Teufel Concept F im Test: In den Fußstapfen des Concept E Magnum
4/6Detailbetrachtung
Nicht nur der Klang eines Lautsprechersystems zählt. Auch Optik, Verarbeitung und Ausstattung sollten stimmen, damit dem Klangvergnügen optische Reize beistehen. Die getesteten Soundsysteme müssen sich daher einer eingehenden Prüfung unterziehen.
Teufel Concept F
Der erste optische Eindruck des Concept F ist besser, als man erwarten könnte. Nach dem Concept E Magnum – das akustisch durchaus zu überzeugen weiß, optisch aber bieder daher kommt – und dem Motiv 2, das schon beinahe zu eigenwillig wirkt, weiß das anthrazit-silberne Concept F durchaus zu gefallen. Vor allem der Subwoofer wirkt sehr edel und muss nicht mehr zwangsweise irgendwo versteckt werden. Die Satelliten wirken in der neuen Farbe und durch die Stoffbespannung ebenfalls etwas wertiger und müssen einen Vergleich zu anderen Systemen durchaus nicht scheuen. Die Verarbeitungsqualität ist für diese Preisklasse gut und das getestete System wies zumeist gleichmäßige Spaltmaße auf. Lediglich an einigen Ecken ist die Einpassung nicht ganz perfekt. Leider wurde das Tieftonchassis nicht in den Korpus des Subwoofers versenkt; bei einem regulären Aufbau ist dies jedoch optisch wie akustisch nebensächlich.
Anders als mitunter vermutet, handelt es sich bei dem Tieftonchassis des Concept F übrigens um exakt jenes, das auch im Concept E Magnum PE verwendet wird. Lediglich der Innenaufbau des Subwoofers unterscheidet sich damit leicht.
Wie das Conecpt E Magnum kann auch das Concept F bei den Anschlüssen nicht vollends überzeugen. So sind sowohl am Subwoofer als auch an den Satelliten nur Klemmverschlüsse für die Lautsprecherkabel vorhanden, was den möglichen Kabelquerschnitt einschränkt. Maximal 2,5 mm² sind zwar gerade noch so möglich, komfortabler geht es aber mit Schraubverschlüssen, wie sie beispielsweise die Satelliten des Motiv 2 bieten. Für die für das Concept F empfohlenen Kabel reichen die vorhanden Anschlüsse aber aus.
Geht man vom Concept E Magnum als Basis aus, so sind die primären Unterschiede, die das Concept F abheben, die zusätzlichen Stereoeingänge am Subwoofer (ein Mal Stereo-Chinch, ein Mal 3,5-mm-Klinke) sowie die Konstruktion der Satelliten in einem neuen Bandpassgehäuse. Hierbei handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Teufel, da diese Technik eigentlich vornehmlich bei speziellen Bassreflex-Subwoofern zu finden ist (siehe auch).
Das neue Trapez vor dem Mitteltöner sowie die großflächige Abdeckung der Vorderseite der Concept-F-Satelliten sorgen dafür, dass das Gehäuse formal in zwei Kammern aufgeteilt wird. Der Ton, den ein Mitteltöner abgibt, wird auf diese Weise nicht mehr direkt abgestrahlt, sondern durch speziell definierte Öffnungen im Gehäuse ausgegeben. Die Frequenzen, die dabei hörbar abgestrahlt werden, werden durch das Volumen der Gehäusekammer hinter dem Treiber sowie dem Teil des Gehäuses vor dem Treiber definiert. Auf diese Weise soll der gesamte Übertragungsbereich der Frequenzen annähernd linear bleiben und zudem das Klirrverhalten der Satelliten verringert werden, da die Membran für einen ähnlichen Pegel wie bei konventioneller Bauweise eine geringere Auslenkung benötigt. Folglich steigt auch der Maximalpegel, da prinzipiell die gleichen Chassis wie auch im Concept E Magnum verwendet werden, die natürlich weiterhin pegelstark sind.
In der Summe sollen diese Änderungen Kosten sparen und den Wirkungsgrad der Satelliten erhöhen, die nun bei gleicher anliegender Leistung lauter aufspielen können.
Eine andere Neuerung gegenüber den bekannten Systemen aus dem Hause Teufel ist auch die Fernbedienung. Diese fällt deutlich umfangreicher aus und erlaubt nun endlich eine umfassende Kalibrierung der Lautsprecher. So kann nunmehr nicht nur die Lautstärke des gesamten Systems verändert werden, sondern auch der Pegel jedes einzelnen Kanals. Zusätzlich lässt sich bei einem Stereosignal festlegen, ob das System dieses über zwei Kanäle (mit Subwoofer-Unterstützung) wiedergeben, oder den internen Upmix bemühen soll, um das Signal auf 5.1-Kanäle hochzurechnen.
Ein insgeheim sicher bei Besitzern diverser Teufelsysteme stets in irgendeiner Fußnote zum System angemerkter Nachteil wurde ebenfalls mit der neuen Fernbedienung beseitigt: Die Einschaltautomatik. So lässt sich das Concept F endlich per Fernbedienung aus- und einschalten. Was sich trivial anhört, wurde bei vergleichbaren Systemen des Berliner Herstellers bisher jedoch meist anders gelöst. So kommt üblicherweise eine Einschaltautomatik zum Einsatz, die das Boxensystem beim Anliegen eines Signals ein- und beim Ausbleiben eines Signals ausschalten kann (soll). Dies geschieht jedoch meist mit einer deutlichen Verzögerung von mehreren Sekunden und manchmal können sich Teufels Lautsprechersysteme auch während der Wiedergabe ausschalten, weil der Eingangspegel zu gering ist. Mit der neuen Fernbedienung sind diese Nachteile also passé – sofern der Subwoofer stets in Reichweite steht.
Die weiteren technischen Eckdaten unterscheiden das Concept F kaum vom Concept E Magnum: Ein mit einem 25-cm-Chassis bestückter Downfire-Subwoofer (allerdings mit verändertem Bassreflexsystem und ebenfalls leicht verändertem Innenaufbau) sorgt für das Bassfundament und neben den vier Satelliten in bekannter Form und Größe sorgt ein querliegender Center-Lautsprecher mit doppeltem Tiefmitteltöner für eine bessere Dialogwiedergabe.
Das Teufel Concept F sollte in der Summe also ähnliche Ansprüche erfüllen können, wie man sie auch an das Concept E Magnum richten kann. Die Bandpassfilter sowie die sich daraus ergebenden Unterschiede könnten sich jedoch auch auf den Klang auswirken. Genau wie der veränderte Aufbau des Subwoofers.
Das Concept F wird von Teufel, anders als andere Einsteigersysteme des Herstellers, ohne Kabel ausgeliefert. Für die Verbindung der Audioquelle mit dem Subwoofer (3 Mal Klinke-auf-Chinch-Kabel) sowie für die des Subwoofers mit den Satelliten (5 Audio-Kabel) steht ein optionaler Kabelsatz zur Verfügung, der allerdings noch einmal mit 20 Euro bei Teufel zu Buche schlägt. Die benötigten Kabel gibt es aber auch in jedem Fachgeschäft oder Baumarkt.