Enzotech Ultra-X im Test: Keine Angst vor Towerkühlern
2/5Kühler im Detail
Auf den ersten Blick liefert uns der kalifornische Hersteller Enzotech mit dem Ultra-X keine neuen Design-Offenbarungen. Der Kühler wirkt, angelehnt an die erfolgreichen Non-Tower der letzten Monate, konsequent, unverspielt und geradlinig. Die eng gestaffelte Lamellenschar aus hochwertigem Aluminium ist dabei eher auf höhere Lüfterdrehzahlen angepasst.
Die wahren Besonderheiten bringt der Ultra-X auf den zweiten Blick in goldbraun glänzender Form in den heimischen PC. Zunächst ist die massive, zylindrische Bodenplatte aus hochverdichtetem Kupfer zu nennen. Enzotech wendet hierfür ein spezielles Schmiedeverfahren („Forging“) an, um das Metall bei hohen Temperaturen zu verarbeiten und somit maximale Härte und Leiteigenschaften zu generieren.
Parallel setzt der Kalifornier auf vier imposante, erstklassige 8-mm-Heatpipes. Dieses Kapillarformat war zuletzt beim Thermalright IFX-14 und beim Xigmatek HDT-S1283 überaus erfolgreich und löst langsam aber sicher die 6-mm-Versionen im High-End-Bereich ab.
Schwachpunkte neuer, aufstrebender Hersteller konnten wir in der Vergangenheit des Öfteren bei den Serienlüfterbestückungen ausmachen. Hier wurde häufig gespart oder gegen den Trend schlichtweg ein zu lautstarkes Modell zum Einsatz gebracht. Und siehe da, auch der Ultra-X bleibt von einer kritisierbaren Lüfterbestückung nicht verschont. Das verschraubt montierte, durch ein Lüftergitter gesicherte 120-mm-Modell der Firma ADDA arbeitet im Bereich von 1200 bis 2500 U/min und kann von mittellaut bis aufdringlich beschrieben werden. Der Ventilator fördert im Vergleich zur Konkurrenz dabei zwar sehr viel Luft, hat aber in jedem Betriebsmodi mit einem leichten Lagerrasseln zu kämpfen – für den Einsatz in einem leisen PC ist er nicht geeignet.
Montagebesonderheiten
Bei der Montage legt Enzotech das Hauptaugenmerk auf die Sicherheit des knapp 800 Gramm schweren Boliden. Deshalb verzichtet man auch auf die Verwendung der Push-Pin-Methode für den Intel Sockel 775, sondern setzt stattdessen auf eine verschraubende, den Ausbau des Mainboards bedingende Variante. Dabei wird die kreuzförmige Rückplatte von unten durch die Hauptplatine gesteckt und fixiert den aufgesetzten Kühler von oben mit Hilfe der Daumenschrauben. AMD-Anwender können den Ultra-X auch ohne Ausbau der Hauptplatine mit der beiliegenden 6-Punkt-Klammer montieren.
Aufgrund des recht flachen Aufbaus des Kühlers sollte es nur selten zu Kompatibilitätsproblemen aufgrund des eingesetzten Gehäuses kommen.