ATi Radeon HD 3870 im Test: Ein neuer Name alleine reicht nicht
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Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark06 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Niedrige Lautstärken haben allerdings nicht nur Vorteile. So kämpfen entsprechende Grafikkarten meistens mit dem Problem, dass sich die Recheneinheiten stärker erhitzen als bei Karten mit den lauteren Kühlkonstruktionen. Wie die GeForce 8800 GT stellt auch die ATi Radeon HD 3870 trotz des 55-nm-Prozesses in einigen Situationen keine Ausnahme dar.
Unter Windows ist die bei uns erreichte Temperatur mit gemessenen 47 Grad Celsius allerdings noch sehr gut und die Karte erreicht beinahe einen Spitzenplatz. Ähnlich leistungsstarke 3D-Beschleuniger werden im Vergleich spürbar wärmer. Der Grund dafür liegt mit aller Wahrscheinlichkeit an den gut funktionierenden Stromsparfunktionen der RV670-GPU im 2D-Modus. Niedrigere Taktraten, geringere Spannungen und deaktivierte Einheiten sorgen logischerweise nicht nur für eine reduzierte Leistungsaufnahme, sondern ebenfalls für bessere Temperaturwerte.
Da die Stromsparmechanismen unter Last nicht mehr funktionieren, zeigt die PowerColor Radeon HD 3870 dort erstmals ihre wahre Temperaturentwicklung. Mit einem Messwert von 88 Grad Celsius wird die GPU sehr warm, auch wenn 88 °C für eine moderne GPU noch keine Gefahr sind. Die GeForce 8800 GT wird gar noch fünf Grad wärmer, während die ältere Radeon HD 2900 XT sieben Grad Celsius kühler bleibt – diese hat eben einen deutlich mächtigeren Kühler und agiert um einiges lauter. Auf der Chiprückseite messen wir recht hohe 68 Grad Celsius. Die Radeon HD 2900 XT erreicht denselben Wert, die GeForce 8800 GT schafft es auf 73 Grad Celsius. Für heiße Sommertage sollte also auch bei der Radeon HD 3870 für eine gute Gehäusekühlung gesorgt sein.