NZXT Rogue Super Cube im Test: Kompakter Riese im Alu-Kleid
4/5Ausstattung innen
Das Rogue-Gamercube bietet im Innenraum ein ähnlich komfortables Platzangebot, wie man es von großen Towern gewohnt ist. Zwei externe 5,25"-, ein externer 3,5"- und vier interne 3,5"-Einschübe bieten dem Anwender im Allgemeinen genügend Erweiterungsmöglichkeiten. Netzteile und Grafikkarten können in allen gängigen Ausführungen des Marktes montiert werden. Überdies sind je nach Sockelposition (abhängig vom Mainboard) auch hochbauende Towerkühler zu verwenden. Beste Vorzeichen also für eine leistungsstarke Systemzusammenstellung mit Gaming-Charakter, bliebe da nicht die Einschränkung des Mainboards: Das Rogue lässt nur dein Einbau von Micro-ATX-Platinen zu und disqualifiziert sich damit dann doch für einen Großteil der angestrebten Zielgruppe.
Probleme unerwarteter Natur ergaben sich auch beim Einbau der externen Laufwerke. Um deren Aluminium-Frontblenden demontieren zu können, muss üblicherweise die gesamte Frontpartie des Gehäuses abgenommen werden. Diese ist wiederum mit Hilfe vier kleiner, von Haus aus sehr fest angezogener und überdies etwas schlecht erreichbarer Schrauben fixiert worden, welche sich in unserem Fall nur nach langwieriger Bearbeitung lösen wollten. Hier wäre, genau wie bei den Seitenteilen, ein cleverer und robuster Schnellverschluss eindeutig die sinnvollere und sicherere Variante gewesen.
Auch ein bequemes Montagesystem für Brenner, Festplatte und Co. sucht man vergebens. Hier muss der Anwender auf herkömmliche Weise den Schraubendreher bemühen. Löblich sind unterdessen die leicht entkoppelnden Gummierungen an den senkrechten Festplatteneinschüben zu erwähnen. Sie reduzieren die Weitergabe mechanischer Schwingungen von den Magnetspeichern an das Gehäuse.
Das Einsetzen des Mainboards wird mit Hilfe des angesprochenen Schlittens deutlich erleichtert. Auch gelegentliche Modifikationen der Systemkonstellation werden mit Hilfe des Schlittens aus der Raumenge des Gehäuseinneren nach Außen verlagert. Schade nur, dass Prozessorkühler mit einer Bauhöhe von über 75 mm nicht in den Fahrtgenuss kommen können, da sie beim Ausziehen ansonsten mit der Rückwand kollidieren würden. Seltsam weiterhin: Die Kabel für die Frontapplikationen sind lang genug, um auch bei ausgezogenem Schlitten mit dem Mainboard verbunden zu werden, die beiden Kabel für Power- und Resetknopf sind dies allerdings nicht. Hier wurde die Idee also nicht konsequent umgesetzt.
Das Netzteil sollte aufgrund der Anatomie des Gehäuses zum Schluss eingebaut werden. Überlange oder modulare Netzteile sind, wie erwähnt, mit Hilfe des mitgelieferten Metallrahmens etwas nach hinten aus dem Gehäuse herausragend zu montieren. Bei Netzteilen gewöhnlicher Baulänge reicht die Installation mit dem bündig abschließenden Rahmen, der am Netzteilgehäuse verschraubt wird, während das Gesamtpaket dann ins Gehäuse eingeschoben und per Daumenschrauben fixiert wird. Unglücklich wiederum: Steht beispielsweise das Bodenlüftergitter über die herkömmliche Netzteilsilhouette über, lässt sich der Rahmen samt PSU aufgrund der knapp bemessenen Aussparung nicht mehr ins Gehäuse einschieben. In diesem Fall hilft nur der Netzteileinbau von innen oder das Entfernen des Lüftergitters.
Die gesamte Raumaufteilung bringt also neue Möglichkeiten mit sich. Ein Blick auf das obige Bild zeigt aber auch, dass durchaus noch Optimierungspotential vorhanden ist, schließlich ist der gesamte Frontraum unter den Laufwerken ungenutzt bzw. dient als Kabelstellplatz. Auch seitlich neben dem Mainboard sind beidseitig noch gut vier Zentimeter ungenutzt, sodass man angesichts des vorhandenen Angebotes durchaus auch größere Mainboards im Full-ATX-Format hätte unterbringen können. Ein Raumwunder, wie man eingangs vielleicht hoffen konnte, stellt die NZXT-Schöpfung also nicht unbedingt dar.