Analyst: Neues iPhone bis März 2008?
Es gibt Unternehmen, bei denen sind die Produktpläne lange im Voraus der (gut informierten) Öffentlichkeit bekannt. Ein gutes Beispiel ist hier Intel, wo der Fahrplan bis Ende 2008 ziemlich genau entschlüsselt wurde. Eines der besten Gegenbeispiele ist Apple – hier tappt die Welt größtenteils im Dunkeln.
Die meisten Intel-Gerüchte stammen aus offiziellen, jedoch geheimen Präsentationen (Roadmaps), die nahezu allen Partnern zur Verfügung gestellt werden. Diese beschreiben das, was kommt, im Klartext. Im Gegensatz dazu basieren nahezu alle Meldungen im Internet im Zusammenhang mit Apple auf Informationen aus dritter Hand und sind außer Apples eigenen Mitarbeitern im besten Fall Zulieferern bekannt. Entsprechend unzuverlässig sind viele Gerüchte – die Ankündigung eines ultraflachen MacBooks wird beispielsweise seit einem Jahr für jedes größere Event prophezeit. Passiert ist in dieser Richtung bisher noch nichts. Wenn man jedoch mit einem Apple TV 2.0, Mac Nano, MacBook Nano und einem neuen MacBook in beinahe allen Produktbereichen etwas Neues vorhersagt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man zumindest bei einem Produkt recht behalten wird.
Der UBS-Analyst Ben Reitzes geht aufgrund von Gesprächen mit Zuliefern davon aus, dass Apple bis Ende Frühjahr 2008 – wahrscheinlich bis März – ein neues iPhone ins Portfolio aufnehmen wird. Im gleichen Atemzug hat die Investmentbank die Erwartungen für Apples Aktie auf 220 US-Dollar angehoben. Aktuell liegt das Papier bei etwa 185 US-Dollar.
Über die Neuerungen darf indes nur spekuliert werden. Ein 16 GB Daten fassendes Modell wird nach der Ankündigung des iPod Touch eigentlich noch für dieses Jahr erwartet. Ein gefälschtes T-Mobile-Prospekt hatte ein entsprechendes Gerät für November versprochen. Nicht ganz unbegründet ist außerdem die Hoffnung, dass das nächste iPhone Unterstützung für UMTS (3G) bieten wird. Entsprechende Patentvereinbarungen wurden mit der Funktechnikfirma InterDigital über einen Zeitraum von 7 Jahren getroffen. Eine Positionsbestimmung via GPS wäre zwar auch wünschenswert, gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich.
Des Weiteren wurde bereits vor einigen Wochen bekannt, dass Apple das iPhone womöglich erst mit Intel Moorestown, der 2009er-Plattform für Ultra Mobile PCs, auf die x86-Architektur umsatteln werde. Anzeichen für einen Wechsel auf die im zweiten Quartal 2008 erwartete 2008er-Plattform Menlow (mit Silverthorne-Prozessor und Pulsbo-Chipsatz), gibt es dagegen noch nicht. Apples Entscheidung, für das bestehende iPhone entgegen erster Ankündigungen doch ein Software Development Kit (SDK) zur Verfügung zu stellen, spricht sogar eher dafür, dass man etwas länger mit der aktuell eingesetzten ARM-Architektur plant. Ein SDK wird zur Entwicklung eigener Software benötigt, bzw. vereinfacht dieses erheblich.
Der Weisheit letzter Schluss: Gerüchte rund um Apple mit größter Vorsicht genießen.