ATi Radeon HD 3870 X2 im Test: AMDs ersehnter Griff nach den Sternen
Einleitung
Auch wenn ATi die Radeon-HD-2000-Serie mit großen Versprechungen eingeführt hatte, richtig überzeugen konnten die Grafikkarten nie. Dazu waren nicht nur die Konkurrenz aus Kalifornien zu stark, sondern auch die eigenen Produkte zu schwach. Den besten Eindruck hinterließ noch die Low-End-Karte Radeon HD 2400 XT, die als einzige ihren direkten Gegenspieler größtenteils im Griff hatte. Die Radeon HD 2600 XT mit GDDR3-Speicher war ebenfalls noch als brauchbare Alternative zu den Nvidia-Karten zu bezeichnen – in höheren Preisklassen gingen den ATi-Produkten dann jedoch die Argumente aus. Schon die GDDR4-Version der Radeon HD 2600 XT war nur minimal schneller als der kleinere Bruder, dabei aber spürbar teurer. Wieso der Kunde zur schnellsten Radeon HD 2600 XT greifen sollte, bleibt für viele Kunden bis heute ein Rätsel.
Keinen Deut besser (eher noch schlechter) sah es für das „High-End-Modell“ Radeon HD 2900 XT aus. Die Grafikkarte kämpfte für 400 Euro im oberen Preissegment, hatte mit dem Launch-Treiber aber selbst gegen eine GeForce 8800 GTS so ihre Schwierigkeiten. Gegen die GeForce 8800 GTX oder gar die GeForce 8800 Ultra hatten die Kanadier überhaupt keinen Gegner aufgestellt. Es war einige Jahre her, dass ATi mit solchen Problemen zu kämpfen hatte.
Kein Wunder, dass man die Serienbezeichnung „Radeon HD 2000“ schnell wieder vergessen wollte und die Refresh-GPU, den RV670, seit seiner Vorstellung unter der Bezeichnung „Radeon HD 3000“-Serie verkauft. Zum Glück basierte die Umbenennung auf berechtigten Fakten, denn sowohl die Radeon HD 3850 als auch die Radeon HD 3870 konnten in ihrer jeweiligen Preisklasse nicht nur mit den Nvidia-Beschleunigern mithalten, sondern boten auch einige Eigenschaften und Fähigkeiten an, die die Konkurrenz bis heute vermissen lässt. Für die High-End-Käufer hatte ATi aber erneut auch mit der Radeon HD 3870 keine Grafikkarte im Produktportfolio, da sie nur etwas schneller als die Radeon HD 2900 XT ihren Dienst verrichtet. Es blieb also höchste Zeit für ATi, in dieser Hinsicht etwas zu unternehmen.
Die passende Antwort hört nun, gut zwei Monate nach der Vorstellung der HD-3000-Serie, auf den Namen „Radeon HD 3870 X2“, die, lapidar gesagt, nichts anderes als zwei Radeon-HD-3870-Grafikkarten auf einem PCB darstellt. ATi entwickelte eine Platine, die zwei RV670-GPUs auf sich tragen kann, modifizierte leicht die Taktraten und „schon“ hat man endlich eine Grafikkarte in petto, die der Nvidia GeForce 8800 Ultra das Fürchten lehren soll. Als technisches Grundgerüst vertraut ATi bei der Kommunikation der zwei Chips auf die CrossFire-Technologie, die sich mit dem neusten Treiber darüber hinaus weiter verbessert haben soll.
AMD konnte uns für diesen Test freundlicherweise eine ATi Radeon HD 3870 X2 zur Verfügung stellen. Wir wollen die Doppelgrafikkarte auf Herz und Nieren prüfen und sind gespannt darauf, was der neueste Treiber aus der CrossFire-Technologie herausholen kann. Ist die CrossFire endlich so alltagstauglich, dass man die Technik ohne Bedenken auf einer Serienkarte verwenden kann? Und schafft es die Radeon HD 3870 X2, die Nvidia GeForce 8800 Ultra in die Schranken zu weisen? Die nächsten Seiten werden diese und weitere Fragen klären.
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