Teufel Concept F im Test: In den Fußstapfen des Concept E Magnum
5/6Klangeindrücke
Abermals sollen in diesem Test die persönlichen Eindrücke vom Klangcharakter des getesteten Soundsystems vermittelt werden. Dass dies niemals zu einhundert Prozent objektiv geschehen kann, sei vorweg gestellt; der geschilderte Klangeindruck spiegelt schließlich die Meinung des Testers wider. Er sollte nur als Empfehlung angesehen werden. Vorteilhaft ist es darüber hinaus in jedem Fall, sich die Lautsprecher stets selbst anzuhören, um ihren Klang mit den persönlichen Vorlieben abzugleichen.
Da jedoch nicht jeder die Zeit, das Geld oder die Muße hat, sich jedes interessante System selbst anzuhören, sollen in folgender Beurteilung auch Vergleiche mit bereits getesteten Boxensystemen, allen voran dem Teufel Concept E Magnum und dem Motiv 2, gezogen werden. Speziell das Concept E Magnum, auf Basis dessen das Concept F entwickelt worden ist, stellt hierbei eine besondere Basis für einen Vergleich dar.
Musik
Um das Concept F vom Start weg zu strapazieren und klangliche Vor- und auch Nachteile besonders schnell herauszuhören, beginnt der akustische Testparcours einmal mehr mit Musik-DVDs. Immerhin trennen die teils sehr anspruchsvollen Konzertmitschnitte oder Studioaufnahmen die Spreu besonders schnell vom Weizen. Und so fällt auch recht flott auf: Das Concept F vollbringt im Vergleich zum Concept E Magnum PE keine Wunder, weist aber durchaus klangliche Unterschiede auf. So wirkt beispielsweise der Bass des CF-Subwoofers im üblichen Musikeinstieg – dem „Hell freezes over“-Konzert der Eagles – eine Nuance konturierter und beherrschter als noch beim CEM. Der klangliche Unterschied ist hier aber relativ fein und fällt fast nur bei einem direkten Vergleich auf; ein Mal herausgehört, gefällt der Subwoofer des Concept F aber durchweg durch eine leicht verbesserte Wiedergabe, die sich in einem sauberer gestaffelten Bass äußert.
An die Feinauflösung des Motiv-2-Subwoofers kommt aber auch ein Concept F nicht heran, was wohl an den unterschiedlichen Bauweisen der Subwoofer festzumachen ist. So schlägt sich das Downfire-Prinzip des Concept F-Subwoofers negativ auf das Auflösungsvermögen nieder, verbessert im Gegenzug aber den fühlbaren Anteil des Basses. In dieser Preisklasse ist eine solche Funktionsweise jedoch zu erwarten und keinesfalls besonders kritikwürdig. Zumal das Lautsprechersystem durch diese Eigenschaft in explosiven Filmszenen durchaus an Nachdruck gewinnen kann. Bei Musik dominiert im tieftonalen Bereich aber deutlich das besagte Motiv 2.
Der Tiefgang des Systems ist, ähnlich wie beim Concept E Magnum, in Anbetracht der Größe des Bassboliden ziemlich gut. Immerhin zählt der aktive Subwoofer noch zu den kleinen im Bunde der Heimkino-Subwoofer; im PC-Bereich markiert er hingegen schon fast die Obergrenze.
Ebenfalls recht schnell fällt auf, dass die Satelliten des Concept F erstaunlich stressfrei aufspielen. Bei normalen wie auch gehobenen Pegeln wirkt die Wiedergabe nicht überspitzt; erst wenige Knopfdrücke vom Maximalpegel entfernt beginnen die Höhen der Satelliten deutlich spitzer zu werden, was der Wiedergabe insgesamt einen deutlich schärferen Ton gibt, der schnell lästig wird. Wohlgemerkt gilt dies bei eingestelltem Maximalpegel – einer Einstellung, die nur die Wenigsten ausfahren können, da sie „fernab von Gut und Böse“ liegt. Für die für das Concept F empfohlenen Raumgrößen von 20 bis maximal 25 Quadratmeter (letzteres eher im Verbund mit einem AV-Receiver) ist eine sehr hohe Kinolautstärke jedenfalls stets drin. Hier übertrumpft das Concept F gefühlt auch ein Concept E Magnum, wahrscheinlich aufgrund des erhöhten Wirkungsgrades der Satelliten bei gleicher Leistungsaufnahme.
