Erster Eindruck: Asus P5E3 vs. Gigabyte X38T-DQ6

Volker Rißka
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In der Redaktion sind vor einigen Tagen die beiden neuen Flaggschiffe der Mainboardhersteller Asus und Gigabyte auf Basis des X38-Chipsatzes eingetroffen. Wir präsentieren einige erste, ausgewählte Benchmarks der beiden Probanden im Zusammenspiel mit schnellem DDR3-Speicher und der aktuell schnellsten Quad-Core-CPU.

Der Lieferumfang beider Kontrahenten kann als äußerst (fast als übertrieben) umfangreich bezeichnet werden. Unzählige Kabel, zusätzliche Slot-Blenden und weitere Beigaben versüßen den Inhalt der schicken Verpackungen. Beide Hersteller schmücken die Platinen mit aufwendigen Heatpipes, welche die passiven Kühlelemente an North- und Southbridge mit den Passivkühler auf den Spannungswandlern verbinden. Asus legt dem Mainboard noch zwei kleine Lüfter bei, die auf die passiven Kühlelemente geklickt werden können. Unterlagen, die ComputerBase vorliegen, zeigen, dass Asus die von Gigabyte vormals angestachelte Auseinandersetzung um die Temperaturen auf den P35-Platinen auf der X38-Generation mithilfe der eingesetzten Lösung dieses Mal für sich entscheiden möchte.

Gigabyte X38T-DQ6 vs. Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
Gigabyte X38T-DQ6 vs. Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP

Um in diesem kurzen Test den Vergleich zu den älteren Modellen zu gewährleisten, haben wir das Asus P5K Deluxe auf Basis des P35 als Referenzmodell in den Test mit aufgenommen. Beachtet werden muss dabei, dass das P5K nur über DDR2-800-Speicher verfügt, während auf den neuen Platinen DDR3-1600 zum Einsatz kommt. Alle drei Probanden haben jedoch den Frontside-Bus von 333 MHz gemein, was im Intel-Quad-Modus effektiv 1.333 MHz bedeutet. Der Core 2 Extreme QX6850, Intels derzeit (noch) schnellster Desktop-Prozessor, greift auf diesen FSB mit einem Multiplikator von 9 zu, was nach Adam Riese 3.000 MHz Prozessortakt bedeutet.

Um den Bogen zu älteren Prozessor- und Mainboardtests vollends zu spannen, haben wir das bisherige Testsystem, wie es beim Start des QX6850 im Einsatz war, unverändert gelassen. Als Softwaregrundlage diente auf allen Platinen die aktuell zuletzt verfügbare BIOS-Version des jeweiligen Herstellers. Beim Asus P5E3 kam das Beta-BIOS „0504“, beim Gigabyte X38T das Beta-BIOS „F3h“ zum Einsatz. Für die Bildschirmausgabe der Ergebnisse diente eine Radeon X1950 XTX.

3DMark05
    • Gigabyte X38T-DQ6
      13.278
    • Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
      13.277
    • Asus P5K Deluxe WiFi-AP
      13.248
Einheit: Punkte
PCMark05 – CPU
    • Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
      9.681
    • Gigabyte X38T-DQ6
      9.676
    • Asus P5K Deluxe WiFi-AP
      9.229
Einheit: Punkte
PCMark05 – Memory
    • Gigabyte X38T-DQ6
      6.689
    • Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
      6.642
    • Asus P5K Deluxe WiFi-AP
      6.503
Einheit: Punkte
SiSoft Sandra XII – CPU
    • Gigabyte X38T-DQ6
      55.063
    • Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
      55.053
    • Asus P5K Deluxe WiFi-AP
      44.086
Einheit: Prozent
SiSoft Sandra XII – Memory
    • Gigabyte X38T-DQ6
      7.093
    • Asus P5E3 Deluxe WiFi-AP
      7.022
    • Asus P5K Deluxe WiFi-AP
      6.559
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

In den ersten Tests ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Platinen zu beobachten. Keiner der beiden Probanden zeigt in einem Test eine gravierende Schwäche, kann den Konkurrenten aber dementsprechend auch nicht ausstechen. Gigabyte gibt seinem Mainboard als erster Hersteller über den Standardtakt hinaus die Unterstützung von FSB1600 (geeigneter Speicher sowie die passende CPU vorausgesetzt) auf den Weg. In unserem Fall klappte der FSB1600 sogleich auch problemlos, was den QX6850 ohne die Veränderung der Spannung von 3,0 auf 3,6 GHz katapultierte. Auch Asus hat im neuen BIOS die Funktion für DDR3-1600 in einem noch experimentellen Status hinzugefügt, jedoch quittierte die Platine bei all' unseren Versuchen den Dienst. Im später folgenden, ausführlichen Test werden wir auf das Problem genauer eingehen. Unsere ersten kleinen Übertaktungsversuche zeigen deshalb nur das Gigabyte-Board im normalen und im übertakteten Zustand.

PCMark05 – CPU
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1600
      11.571
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1333
      9.676
Einheit: Punkte
PCMark05 – Memory
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1600
      7.540
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1333
      6.689
Einheit: Punkte
SiSoft Sandra XII – Memory
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1600
      7.837
    • Gigabyte X38T-DQ6 FSB1333
      7.093
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Der erste Eindruck ist von beiden Platinen insgesamt ein sehr guter. Das Asus-Mainboard scheint allerdings noch ein wenig beim BIOS zu kränkeln. So hat Asus in den letzten vier Wochen diverse neue Versionen für die Platine auf den Markt geworfen – sowohl im Beta- als auch im finalen Stadium. In unserem ausführlichen Test der beiden Kontrahenten, der (unter diesem Gesichtspunkt glücklicherweise) einigen anderen, sehr wichtigen Tests neuer Hardware Vorrang geben muss, werden wir uns dieser Sache noch einmal explizit annehmen. Zumindest derzeit macht die Gigabyte-Platine noch einen stabileren Eindruck. Und dem Hersteller muss man auch zu Gute halten, dass die Platine bereits für den FSB1600 mit der passenden Unterstützung für DDR3-1600 bereit ist. Asus gibt das Feature DDR3-1600 (und gar DDR3-1800) nur über ein Beta-BIOS frei, offiziell unterstützt die Platine aber nur FSB1333 und DDR3-1333.

Abgesehen davon sind unzählige Einstellungen im BIOS der beiden Probanden einmal mehr ein Fest für Overclocker. Angefangen beim Multiplikator über den Frontside-Bus und natürlich den Speicher kann bis hin zu fast jeder vermeintlichen, noch so unbedeutenden Spannung quasi alles verändert werden. Aber genau diese eher unbeachteten Einstelloptionen für die Spannungen der einzelnen Bauelemente erlauben es gewieften Übertaktern, das Maximum an Performance aus einem Prozessor, dem Speicher und somit dem gesamten System herauszuholen. Im späteren finalen Test werden wir alle diese Optionen, den gesamten Lieferumfang und viele weitere Ergebnisse und Tests präsentieren.