Teufel Concept F im Test: In den Fußstapfen des Concept E Magnum

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Jirko Alex
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Der Fehlerteufel

Teufels Einsteigersysteme besitzen einige Eigenschaften, die der eine noch als ungünstig, der andere als echtes Problem bezeichnet. Einige davon finden sich auch beim Concept F wieder, andere Unzulänglichkeiten sind hinzugekommen und wieder andere Macken wurden ausgebügelt. In diesem Test soll auch diese Seite der Medaille beleuchtet werden.

Eines der bekanntesten Probleme der Teufel-Systeme (nach unseren Tests zutreffend auf das Concept E Magnum, Concept E, Concept G, Motiv 2 und Concept F) ist die hohe Leistungsaufnahme im Standby-Modus. Bis auf das Concept F besitzen alle genannten Systeme eine Einschaltautomatik, die das Lautsprechersystem ausschaltet, wenn es über einen gewissen Zeitraum nicht mit Klang versorgt wurde. So weit, so gut. Die Leistungsaufnahme aller Systeme liegt allerdings auch dann noch im deutlichen zweistelligen Watt-Bereich. Eine weiterhin vorhandene Aufnahme von Leistung ist zwar logisch und bei jedem Gerät mit Standby-Funktion unabdingbar, in der Höhe fallen die Teufel-Systeme jedoch deutlich negativ aus dem Rahmen. Das Stereosystem Motiv 2 beispielsweise verbraucht im Standby-Zustand gut 15 Watt. Auch das nun getestete Concept F, das sich mit Fernbedienung aus- und einschalten lässt, genehmigt sich gute 20 Watt im Standby. Das Problem an der Sache: Schaltet man die Teufel-Systeme Concept E Magnum, Concept E, Concept G und Motiv 2 über den Netzschalter oder per Steckdosenleiste aus um so Strom zu sparen, verlieren sie ihre Einstellungen für Gesamtlautstärke, Kanallautstärke etc..

Bei jedem Einschalten nach dem Kappen der Stromzufuhr muss das System also neu konfiguriert werden! Die stromsparende Alternative steht de facto nicht zur Verfügung.

Zumindest der Gedächtnisverlust wurde beim Concept F (teilweise) korrigiert: Das System speichert nun die Einstellungen für die Gesamtlautstärke und den Bass, auch dann, wenn es von der Stromzufuhr komplett getrennt wird. Nicht gespeichert werden hingegen Lautstärkeänderungen, die nur einzelne Kanäle betreffen (Verschiebung der Lautstärke auf die linken oder rechten Kanäle). Im Allgemeinen genügt dies, im Speziellen ist aber auch dieses Feature nicht als komplett zu bezeichnen.

Auf Nachfrage teilte Teufel ComputerBase mit, dass man aktuell damit beschäftigt sei, alle Produkte mit einem stromsparenden Netztrafo auszurüsten. Bei einigen Geräten wären die Neuentwicklungen bereits serienreif, bei anderen nicht. Es kann damit für die Zukunft Besserung versprochen werden. Wann konkret diese eintreffen wird, steht jedoch noch nicht fest.

Mit dem hier getesteten Lautsprechersystem tritt, so diverse Internetforen (Thread im ComputerBase-Forum), zudem ein weiteres Problem auf: Der Subwoofer des Systems soll sich nach einiger Betriebszeit in einem Dauerknacksen verlieren. Das Problem ist Teufel bekannt und betreffe nur frühere Chargen des Concept F, so der Hersteller gegenüber ComputerBase. Inzwischen seien die Ursachen des Defekts – laut Hersteller gab es Probleme mit einem Operationsverstärker und einer Diode – aber behoben worden.

Fazit

Wie schlägt sich nun also das Concept F? Diese Frage ist für sich allein genommen recht leicht zu beantworten, denn das Concept F ist für diese Preisklasse in fast allen Belangen sehr gut. Viel bohrender ist aber die Frage nach dem wirklichen Mehrwert gegenüber dem Concept E Magnum, welches in der Vergangenheit die Spitzenpostion im ComputerBase-Vergleichstest ergatterte. Teufel selbst muss jedenfalls einen Mehrwert in dem Concept F sehen, kommt doch der Preisunterschied von 70 Euro nicht einfach so und das schiere Vorhandensein zweier so ähnlicher Systeme nicht aus Jux zu Stande. Und tatsächlich: Das Concept F bietet zwei zusätzliche Stereoeingänge, eine deutlich umfangreichere Fernbedienung, einen höheren Maximalpegel, einen überarbeiteten Subwoofer mit neuem Innenaufbau (zu sehen an dem veränderten Bassreflex-Kanal) sowie ein eleganteres Äußeres mit sehr guter Verarbeitung (für die anvisierte Preisklasse).

Und der Klang? Der ist dem des CEM natürlich mindestens ebenbürtig, mitunter sogar überlegen. Das Concept F ist eben doch das bessere Concept E Magnum, hat es aber als Quasi-CEM² schwer, sich deutlich vom Kassenschlager abzusetzen. Es fehlt bei einem direkten Vergleich das KO-Kriterium, das gänzlich für das Concept F spricht. Es gibt keinen deutlichen Vorteil, aber eben auch keine Nachteile.

Concept F
Concept F

Schlussendlich ist das Concept F ein Kompromiss, eine Fusion aus CEM Digital und dem normalen Concept E Magnum mit durchaus gefälligem Ergebnis: Wer mehr Anschlüsse braucht, als ein normales Concept E Magnum bieten kann, wer die anthrazite Optik des Concept F besser in den Wohnraum zu integrieren vermag, oder wer einfach nur bequemer auf die verschiedenen Funktionen per Fernbedienung zugreifen will, der ist mit dem Concept F womöglich besser bedient. Was zählt, ist, wie viele der zahlreichen kleinen Vorteile für den Kunden relevant sind und ob sie in der Summe 70 Euro (90 Euro, zählt man die ebenfalls noch zu kaufenden Kabel hinzu) wert sind.

Nicht vergessen sollte man bei der Entscheidung aber auch die kleinen Unzulänglichkeiten wie den hohen Standby-Verbrauch und den – unter Vorbehalt – möglichen Ausfall des Subwoofers beim Concept F, sofern es sich noch um ein Exemplar der ersten Stunde handelt. Das etablierte Concept E Magnum in der Power Edition ist mittlerweile größtenteils fehlerfrei und für Käufer, die gerne auf der sicheren Seite stehen, womöglich auch deswegen die bessere Empfehlung. Empfehlenswert ist das Teufel Concept F schlussendlich dennoch. Für wen, das lässt sich pauschal aber nicht sagen.

Empfehlung (02/08)
Empfehlung (02/08)

Schlussbemerkung

Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem Freund gehobener Audiowiedergabe am PC dabei helfen, ein für Ihn geeignetes Lautsprechersystem zu finden und dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

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