Asus Xonar D2 im Test: Mit Dolby Digital gegen Creative
4/10Software
Wie bereits erwähnt, wird die Xonar D2 mit nicht weniger als vier Datenträgern (neben dem Treiber) ausgeliefert. Während Cyberlinks PowerDVD 7 dabei den meisten Lesern als sehr guter Software-DVD-Player ein Begriff sein dürfte, richtet sich die Software von Ableton oder Cakewalk eher an diejenigen Kunden, die sich selbst als Musikkünstler betätigen, das heißt Audioinhalte aufnehmen und/oder abmischen.
Im Folgenden wollen wir jedoch einen Blick auf die Asus-eigenen Tools werfen, die sich mit auf der Treiber-CD befinden. Im Gegensatz zu Creative beschränkt sich Asus dabei auf die wichtigsten Utensilien, spart damit aber natürlich ebenso stark an Installationszeit, was Nutzern der Soundkarte, die nicht erst zehn Minuten und mehr nur mit der Installation der Software zubringen wollen, sehr entgegen kommt. Andererseits kann man bestimmte Aufgaben mit Asus' Programmen nicht erledigen und muss dafür weitere Software anderer Hersteller nutzen. Alles in allem ist diese Entscheidung also ein zweischneidiges Schwert, dessen Sinn oder Unsinn jeder für sich bewerten muss.
Xonar D2 Audio Center
Zuständig für die Funktionsverwaltung der Soundkarte ist das Asus Xonar D2 Audio Center. Hinter diesem langen Namen verbirgt sich eine schicke Software-Oberfläche, über die die verschiedensten Einstellungen an der Xonar D2 vorgenommen werden können, und die in etwa dem entspricht, was bei Creatives X-Fi-Karten die „Konsole“ übernimmt. Das Asus-Tool startet nach der Treiberinstallation automatisch gemeinsam mit Windows und ist – sofern der Benutzer nicht manuell den automatischen Start deaktiviert hat – jederzeit über ein kleines Symbol im Info-Bereich der Taskleiste aufrufbar.
Im „eingeklappten“ Zustand gibt das Audio Center nur den Zugriff auf den Lautstärkeregler, den Stummschalter nebst Lautstärke-Normalisierung und vier Preset-Buttons frei. Diese Presets schalten entweder Zusatzfunktionen wie Dolby Virtual Speaker oder Dolby Headphone sowie Hall-Effekte hinzu (Musik-, Film- und Spielemodus), oder deaktiviert dies alles für einen reinen Klang (Hi-Fi-Modus). Ansonsten bietet das eingefahrene Audio Center diverse Anzeigen, darunter den aktuellen Lautstärkepegel, die Art der Ausgabe, oder den Modus des Grafikequalizers.
Über die recht unscheinbare Schaltfläche „Menu“ wird der Teil mit den Anzeigen ein Stück nach oben geschoben und gibt den Blick auf weitere Optionen frei. Angefangen bei der Art der Ausgabe über die Lautstärkeregelung für alle ein- und ausgehenden Kanäle, Zusatzeffekte wie Hall oder den Grafikequalizer bis hin zur Bassumleitung und Karaokefunktionen wie Stimmausblendung ist so ziemlich jede wichtige Einstellung vertreten. Positiv zu bemerken ist, dass Asus keine Trennung nach Anwendungsgebieten vornimmt, wie es Creative bei der X-Fi getan hat. Somit ist jede Funktion in jedem Modus nutzbar. Auch kann man so nicht vergessen, vor dem Starten eines lange ladenden Spiels den Spiele-Modus einzustellen, was dem Anwender einiges an Frust erspart.
Auffällig ist dann aber doch eine leichte Funktionseinschränkung unter Windows Vista, die die Karaokeeinstellungen betrifft. Während man unter Windows XP eine Stimmverzerrung sowie einen Hall-Effekt auf Eingangssignale des Mikrofons legen kann, fehlen diese Funktionen unter Vista. Dass dies in der fehlenden Hardware-DirectSound-Unterstützung begründet ist, ist anzunehmen, liegt jedoch außerhalb unserer Kenntnis.
Zu guter Letzt befindet sich am rechten Rand des Fensters eine weitere Schaltfläche, über welche ein kleines Menü mit Verknüpfungen aufgerufen werden kann. Die vier darin zu findenden Verknüpfungen stehen für je eines der im Lieferumfang der Karte befindlichen Programme und sind leider nicht veränderbar.
Asus PMP
Das zweite Asus-eigene Programm im Lieferumfang nennt sich „Asus PMP“(„Asus Portable Music Processor“). Es handelt sich dabei um nichts anderes als ein Programm, mit dem Audiodateien in das MP3- oder WMA-Format gewandelt werden können.
Der PMP bietet dabei den Musik-Import von Audio-CDs oder Ordnern auf der Festplatte an. Von sich aus sucht das Programm im Ordner „Eigene Musik“ sowie im Eingangsverzeichnis von iTunes nach geeigneten Dateien. Sollten die zu wandelnden Daten aber in einem anderen Verzeichnis liegen, so kann der Benutzer dies ebenso angeben. Zusätzlich kann der Anwender Effekte wie Nachhall einstellen, die beim Verarbeiten auf die Audiodaten gelegt werden, um noch etwas mehr aus dem Klang herauszuholen. Natürlich obliegt die Nutzung dieser Funktion dem persönlichen Geschmack. Will man keine solchen Zusatzeffekte einbauen, so kann das Feature auch ganz deaktiviert bleiben.
Für die eigentliche Wandlung stellt der Asus PMP sowohl beim MP3- als auch beim WMA-Format nur drei vorgegebene Einstellungen für die Qualität zur Auswahl. Der Nutzer darf wählen, ob seine Dateien am Ende eine Qualität von 128 KB/s, 192 KB/s oder 320 KB/s aufweisen sollen. Diese Presets dürften für die meisten Nutzer vollkommen ausreichen, wer jedoch eine andere Bitrate einstellen möchte, wird enttäuscht, da diese Einstellungen leider ebenso fehlen wie Optionen zur Kanalanzahl (Mono oder Stereo) und zur Abtastrate.
Ebenfalls nicht im Lieferumfang des Asus PMP enthalten ist ein MP3-Codec. Hat man das Programm zum ersten Mal installiert und ruft es auf, so empfängt der PMP den Benutzer mit dem Hinweis, dass kein MP3-Codec installiert ist und man sich diesen kostenfrei von einer Website herunterladen könne. Obgleich das Programm in diesem Hinweis direkt auf die Download-Seite verlinkt und die Dateigröße des Codecs mit etwa 500 KB relativ gering ausfällt, fragen wir uns, warum Asus den Codec nicht mit auf die Installations-CD packt, schließlich ist eine Internetverbindung nicht bei jedem potentiellen Käufer gegeben.
Zu guter Letzt muss der Anwender dem Programm lediglich noch mitteilen, wohin die verarbeiteten Dateien gespeichert werden sollen und die große „Convert“-Schaltfläche betätigen, damit der Asus PMP mit seiner Arbeit beginnt. Der anschließende Wandlungsprozess ist hardwarebasiert, das heißt, die Soundkarte übernimmt die bei der Wandlung anfallende Arbeit, was die CPU für andere Aufgaben freimacht. Der Nachteil dieser Lösung ist allerdings, dass die Soundkarte während des Prozesses nichts anderes erledigen kann – man kann also weder Musik hören, noch die Lautstärke der Lautsprecher einstellen.