob der dünn geschnittenen Lamellen ist es mit der allgemeinen Robustheit und Sturzunempfindlichkeit nicht so gut bestellt. Geht man allerdings entsprechend sorgsam mit seinem teuren Zögling um, hat man auch lange Freude an der schick goldbraun glänzenden Kupferoptik, die man auf dem Markt aus Kosten- und Gewichtsgründen nur noch selten zu Gesicht bekommt.
Die Belüftung der runden Kupferschale übernimmt ein rahmenloses 110-mm-Modell mit transparenten Rotorblättern und blauer LED-Beleuchtung samt herkömmlichem 3-Pin-Molexanschluss. Die Drehzahlen zeigen sich dabei variable zwischen 2300 und 1100 U/min, was sich im leisen System als deutlich wahrnehmbar über dem maximal akzeptablen Pegel bis zu moderat wahrnehmbar mit geringen Nebengeräuschen darstellt. Für superleise Systeme sind die Zalmänner leider nach wie vor nicht geeignet – der etwas weniger penible und anfällige Anwender wird aber mit den Stufen unter sieben Volt (problemlos regelbar mit Hilfe der beigelegten Fan-Mate-2-Lüftersteuerung) durchaus gut leben können.
Montagebesonderheiten
Bewährtes gibt es bei der Montage zu beobachten. Die zentral am Kühler einzulegende Metallklammer harmoniert tadellos mit dem Serienretentionmodul der unterstützten AMD-Sockel, sodass hier kein Mainboardausbau von Nöten ist und die Klammer einfach eingehakt werden kann.
Intel-Sockel-775-Nutzer arbeiten ebenfalls mit dieser Klammer, müssen ihre Plattform aber mit dem Kunststoff-Befestigungsmodul modifizieren. Der Ausbau der Hauptplatine ist hier notwendig, da das Modul per Rückplattenverschraubung fixiert wird. Das Besondere an der Zalman-Methode ist, dass der Kühler durch die Kombination aus verschraubtem Modul und gesteckter Klammer später auch bei Intel-Anwendern schnell und einfach ausgebaut werden kann, um beispielsweise die Wärmeleitpaste zu erneuern oder den Prozessor zu wechseln. Angenehm ist obendrein, dass das bewegliche Ende der Montageklammer so geformt wurde, dass ein leichtes Öffnen sowohl per Hand als auch per Schraubendreher möglich ist.
Platz oder Kompatiblitätsprobleme dürften in herkömmlichen Rechnern keine bestehen. Entscheidend für viele, die den Kühler in flachen Gehäusen einsetzen wollen, ist im Speziellen die Höhe des Kühler, die beim beleuchteten CNPS 8700 67 mm beträgt.