Intel verabschiedet sich aus OLPC-Board
Es kommt keiner großen Überraschung gleich, ist aber dennoch erwähnenswert: Der Chipgigant Intel hat sich aus dem Board des „One Laptop Per Child“-Projekts (OLPC) zurückgezogen. Damit endet das Engagement des Konzerns, was maßgeblich der eigenen Strategie im Segment zuzuschreiben ist.
Von vornherein entwickelte sich eine angespannte Situation zwischen OLPC-Gründer Nicholas Negroponte und den Intel-Verantwortlichen. So bedrängte Intel Negropontes OLPC-Idee indirekt mit einem eigenen Projekt, dem Classmate PC, der ebenfalls für Benutzer in Entwicklungsländern gedacht ist und ein Pendant zum XO-Notebook (ehemals 100-Dollar-Laptop) darstellt. Dennoch trat Intel dem OLPC-Board im Sommer nach erfolgreichen Gesprächen symbolisch bei. Der nun herbeigeführte Bruch ist wohl auf genau diesen Streit zurückzuführen. So hatte Negroponte Intel aufgefordert, das Classmate-Projekt ruhen zu lassen. Bei Intel argumentierte man hingegen, dass ein größeres Angebot den Benutzern zu gute käme.
Mitunter ein weiterer Grund für Intels Festhalten am Classmate-Notebook dürfte nicht zuletzt auch sein, dass im XO-Laptop bisher AMD-Prozessoren zum Einsatz kommen, auch wenn jüngsten Medienberichten zufolge zur am Montag startenden CES eigentlich ein erstes XO auf Intel-Basis vorgestellt werden sollte. Ein Aufgeben des Classmates hätte also zur Folge, dass sich der Konzern indirekt aus dem gesamten Bereich verabschiedet. Da war ein Ende des OLPC-Engagements wohl naheliegender.
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