Unreal Tournament 3 im Test: Der Mmmmmonsterkill ist zurück
3/6Multiplayer
Für Einzelspieler-Freunde, die Wert auf eine ebenso epische wie actionreiche Kampagne legen, ist Unreal Tournament 3 also definitiv nicht zu empfehlen. In seiner Kernkompetenz, dem Multiplayer, weiß der Titel aber zu überzeugen. So bietet UT 3 insgesamt 42 Karten, auf denen sich bis zu 32 Spieler miteinander messen können. Dies kann in sechs verschiedenen Spielmodi erfolgen. Dazu gehören die Varianten Team-Deathmatch, Deathmatch, Capture the Flag (CTF), Vehicle-CTF, ein Duell-Modus sowie das große neue Herzstück des Multiplayers namens „Kriegsführung“.
Eingefleischten UT-Spielern dürfte auffallen, dass in dieser Aufzählung einige bekannte Spiel-Varianten fehlen. So fallen bei UT 3 die Modi Bombing Run, Double Domination, Assault und Onslaught heraus, wobei für Skeptiker durchaus fraglich sein dürfte, ob diese durch den Modus „Kriegsführung“ ersetzt werden können. Im Folgenden zeigt sich, dass dem in jedem Fall so ist.
Bei „Kriegsführung“ handelt es sich im Prinzip um Onslaught gepaart mit gewissen Elementen aus dem Assault-Modus. Primär geht es den zwei Teams darum, einzelne Energie-Knotenpunkte auf riesigen Karten zu erobern und zu verteidigen. Mit jedem eroberten Knoten gelangt man immer näher an den gegnerischen Reaktor, der als letztes zerstört werden muss (siehe Bild unten). Dabei können die Punkte dem Gegner je nach Gemüt des Spielers entweder durch den massiven Einsatz von Schusswaffen oder aber mittels neuer Energiekugeln, von welchen je eine pro Team zur Verfügung steht, entrissen werden. Erstere Variante dauert wesentlich länger, da nach dem Kollaps des gegnerischen Knotens mittels der Link-Gun zunächst ein eigener errichtet werden muss. Bei letzterer Option wird der strategische Punkt zwar sofort übernommen, doch muss der die Kugel tragende Spieler auch einige Gefahren auf sich nehmen: So ist er für alle Gegner auf dem Radar zu sehen und kann keinerlei Fahrzeuge benutzen. Einmal fallengelassen, zerstört sich die Kugel nach einer gewissen Zeit von selbst und gelangt wieder zurück in die Basis. Ferner steht es den Gegnern frei, die Kugel sofort zu zerstören. Dazu muss ein Spieler über diese laufen, opfert dabei aber sein Leben.
Aufgrund des Spielprinzips gestaltet sich der Modus somit als eine echte Alternative zum drögen (Team-)Deathmatch, bei dem es primär auf das Zielen ankommt. Bei „Unreal Warfare“, wie der Modus im Original heißt, kommt es sogar explizit auf Teamplay an. Das Team, das gemeinsam vorgeht, gewinnt. Während sich die Angreifer beim letzten Knotenpunkt in Verteidiger und Angreifer aufteilen müssen, gilt das gleiche auch für die den Reaktor verteidigenden Spieler; nur wer Punkt A hält hat sodann auch die Chance auf Punkt B. Vor diesem Hintergrund verspricht der Modus gerade mit versierten Mitspielern lange ebenso actionreiche wie strategielastige Gefechte. Abgerundet wird der Modus von der Möglichkeit, den recht umfassenden Fuhrpark von Unreal Tournament 3 zu benutzen (siehe dazu den Abschnitt „Waffen & Fahrzeuge“).
Insgesamt bietet der Multiplayer-Part von UT 3 eine gesunde Mischung, die zwar nicht mit zahlreichen, dafür aber gut gelungenen Neuerungen zu überzeugen weiß. Der neue Kriegsführung-Modus macht die fehlenden Modi aufgrund der guten Umsetzung und der Integration bekannter Elemente entgegen der formulierten Bedenken mancher Skeptiker vergessen und sorgt dafür, dass Unreal Tournament 3 seiner Kernkompetenz hervorragend gerecht wird.