8 Sockel, 64 Kerne und 128 Threads in 2009
Erst vergangenen Monat hat Intel mit der Quad-Core Xeon 7300-Serie sein Portfolio an Server-Prozessoren für Mehr-Sockel-Systeme auf den aktuellen Stand gebracht. Mit der kommenden Generation möchte Intel erneut kräftig an der Schraube drehen und bis zu 128 Threads verteilt auf maximal acht Sockel pro System ermöglichen.
Die neuen Boliden hören auf den Namen „Beckton“ und basieren auf der kommenden „Nehalem“-Generation. Sie verfügen über bis zu acht Rechenkerne pro Sockel. Dank SMT (Simultanous Multithreading) können pro Kern zwei Threads gleichzeitig ausgeführt werden. Während bei der aktuellen Xeon MP-Generation bei vier Prozessor-Sockeln Schluss ist, wird die Zahl bei der kommenden Plattform mit dem Codenamen Stoutland auf maximal acht Sockel pro System verdoppelt.
Somit sind in Theorie und Praxis Systeme möglich, welche gleichzeitig bis zu 128 Threads verarbeiten kommen. Die aktuelle Xeon MP Generation bringt es mit vier Sockeln und vier Kernen mit je einem Thread auf lediglich 16 gleichzeitige Threads. Zu den weiteren Features gehören neben einem integrierten Speichercontroller auch die Unterstützung von Intels SSE4.2 Befehlssatz, worüber in der Vergangenheit schon mehrfach berichtet wurde.
Für die Kommunikation untereinander sorgt mit der Nehalem-Generation das auf den Namen „QuickPath“ getaufte Interface (QPI), welches das Pendant zur HyperTransport Technologie darstellt, die bei AMDs Opteron Prozessoren zum Einsatz kommt. Mit Hilfe von QuickPath können alle Prozessoren direkt untereinander kommunizieren, ohne das ein Umweg über den Chipsatz nötig wird. Der Chipsatz trägt übrigens den Codenamen Boxboro.
Ein weiteres Novum ist die vollständige Interoperabilität mit Intels Itanium Prozessoren, zumindest was den Chipsatz angeht. Beide Prozessoren arbeiten mit Boxboro zusammen. Damit beendet man die strickte Trennung zwischen der IA-32- (x86) und IA-64-Architektur. Auf einem Mainboard können dennoch Intel Xeon-MP-Prozessoren oder Itanium-Prozessoren nicht wahlweise betrieben werden, da sie eine andere Spannungsversorgung besitzen. Die einheitliche Chipsatz-Plattform (Common Platform Architecture) spart jedoch Entwicklungskosten bei Intel und den Partnern, die nun Eigenentwicklungen für beide Produktfamilien nutzen können.