ZEROtherm Nirvana NV120 im Test: Aus dem Nichts die pure Leistung
2/5Kühler im Detail
Als einer von wenigen Herstellern versucht ZEROtherm bei seinen Kühlprodukten – trotz des allgegenwärtigen Fokus’ auf eine möglichst ausgeprägte Leistungsfähigkeit – die Ästhetik und Formschönheit des Kühlers nicht aus den Augen zu verlieren. Und so erfreuen sich die Kreationen des Herstellers einer besonderen optischen Finesse mit viel Liebe zum Detail. Bei der Tower-Prozessorkühlerserie von ZEROtherm steht das so genannte Schmetterlingsdesign, bei dem sich der Lamellenschwung flügelartig um einen eingelassenen, rahmenlosen Lüfter legt, hoch im Kurs.
Der Nirvana NV120 stellt dabei das erste „Butterfly-Modell“ mit 120-mm-Ventilierung dar. Der transparente, in Blau beleuchtete Lüfter wird per Clip am Kühlerboden fixiert und berührt den Kühlkörper selbst nur rückseitig mit einer Stoffauflage. Grund für die leider etwas schwergängige Einrastbefestigung ist die aus Platzgründen notwendige Demontage des Lüfters für die Verschraubung des Kühlers mit dem Mainboard.
Leider genügt der verbaute Lüfter nicht den peniblen Anforderungen an ein brauchbares Silentmodell. Im Betrieb stören ein zu ausgeprägtes Brummen und die aufdringlichen Laufgeräusche nahezu über das gesamte Spannungsspektum (siehe Lüfterhörprobe). Wirklich leise geht der Serienlüfter auch mit einer angelegten Spannung von nur 5 Volt nicht zu Werke. Ein Wechsel des Lüfters ist aufgrund der speziellen Bauart des Kühlers ohne größere Modifikationen jedoch nicht realisierbar.
Qualitativ verkörpert der NV120 ansonsten einen absoluten Premium-Kühler. Der gesamte Aufbau an hochwertigem Kupfer und Aluminium inklusive Vierfach-U-Heatpipe wurde als Merkmal höherer Güte in ein optisch vereinheitlichendes, glänzendes Nickelkleid gegossen. Somit wirkt die Combo piekfein abgestimmt, harmonisch und edel.
Montagebesonderheiten
Dimension und Gewicht des Kühlers entsprechen angesichts von gut 600 Gramm Masse und etwa 148 Millimeter Bauhöhe mittlerweile dem Standard unter den High-End-Kühlern. Dennoch wählt ZEROtherm bei der Montage den sicheren Weg und fixiert seinen Spross auf den unterstützten AMD-Plattformen unkompliziert und ohne Mainboardausbau per Halteklammer, während für Intelbesitzer der Ausbau der Hauptplatine auf der Tagesordnung steht.
Die spezifischen Haltevorrichtungen für AMD respektive Intel werden von unten mit dem Kühler verschraubt. AMD-Nutzer setzen den so vorbereiteten NV120 nun einfach auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU auf und haken die Klammer ein. Intel-Anwender entfernen, wie bereits angedeutet, zunächst den Lüfter durch das Entriegeln der Clipbefestigung und können nun den aufgesetzten Kühlkörper mit Hilfe des 4-Punkt-Montagebügels und der gut isolierten Mainboardrückplatte verschrauben. Dabei gilt es, die Federschrauben alternierend bis zum Anschlag einzudrehen, um einen gleichmäßig hohen Anpressdruck zu erzeugen. Ist dies erledigt, kann der Lüfter wieder eingeklickt und angeschlossen werden.
Die Blasrichtung des Lüfters sollte beim Standard-ATX-Layout so gewählt werden, dass der erwärmte Luftstrom nach hinten aus dem Gehäuse entweichen kann. Idealerweise arbeitet an dieser Position ein zusätzlicher Gehäuselüfter. In Ausnahmefällen kann auch eine Blasrichtung zum Netzteil gewählt werden.