AMDs Spider-Plattform im Test: CPU + Chipsatz + Grafikkarte

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Ralph Burmester
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Der Chipsatz: 7-Series

Werfen wir einen Blick auf die neue Chipsatz-Familie. Sie unterstützt durch die Bank den neuen PCIe-2.0-Standard und HyperTransport 3.0. Lediglich bei der Bestückung mit PCIe-Lanes gibt es deutliche Unterschiede: während der 770 nur eine Grafikkarte unterstützt, kann der 790X derer zwei und der 790FX sogar bis zu vier Grafikkarten ansprechen.

790FX Chipsatz-Diagramm
790FX Chipsatz-Diagramm

Der 790FX (Codename RD790) verfügt über insgesamt 42 PCIe-Lanes nach PCIe-2.0-Standard, die von elf Controllern – AMD spricht hier von Engines – verwaltet werden. Damit stehen den Mainboard-Herstellern jede Menge Möglichkeiten zur Verteilung der PCIe-Lanes zur Verfügung. Gegenüber der bisherigen Lösung mit PCIe 1.0 und HT 1.0 soll sich die Leistung mit dem neuen HT 3.0 und PCIe 2.0 am Beispiel von Call of Juarez um etwa 20 Prozent steigern, so AMD. Als Southbridge kommt im Moment noch die etwas in die Jahre gekommene SB600 zum Einsatz. Vermutlich ab Januar 2008, in jedem Fall im ersten Quartal 2008 soll dann die neue SB700 auf den Markt kommen. Diese bietet quasi keine neuen Funktionen, sondern nur „mehr“ der bisherigen Anschlüsse.

Auch der 790FX wird wie der Phenom-Prozessor im 65-nm-Prozess hergestellt. Er ist damit der erste Desktop-Chipsatz, der in diesem Verfahren gefertigt wird. Laut AMD soll die TDP bei mageren 10 Watt liegen. Selbst wenn man den Bedarf des bei AMD in den Prozessor integrierten Speicher-Controllers hinzu addieren würde, so läge man deutlich unter dem Bedarf des Intel X38-Chipsatzes, der noch in 90nm gefertigt wird und sich gerne mal deutlich über 30 Watt genehmigt. Das BIOS wurde stärker in einzelne Module aufgeteilt, so dass Mainboard-Hersteller auf einfache Art und Weise zum Beispiel auf die Overclocking-Funktionalität des BIOS verzichten können, ohne andere Funktionen einzuschränken. Bei der Speicherverwaltung gab es zumindest im BIOS der im Testsystem verbauten Gigabyte-Mainboards keine Dual-Channel-Einstellung mehr. Stattdessen gibt es nun die beiden Modi „Ganged“ (verbunden) und „Unganged“ (unverbunden). Laut AMD soll im Spiele-Bereich zur Zeit die Dual-Channel entsprechende „Ganged“-Einstellung mehr Leistung bieten. „Unganged“ sei hingegen bei Anwendungen mit mehreren Threads sinnvoll. Bei Multitasking-Anwendungen kann der neue Memory-Controller im Phenom dann die vorhandenen Speicherriegel einzeln ansprechen und somit für jeden einzelnen aktiven Thread schneller die Daten schreiben oder lesen. Bei den „Vorab-Benchmark-Ergebnisse“ auf Seite 5 kann man beim Sysmark die Auswirkungen der beiden Modi betrachten.

Auch auf der Software-Seite hat AMD einiges getan. Das RAID-Verwaltungs-Tool, das bislang auf einer relativ angestaubten Version von Silicon Image beruhte, wurde grundlegend überarbeitet und soll mehr Bedienkomfort insbesondere für unerfahrene Benutzer bieten. Wichtiger allerdings ist AMD Overdrive, ein Übertaktungs- und Überwachungstool, das durchaus als Gegenstück zu nTune von Nvidia bezeichnet werden kann. Auf Mainboards mit Overdrive-Unterstützung lässt sich per Schieberegler die Systemleistung anheben. Neben einer AutoClock-Funktion kann der versierte Benutzer allerlei Spannungen und Taktraten anpassen und mit dem eingebauten Stabilitäts-Test überprüfen. Die in den Testsystemen verbauten Engineering-Samples der Phenom-Prozessoren durften zwar per Overdrive übertaktet werden, allerdings bat Dave Everitt darum, den VCore nicht zu erhöhen. Angeblich sollen trotzdem mit erhöhtem Multiplikator, Prozessortakt und leicht erhöhtem VCore stabile Taktraten von etwa 2.700 bis 2.800 MHz erreicht worden sein.

AMD OverDrive

Werfen wir noch einen Blick auf die Platzierung der einzelnen Chipsatz-Versionen in den jeweiligen Marktsegmenten. AMD drängt bei Mainboards – ähnlich wie bei den Grafikkarten und Prozessoren – mit recht aggressiven Preisen in den Markt, um dem großen Konkurrenten Intel das Leben schwer zu machen. Man darf gespannt sein, ob Intel mir eigenen Preissenkungen kontern wird. Interessanterweise vergleicht AMD bei den Systempreisen einen 2,3 GHz Phenom mit einem Intel Core 2 Quad mit 2,4 GHz. Auch der Preisunterschied zwischen DDR2 (AMD-System) und DDR3 (Intel-System) ist dabei zu beachten.

Systempreise
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