ATi Radeon HD 3850 im Test: Ein weiterer Preis-Leistungs-Knüller?
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ATi Radeon HD 3850
Der Preis der Radeon HD 3850 liegt mit etwa 135 Euro nahe an dem einer GeForce 8600 GTS und die Leistung entspricht in etwa dem einer GeForce 8800 GTS 320, beide Attribute kombiniert gab es bis jetzt noch nicht. Damit hat ATi mit der Radeon HD 3850 eine Grafikkarte in den Händlerregalen platziert, die sich allem Anschein nach perfekt für preisbewusste Spieler eignet, die auf ein gewisses Mindestmaß an Leistung nicht verzichten wollen. Der 3D-Beschleuniger ist derzeit in einigen Online-Shops lieferbar – die Verfügbarkeit ist allerdings noch verbesserungswürdig.
Die im ATi-typischen Rot gehaltene Platine misst auf der Radeon HD 3850 23 cm und entspricht somit exakt der Länge der Radeon HD 3870 sowie diversen früheren High-End-Grafikkarten. Mit Problemen beim Einbau in ein handelsübliches Gehäuse ist also nicht zu rechnen. Die gesamte Platine ist regelrecht übersät mit Bauteilen und zeigt kaum Freiräume. Während ATi bei dem größeren Bruder auf ein Dual-Slot-Kühlsystem setzt, belassen es die Kanadier auf der Radeon HD 3850 bei einer Single-Slot-Variante. Diese belegt einen Großteil der Vorderseite der Platine, während die Rückseite der Grafikkarte ohne jegliche Kühlmaßnamen auskommen muss.
ATi verzichtet bei der Radeon HD 3850 allerdings auf kostengünstiges Aluminium und setzt vollständig auf effizienteres Kupfer. Eine dünne Kupferplatte ist die Basis des Kühlsystems, die neben der GPU auch den Speicher bedeckt. Auf der Platte sind mehrere, relativ grobe Kupferlamellen angebracht, die die Wärmeabfuhr verbessern. Die Spannungswandler sind mit einem Kupferkühlblock bestückt, der Teil des Kühlsystems ist, allerdings nicht vom Luftzug des Lüfters profitiert.
Der verbaute Radiallüfter misst zwar gerade einmal einen Durchmesser von 60 mm, aber dennoch gerät er selbst nach einer längeren Lastphase nicht aus der Ruhe und arbeitet weiterhin angenehm leise. Unter Windows verrichtet der Propeller gar beinahe lautlos seinen Dienst und ist nicht mehr aus den restlichen Komponenten des Rechners herauszuhören – mehr dazu im Abschnitt Lautstärke. Der Lüfter wirbelt die kühle Luft aus dem Gehäuse über die GPU und drückt sie anschließend durch die Kupferlamellen. Schlussendlich wird die nun erhitzte Luft aus den Lamellen wieder in das Gehäuse gepustet. Das Kühlsystem muss bei der Radeon HD 3850 eine maximale Leistungsaufnahme von 95 Watt abtransportieren.
Die RV670-GPU taktet bei der Radeon HD 3850 im 2D-Modus auf 300 MHz herunter, während der 256 MB große GDDR3-Speicher, der von Samsung mit einer Zugriffszeit von 1,1 ns hergestellt wird, weiterhin mit den maximalen 828 MHz agiert. Auf dem Slotblech einer ATi Radeon HD 3850 findet man zwei HDCP-geschützte Dual-Link-DVI-Ausgänge vor, die auch bei einer Dual-Link-Auflösung wie beispielsweise 2560x1600 den Kopierschutz anwenden können. Darüber hinaus ist der obligatorische HDTV-Ausgang verbaut. Jeder Radeon HD 3850 liegt ein DVI-zu-HDMI-Adapter bei, mit dem es möglich ist, Video- und Audio-Signale über den DVI-Ausgang wiederzugeben. Dabei ist der Adapter mit dem HDMI-1.2-Standard kompatibel, womit eine Dolby-Digital- sowie DTS-Tonspur von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD ausgegeben werden kann. Die neuen Tonformate Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD sowie DTS-HD bleiben jedoch außen vor.