CrossFire, SLI oder Einzelkarte?: Günstige Multi-GPU-Systeme gegen teure Einzelkarte
2/26CF-/SLI-Kombinationen
Zunächst wollen wir die vier Testkandidaten kurz vorstellen: Als Einzelkarte für diesen Vergleich muss Nvidias derzeitiges Flaggschiff, die GeForce 8800 Ultra, herhalten, die zugleich die schnellste Single-GPU-Karte auf dem Markt ist. Die Grafikkarte ist mit der im 90-nm-Verfahren hergestellten G80-GPU bestückt, die auf 128 skalare Shadereinheiten zurückgreifen kann. 64 Textureinheiten sorgen für eine sehr hohe Texturleistung, die eine beinahe kostenlose, anisotrope Texturfilterung erlaubt und dennoch eine sehr gute Qualität liefert. 24 ROPs und ein 384 Bit breites Speicherinterface stehen der GeForce 8800 Ultra zur Verfügung. Mit 768 MB fällt der Speicher ausreichend groß aus. Die Taktraten der GeForce 8800 Ultra belaufen sich für das Referenzdesign auf einen TMU-Takt von 612 MHz, während die Shaderdomäne mit sehr flotten 1512 MHz den Dienst verrichtet. Der GDDR3-Speicher wird mit 1080 MHz angesteuert.
Als Vertreter des SLI-Lagers nutzen wir Nvidias neuen Preis-Leistungs-König, die GeForce 8800 GT. Der G92-Chip auf der Grafikkarte basiert größtenteils auf der G80-Architektur, hat aber in Teilbereichen einige Verbesserungen erfahren. Auf der GeForce 8800 GT sind 112 Shadereinheiten aktiviert, die funktionell vollkommen identisch zu denen auf dem G80 sind. Allerdings wurden die Textureinheiten von Nvidia modifiziert. Ihre Anzahl liegt bei 56 und es sind 56 Textur-Adressierungs-Einheiten vorhanden. Beim G80 liegt das Verhältnis bei 1:2, der G92 hat dagegen wieder eine klassische 1:1-Anordnung. 16 ROPs unterstützen die GeForce 8800 GT, die auf ein 256 Bit breites Speicherinterface und einen 512 MB großen Speicher zurückgreifen kann. Die TMU-Domäne arbeitet mit einer Frequenz von 600 MHz, die Shadereinheiten agieren mit 1512 MHz. Der GDDR3-Speicher taktet mit 900 MHz.
Kommen wir nun zu den beiden ATi-Karten im Testfeld, die die CrossFire-Technologie vertreten sollen. Anstatt auf die ältere (wenn auch beinahe identische) R600-GPU zu setzen, nutzen wir in beiden Fällen den neuen RV670-Chip. Die Radeon HD 3870 ist ATis neues Flaggschiff und der Radeon HD 2900 XT in einigen Bereichen überlegen. Wie der Vorgänger bietet der RV670 dem Käufer 64 5D-Vektorshadereinheiten, die jedoch im modernen 55-nm-Prozess gefertigt werden. Mehr als 16 Textureinheiten gibt es auf der Radeon-HD-3800-Serie immer noch nicht, was unserer Meinung nach die größte Schwachstelle im R6xx-Design ist. 16 ROPs hat der RV670 unter der Haube. Der Rechenkern kann über ein 256 Bit breites Speicherinterface mit dem VRAM kommunizieren, der auf der Radeon HD 3870 mit 512 MB (meistens) ausreichend groß ausfällt. Die RV670-GPU taktet auf der Radeon HD 3870 mit hohen 775 MHz, eine Shaderdomäne gibt es bei den ATi-Grafikkarten im Gegensatz zu den Nvidia-Modellen nicht. Alle wichtigen Chipteile arbeiten mit derselben Frequenz. Der GDDR4-Speicher verrichtet mit 1125 MHz seinen Dienst.
Wir wollten es uns für diesen Artikel nicht nehmen lassen, ATis Preis-Leistungs-Champion im unteren Mid-Range-Segment ebenfalls im CrossFire-Duett antreten zu lassen. Zwar hat dieser im Vergleich zur Radeon HD 3870 einen gravierenden Nachteil, aber nichtsdestotrotz erhält man aktuell nirgends für so wenig Geld eine derart hohe Leistung. Aus diesem Grund ist eine Radeon HD 3850 auch als CrossFire-System eine Überlegung wert. Die Architektur ist vollkommen identisch mit der der Radeon HD 3870. Einzig die Taktraten und der Speicher unterscheiden die beiden ATi Grafikkarten in der Leistung. Die GPU arbeitet mit einer Frequenz von 668 MHz, während der 256 MB große GDDR3-Speicher mit 828 MHz taktet. Es gibt zusätzlich Modelle mit 512 MB, allerdings ist es dem Hersteller selber überlassen, ob er solch eine Grafikkarte anbietet. ATi konzentriert sich auf die 256-MB-Version.