Call Of Duty 4: Modern Warfare im Test: Moderner Krieg in Bits und Bytes
2/7Inhaltliches
Auch das Shooter-Genre lebt – gerade auf dem Sektor der so genannten „Kriegsspiele“ – von einer gut erzählten Handlung und einem sauberen Missionsdesign. In diesem Abschnitt klären wir, wie sich Call Of Duty: Modern Warfare in diesen Punkten schlägt.
Plot
Nach der grandiosen Introsequenz und den ersten Missionen wird schnell klar, dass Call Of Duty 4: Modern Warfare seinem Namen alle Ehre macht. Die gesamte Handlung des Spiels ist konsequent auf Orte fokussiert, die auch heute schon potentielle Krisenherde sein könnten, oder es gar schon sind. Ob auf der Arabischen Halbinsel, in Russland, der Ukraine (Tschernobyl) oder aber in Aserbaidschan – im Verlauf der Einzelspielerkampagne wird nichts ausgelassen.
In eben diesen Regionen operiert der Spieler in wechselnden Rollen als Mitglied des britischen Special Air Service (SAS) oder als US-Marine. Sehr gelungen ist hierbei die logische Verknüpfung der beiden Handlungsstränge, die für einen erstaunlichen Tiefgang der Kampagne sorgen: Während man als Marine vornehmlich auf der Arabischen Halbinsel bei der Invasion eines fiktiven Ölstaates agiert (man bemerke die Anlehnung an den Irak-Krieg), stoßen die Kollegen des SAS bei der Bergung eines Informanten aus den Händen russischer Ultra-Nationalisten – zu spät – auf eine Information, die besagten Feldzug im Nahen Osten dramatisch verändert.
Fortan entwickelt sich die Kampagne wie ein sehr gut gestrickter Politthriller über ein bombastisches Kriegsszenario, das in erster Linie mit zahlreichen Überraschungen und Wendungen und somit mit nur wenig Vorhersehbarkeit im sonst üblichen Genre-Einerlei zu glänzen weiß. Geschmacklich sicher diskutabel ist, dass auch in diesem Kriegsspiel nicht mit alten Vorurteilen gebrochen wird: Während auf der einen Seite mit Briten und Amerikanern die Guten kämpfen, steht auf der bösen Seite eine recht platte Mischung aus arabischen Terroristen und russischen Tyrannen – vielleicht hätte hier ein weniger konventionelles Feindbild nicht geschadet. Zumal die Realität gerade in unserer heutigen Zeit beweist, dass eine solche Schwarz-Weiß-Malerei in der Realität schlicht nicht funktioniert.
Abgesehen davon ist der einzige handfeste Kritikpunkt am Plot die mit rund acht Stunden doch recht knapp bemessene Spielzeit, die aber durch die Wahl des Schwierigkeitgrades (hier „Soldat“, Näheres siehe „Schwierigkeitsgrade“) verändert werden kann. Dieser Negativpunkt wird durch den umfassenden Multiplayer allerdings entscheidend abgeschwächt (siehe hierzu „Multiplayer“).