DDR3 von G.Skill, Patriot und OCZ im Test: Schneller als die Spezifikation

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Ralph Burmester
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Die Probanden

In der folgenden Tabelle sind die technischen Daten der einzelnen Produkte zusammen gefasst.

RAM-Module im Vergleich
G.Skill
F3-12800CL7D-2GBHZ
Patriot Memory
PDC32G1600LLK
OCZ
OCZ3P18002GK
RAM-Typ DDR3 DDR3 DDR3
Kapazität 2x 1024 MB 2x 1024 MB 2x 1024 MB
Geschwindigkeit DDR3-1600
PC3-12800
DDR3-1600
PC3-12800
DDR3-1800
PC3-14400
Latenzen 7-7-7-18 7-7-7-18 8-8-8-24
Bestückung Single-sided Single-sided Single-sided
Vmem 1,9 Volt 1,8 Volt 1,95 Volt*
PCB 6-Layer k.A. k.A.
Garantie Lebenslang Lebenslang Lebenslang
Homepage G.Skill Patriot OCZ

* Bis zu 2,0 Volt ohne Garantieverlust.

G.Skill DDR3-1600

Die beiden 1024-MB-Module von G.Skill sind neben der üblichen Blisterverpackung von einem Pappkarton in Blaumetallic umschlossen. Dieser erlaubt nach dem Öffnen den Blick auf die Module. Zum Lieferumfang gehört ein Sticker und ein Papier mit den Support-Webadressen von G.Skill. Das Etikett auf den Modulen benennt die Timings und die Spannung.

Laut SPD sind die G.Skill-Module bis zu 667 MHz Taktfrequenz, also DDR3-1333, spezifiziert. Allerdings dienen diese Angaben vielfach nur der Kompatibilität, da nach dem ersten Einbau das BIOS des Mainboards die RAM-Module anhand des SPD erkennt. Mit den zumeist recht hoch gehaltenen Timings und niedrigen Frequenzen wird bei Standard-Einstellungen der Betrieb gewährleistet.

G.Skill DDR3-1600

Patriot DDR3-1600

Die mit einem silbernen Aluminium-Heatspreader versehenen RAM-Module von Patriot Memory kommen in einem handelsüblichen Kunststoff-Blister daher. Timings und Betriebsspannung sind auf dem Etikett vermerkt. Das SPD ist bei weitem nicht so umfangreich gestaltet wie bei G.Skill oder OCZ. Es verfügt nur über Betriebswerte bis 533 MHz (DDR3-1066) Taktfrequenz. Einem Einsatz in unserem Testsystem stand das allerdings nicht im Weg.

Patriot DDR3-1600

OCZ Platinum DDR3-1800

Die OCZ-Module mit ihrem XTC-Heatspreader im Lochdesign werden ebenfalls in einem Kunststoff-Blister geliefert. Leider wird weder auf der Verpackung noch auf dem Aufkleber auf dem Modul die erlaubte Betriebsspannung genannt. Auf dem Modul finden sich nur die Timing-Angaben. Erst ein Blick auf die Produktseite bei OCZ nennt genaue Werte für den sicheren Betrieb. Das SPD ähnelt dem der G.Skill-Module sehr, was jedoch auf Grund der gleichen verwendeten Speicher-Chips nicht unbedingt verwundert. Auch OCZ bietet Werte bis zu 667 MHz (DDR3-1333) Taktfrequenz an.

OCZ DDR3-1800

Testsystem

Testbasis für die RAM-Module war ein Asus P5K3 Deluxe mit Intel P35-Chipsatz (BIOS-Version 0810) in Zusammenarbeit mit einem Intel Core 2 Extreme QX9650. Bei unseren ersten Tests stellte sich der P35 als potenter dar als der Intel X38, was wohl hauptsächlich auch an den noch nicht so ausgereiften BIOS-Versionen für den X38 lag. Das Betriebssystem war Windows XP SP2, als Benchmarks kamen Lavalys Everest (Beta v4.00.1043) und Sciencemark 2.0 zum Einsatz. Die Stabilität wurde mit Prime 95 v25.5a überprüft, das sehr empfindlich auf zu hohe Übertaktung reagiert.

Um DDR3-1600- und DDR3-1800-Speichermodule auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüfen zu können, ist ein Frontside-Bus von 400 bzw. 450 MHz erforderlich. Damit der im Test genutzte Intel Core 2 Extreme QX9650 nicht an seine Taktgrenzen gerät, wurden die Messungen bei FSB400 und 450 mit einem Multiplikator von 7 betrieben. Bei einem FSB von 400 MHz wird die CPU also nur mit 2,8 GHz Taktfrequenz gefahren. Hingegen liegt bei einem FSB von 450 MHz ein CPU-Takt von 3.150 MHz vor – dies ist bei der Einordnung der Ergebnisse zu beachten! Bei den Standardmessungen wurden alle Module mit ihren Herstellerspezifikationen betrieben. Zum Vergleich wurden Performance-Referencemessungen von DDR3-1333 und 1066 bei 3,0 GHz (9x333 MHz) vorgenommen.

Während der Tests stellte sich dann heraus, dass unser Asus P5K3 Deluxe mit dem QX9650 bereits ab einem FSB von 450 MHz die Segel streicht. Um ein eventuelles „FSB-Loch“ zu überspringen, haben wir in großen Schritten den FSB auf 460 und 470 MHz erhöht. Leider wurde dies mit Bluescreens belohnt oder führte zu einem System das nicht mehr bootete. Auch Versuche mit einem Intel Core 2 Duo E6300 oder ein Plattform-Wechsel auf ein X38-Mainboard brachte keine höheren Ergebnisse. Ebenfalls vergebens waren die Tipps von OCZ, die auch von den Erfahrungen anderer Hardwaretester berichteten. Diese bestätigen, dass nur etwa jedes fünfte Asus P5K3 Deluxe einen höheren FSB als 450 MHz erreicht, dann allerdings auch problemlos 500 MHz stabil mitmacht.