Nvidia 3-Way-SLI im Test: Wenn drei mehr ist als vier
5/20Prozessorskalierung
Ohne einen flotten Prozessor nutzen einem drei Grafikkarten gar nichts, oder doch? Es wäre schön, wenn ja, denn schließlich sind nicht alle Käufer, die bereit sind so viel Geld für drei GeForce-8800-GTX- oder GeForce-8800-Ultra-Grafikkarten auszugeben, auch ebenso gewillt, eine starke (und teure) CPU wie zum Beispiel einen Intel Core 2 Extreme QX9650 anzuschaffen. „In für 3-Way-SLI typischen Auflösungen limitieren meistens sowieso die GPUs,“ ist einer der meistgenutzten Argumente.
Doch stimmt dies wirklich? Wir wollen es anhand einiger Spiele überprüfen und simulieren mit Hilfe des Core 2 Extreme QX9650 höher sowie niedriger getaktete Prozessoren und zusätzlich eine Dual-Core-CPU. Da für viele 3-Way-SLI-Besitzer die Auflösung 2560x1600 kein unüberwindbares Hindernis darstellen sollte, nutzen wir diese inklusive Anti-Aliasing (falls möglich) und der anisotropen Filterung.
Wie man an den Diagrammen sehen kann, ist man selbst mit drei GeForce-8800-Ultra-Grafikkarten in 2560x1600 in der Tat zumeist GPU-limitiert - der Prozessor spielt, so er denn eine gewisse „Basisleistung“ mit sich bringt, kaum eine Rolle. Vollkommen unbeeindruckt von der verwendeten CPU zeigt sich World in Conflict, das selbst mit nur zwei aktiven Kernen überhaupt keine Unterschiede zeigt. Ähnliches gilt für Bioshock, auch wenn dort die Geschwindigkeit immerhin um drei Bilder pro Sekunde fällt, wenn man nur zwei Kerne einsetzt. Ebenfalls marginal, aber schon etwas besser, fällt die CPU-Skalierung in Unreal Tournament 3 aus. Dort bringt ein Quad-Core-Prozessor zwar absolut keine Mehrleistung, aber immerhin gibt es kleine Differenzen in den FPS-Werten zwischen den unterschiedlich getakteten Core-2-Prozessoren. Die Differenz zwischen einem Penryn mit 2,66 GHz und 3,67 GHz liegt aber trotzdem nur bei nicht spürbaren drei Prozent.
Eine wichtigere Rolle spielt der Prozessor in Company of Heroes (DX10) sowie dem mittlerweile etwas angestaubten Oblivion, wobei beide Spiel gleich gut skalieren. In Oblivion arbeitet die 2,66-GHz-CPU sechs Prozent langsamer als das 3-GHz-Pendant, während dieses sieben Prozent langsamer seine Arbeit verrichtet als der 3,67-GHz-Kollege. Eine Quad-Core-CPU erbrachte eine Geschwindigkeitssteigerung von fünf Prozent. Ähnliches zeigt sich in Company of Heroes, wobei der Quad-Core-Prozessor kein Prozent schneller rendert als die Dual-Core-Variante. Die 3-GHz-CPU ist drei Prozent schneller als der auf 2,66 GHz heruntergetaktete Core 2 Extreme QX9650, aber gleich 11 Prozent langsamer als das 3,67-GHz-Modell.
Warum die Zunahme von 3,00 auf 3,33 GHz größer ausfällt als die von 2,66 auf 3,00 GHz, obwohl der Taktunterschied genau das Gegenteil suggeriert, können wir uns übrigens nicht erklären. Einzig vorstellen können wir uns, dass Berechnungen bei dem am niedrigsten getakteten Prozessor nicht innerhalb der vorhandenen Taktzyklen fertig werden und diese somit einen kompletten weiteren Zyklus durchlaufen müssen, bis die Berechnungen vollendet sind.
Zwischenfazit: Natürlich spielt gerade bei 3-Way-SLI eine starke CPU eine wichtige Rolle. Vor allem in niedrigeren Auflösungen als 2560x1600, da dort die Grafikkarten weniger Einfluss haben und die CPU-Geschwindigkeit an Wichtigkeit gewinnt. Aber auch bei dieser brachialen Grafikrechenkraft gilt immer noch, dass in Spielen meistens die Grafikkarte limitiert. Dennoch empfehlen wir, bei solch' einem Rechner nicht zu sehr am Prozessor zu sparen. Gerade bei 3-Way-SLI wäre es schade, die gewaltige Grafikkartenleistung aufgrund eines deutlich zu langsamen Prozessors zu vergeuden.