NZXT Rogue Super Cube im Test: Kompakter Riese im Alu-Kleid
Einleitung
Es gibt nur wenige Konstanten auf dem schnelllebigen Computermarkt, die dieser Bezeichnung würdig sind; Was heute noch top aktuell ist, gehört morgen bereits zum alten Eisen. Diese rasante Entwicklung ermöglicht zum einen eine weite Verbreitung leistungsfähiger Hardware zu erschwinglichen Preisen bei ständiger Verbesserung der allgemeinen Möglichkeiten, der Ergonomie und der Qualität, sie bringt zum anderen aber auch einen unangenehmen Werteverfall mit sich. Standards kommen und gehen, innerhalb weniger Jahre, manchmal sogar Monate, krempeln die Hersteller die gesamte PC-Infrastruktur um und berauben damit sinnvollen Aufrüstgedanken älterer Computer jegliche Grundlage. Ob DDR1, 2 oder 3, AGP oder PCIe, IDE oder SATA, oder die Sockel-wechsel-dich-Spielchen der Prozessorhersteller – nichts bleibt wie es ist. Nichts? Der Formfaktor, die Grundlage für den Aufbau und die Komponentenanordnung im gesamten PC bis hin zum Gehäuse selbst, hören seit mittlerweile gut einer Dekade auf den Namen „Advanced Technology Extended“, kurz ATX. Ein Fels in der Brandung, der trotz offensichtlicher Schwachpunkte in seinen Facetten über jeden Zweifel erhaben scheint und jeden Angriff verschlimmbesserungswütiger Ingenieure und Entwickler müde lächelnd abblitzen lässt. Mit den Schwächen hat man sich mittlerweile äußerst gut arrangiert, ja fast angefreundet – ein Wechsel zu einem gänzlich neuen Formstandard scheint ohne immensen industriellen Aufwand undenkbar.
Dabei ist es auch die ungeheure Breite des Angebotes, speziell das PC-Gehäuse betreffend, die trotz des Rentner-Daseins von ATX keine echte Langeweile aufkommen lässt. Dem Kunden stehen zur Verwirklichung des äußerlich individuellen Computers nahezu alle Türen offen. Doch für die Gehäusehersteller macht es die große Bandbreite immer schwieriger, sich mit neuen Produkten von der Masse abheben zu können und den hohen Ansprüchen des versierten Anwenders gerecht zu werden. Speziell das vermeintlich finanzstarke Gamer-Klientel steht bei den Herstellern immer wieder hoch im Kurs, wenn es um das Austüfteln neuer Gehäusekreationen geht. In der Vergangenheit war man hier in erster Linie auf Großraumgehäuse bedacht, schließlich erfordern leistungsfähige Spiele-PCs eine gute Belüftung und ein entsprechendes Platzangebot. Doch auch der geneigte Spieler, eventuell sogar LAN-Party-Gänger, kann sich dem allgemeinen Trend hin zum Kompakt-PC nicht gänzlich verschließen. Doch die kleinformatigen Gehäuse, die der Markt aktuell bereitstellt, vermögen nur selten übergroße Netzteile oder Grafikkarten, wie sie im High-End-Bereich vorkommen, unterzubringen, respektive die leistungsstarke Hardware adäquat und leise zu kühlen.
Nun fühlte sich der amerikanische Hersteller NZXT, bekannt für optisch ausgefallene und durchdachte Gehäuse, dazu berufen, mit einem noch relativ kompakten Cube den Wünschen der Spielergemeinde nachzukommen und präsentiert mit dem „Rogue“ sein Highlight zum neuen Jahr. Das schicke Aluminium-Case bietet dabei fast alles, was in dieser Größenordnung bis dato nicht zu bekommen war. So sind ob des atemberaubenden Platzangebotes übergroße Netzteile oder Grafikkarten kein Problem, der Einsatz von Tower-Prozessorkühlern ist möglich und beachtliche fünf 120-mm-Gehäuselüfteroptionen garantieren erstklassige Belüftungsmöglichkeiten. Ferne gehört ein Tragegurt mit zum Standardlieferumfang des LAN-Party-tauglichen Gehäuses, das im Mittelpunkt unseres heutigen Testartikels steht.