ATi Radeon HD 3850 im Test: Ein weiterer Preis-Leistungs-Knüller?
27/29Übertaktbarkeit
Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Company of Heroes, F.E.A.R und Prey. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.
Die RV670-GPU auf der ATi Radeon HD 3850 hatte auf unserem Exemplar noch einigen Spielraum für höhere Taktfrequenzen. Erst bei 750 MHz, was einem Plus von guten 80 MHz entspricht, zeigten sich erste Abstürze in einer 3D-Anwendung. Ein Hemmschuh war dagegen der verbaute Speicher, der bereits nach einem Plus von mehr als 27 MHz Probleme bereitete und den 3DMark06 nicht mehr richtig beenden ließ. Die maximal mögliche Frequenz lag somit bei 855 MHz.
Anscheinend ist der Speicher auch allgemein der Hemmschuh der Radeon HD 3850, denn die Performanceverbesserungen fallen nicht so hoch aus, wie man anhand des höheren GPU-Taktes vermuten könne. Die Grafikkarte ist in unserem Fall speicherbandbreitenlimitiert. Mehr als ein Plus von acht Prozent konnten wir nicht aus der Radeon HD 3850 herausholen. Je nach Anwendung erhöhte sich die Geschwindigkeit auch nur um vier Prozent.
VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „Children of Men“ auf einer HD DVD (1024p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer HD DVD vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung der ersten zweieinhalb Minuten des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der Blu-ray-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten, der im H.264-Format vorliegt (1024p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 1,86 GHz heruntergetaktet.
Weder bei der VC-1-, noch bei der H.264-Wiedergabe leisten sich die Radeon HD 3850 oder ein anderer Testkandidat einen Ausrutscher. Die Radeon HD 3850 kann wie die Radeon HD 3870 sämtliche HD-Video-Codecs beschleunigen und hat auch keine Schwierigkeiten, den HDCP-Kopierschutz bei einer Dual-Link-Auflösung wie zum Beispiel 2560x1600 anzuwenden. Für die GeForce 8800 GT gilt dasselbe, allerdings ist die VC-1-Beschleunigung nicht auf einem solch' hohen Niveau wie bei den ATi-Karten. Deswegen sehen wir bei der VC-1-Beschleunigung die Radeon-HD-3800-Karten vor einer GeForce 8800 GT, während beim H.264-Codec quasi Gleichstand herrscht. Zwischen der Radeon HD 3850 und der Radeon HD 3870 gibt es bei der Beschleunigung der HD-Videos keinen nennenswerten Unterschied.