Da sich die Chassis der Satelliten im Vergleich zum CEM nicht geändert haben, fällt speziell bei Musik einmal mehr auf, dass der Grundtonbereich etwas kraftlos wirkt. Es fehlt der nötige Nachdruck bei männlichem Gesang. Speziell bei Saiteninstrumenten fällt zudem oft ein Loch in der Wiedergabe auf, da hochfrequente Töne noch relativ glaubwürdig und strukturiert wiedergegeben werden können, bei einem Abstieg der Tonleiter aber Saite um Saite Volumen verloren zu gehen scheint, bis irgendwann der Subwoofer recht fix an die Wiedergabe angekoppelt wird. Der Übergang zwischen Satelliten und Subwoofer ist hier deutlich hörbar. Abhängig von der Musikauswahl stört dies mal mehr und mal weniger. Abba und mit einigen Einschränkungen auch Queen sind hier noch relativ passabel anzuhören, da die Feinauflösung im oberen Mittel- und im Hochtonbereich sowie der kraftvolle Bass einiges wett machen können. Speziell bei Apocalyptica (Sateininstrumente en masse) oder auch Deep Purple fällt das Loch im Grundtonbereich aber auf.
Allgemein ist zu sagen, dass dem Concept F Mehrkanalmusik besser steht als es Stereotitel tun. Der zusätzliche Surroundeffekt schafft schlicht mehr Spaß am Hören und verbessert den Klangeindurck etwas. So erzeugt das Teufelsystem eine ziemlich dichte Klangkulisse, bei der kaum Übergänge festzustellen sind – weder zwischen den vorderen und hinteren Kanälen, noch von der linken zur rechten Seite.
Nichtsdestotrotz: Bezogen auf die Größe der Satelliten leistet das Concept F Erstaunliches. Ab und an Musik zu hören ist hier kein Problem. Und will man dies hauptsächlich tun, ist die Investition in solch eine Satelliten-Subwoofer-Kombination prinzipiell fragwürdig. Ein Credo, an dem auch das Concept F nicht zu rütteln vermag.
Filme und Spiele
Bei der Filmtonwiedergabe brilliert das Concept F, das schon einmal vorweg. Ob nun Mission Impossible III, Herr der Ringe oder Master und Commander: Der Surroundeindruck ist, gemessen an den Erwartungen an die kleinen Satelliten, überragend. Der Subwoofer leistet genügend Wumms um hohen Ansprüchen an das Bassfundament zu genügen und Dialoge werden dank des doppelt mit Mitteltönern bestückten Centers glaubwürdg wiedergegeben. Sicher, ein um's andere Mal mag auch in Filmen das letzte Quäntchen Faszination nicht eintreten, weil der Soundtrack gefühlt noch ausgewogener klingen sollte, oder der Subwoofer dann eben doch nicht groß genug ist, um bei einem akustischen Kanonenschuss in Master und Commander auch das Tragwerk des Dachgeschosses einzureißen. Aber für die Preisklasse, für die Größe der Satelliten und gemessen an dem, was manches Konkurrenzprodukt freisetzt, überzeugt das Concept F.
Da überrascht dann auch das Ergebnis im Spieletest nicht mehr. Ob nun Crysis, Supreme Commander oder ein Spiel einer anderen Coleur: Das Concept F ist für so ziemlich alles, was von PC-Boxen verlangt wird, mehr als gerüstet. Mehr noch: So viel Bass und so viel Pegel kann man beim Spielen eigentlich kaum ausreizen, es sei denn, man möchte wirklich, dass einem der Granateneinschlag in virtuellen Welten real das Trommelfell zerreißt. Natürlich ist auch hier der Surroundeindruck sehr gut.