Vienna: Erste Eindrücke vom Vista-Nachfolger
Nachdem der Branchendienst TGDaily Mitte Januar berichtete, dass der erste Meilenstein M1 von Windows Vistas Nachfolger Windows 7 – vormals Vienna – an einige „key partner“ geschickt wurde, tauchte nun im Neowin-Forum ein kleiner Erfahrungsbericht auf, der jedoch nicht lange dort verblieb.
Dank des Cache des Forums sind die Informationen trotzdem der Öffentlichkeit zugänglich und machen zur Zeit die Runde im Internet. So berichtete der Forumsnutzer „kenipnet“ von seinen Installationsversuchen auf seinem Desktop-PC, was anfangs jedoch aufgrund der fehlenden SATA-Treiber scheiterte. Ein Versuch diese per USB-Stick nachzuladen, endete jedoch in einem nicht erfolgreichen Bootvorgang. Ein zweiter Versuch auf seinem Laptop verlief hingegen erfolgreich, patze jedoch bei den Grafikkartentreibern, was eine fehlende Aero-Oberfläche nach sich zog.
Das System meldete sich intern mit der Buildnummer 6.1.6519 und hat eine Windows-Vista-artige Oberfläche. Dem Forumsnutzer nach verbrauchte das System während der Arbeit nur 480 MB Speicher. Erste sichtbare Neuerung ist das Hinzufügen und Entfernen von Gadgets auf dem Desktop. So war in dem M1-Build auch ein Gadget für das Windows Media Center enthalten, welches Informationen desselben anzeigen kann. Ebenfalls sind die DPI-Einstellungen des Bildschirms schneller erreichbar.
Das Startmenü zeigt sich auch in leicht geänderter Form und erlaubt nun das Pinnen von Menüeinträgen. Außerdem ist die Suchbox nun in der Größe veränderbar. Weiterhin sind in diesem Build XAML-Schriftarten, sogenannte „Composite Fonts“, im Schriftartenorder hinzugekommen. Ebenfalls ist ein Betrachter für XPS-Dateien (XPS-Viewer) im System integriert.
Dem Build wurde auch ein Feedback-Tool spendiert, an dem man erkennen kann, dass der Windows-Vista-Nachfolger im Bereich der Netzwerkerkennung Weiterentwicklungen erfährt. Mit einem Live-Account wird es möglich sein, seine Einstellungen und Favoriten des Internet Explorers portabel zur Hand zu haben. Daten der Gadgets werden cachefähig sein und der Taschenrechner, Paint und Wordpad werden die WPF (Windows Presentation Foundation) in der neuen Version nutzen. Weiterhin wird sogenanntes „instant streaming", bessere Batterielaufleistung und eine Installationszeit von 10min mit nur einem Neustart angepriesen. Letztendlich enthält der Meilenstein auch einen neuen Bootscreen, welcher nun – wie zu Windows-9x-Zeiten – einen Laufbalken über die gesamte Bildschirmbreite besitzt.
Inwieweit diese Eindrücke sich in den kommenden Meilensteinen festigen werden, bleibt abzuwarten. Genauso, ob der neuerlich durchs Netz schwirrenden Veröffentlichungstermin von Windows 7 im zweiten Halbjahr 2009 sich als richtig herausstellen wird. Wenn dies der Fall sein sollte, steht Microsoft vor einem straffen Zeitplan, zumal wie bei Windows Vista nicht nur an der Oberfläche gearbeitet wird, sondern auch unter der Haube einige kleine und große Veränderungen angedacht sind.