Intel Silverthorne: Auf zum Atom!
Intels Silverthorne-Prozessor hat kurz vor dem Start der CeBIT seinen Produktnamen erhalten. Demnach wird der 47 Mio. Transistoren starke Chip, der bei einem Takt von 1,8 GHz mit einem Stromverbrauch zwischen 0,6 und 2,5 Watt auskommt, zukünftig auf die Bezeichnung Intel Atom hören und Teil der Centrino Atom-Plattform sein.
Der Prozessor wird in 45-nm-Prozesstechnologie (P1266) gefertigt, hat eine Chipfläche von 25 mm², unterstützt HyperThreading und soll in der Performance trotz seines überaus geringen Stromverbrauchs auf Niveau des allerersten Pentium M (Banias) liegen. Der Stromverbrauch zwischen 0,6 und 2,5 Watt (unter Belastung) kann sich übrigens sehen lassen. Bulverde, der letzte Intel Xscale-Prozessor (mit IXA-Architektur basierend auf ARM) vor dem Verkauf der Prozessorsparte an Marvell, hatte als PXA270 mit 624 MHz einen Stromverbrauch von 924 mW. Der Bulverde-Nachfolger Monahans kam dagegen nie unter Intel-Banner auf den Markt.
Der Intel Atom ist Kernbestandteil der Centrino Atom-Plattform, ehemals Codename Menlow, die die Grundlage für eine neue Generation an Ultra Mobile PCs (UMPCs), Mobile Internet Devices und Smartphones bilden soll. Der Chipsatz der Menlow-Plattform trägt den Codenamen Poulsbo. Das von Intel im Rahmen des Fall IDF in San Francisco gezeigte Mainboard für Centrino Atom hat eine Größe von nur 74 mm x 143 mm. Die Mitglieder der von Intel gegründeten MID Innovation Alliance, zu denen Asus, BenQ, Compal, Elektrobit, HTC, Inventec und Quanta gehören, wollen im zweiten Quartal mit dem Verkauf von Geräten auf Basis von Centrino Atom beginnen. Auf der CeBIT ist mit Sicherheit mit zahlreichen funktionsfähigen Prototypen zu rechnen.
Als Diamondville wird Silverthorne auch in Notebooks oder Desktop-Prozessoren Einzug halten. In den Modellvarianten Single- oder Dual-Core (vermutlich jeweils mit HyperThreading) ermöglicht er in Kombination mit dem Calistoga-Small-Form-Factor-Chipsatz (i945GSE) den Bau besonders günstiger Geräte, die zur x86-Architektur kompatibel sind. Der niedrigere Preis von Silverthorne kommt dabei nicht von ungefähr. Schließlich ist Intel in der Lage, pro 300-mm-Wafer über 2500 Intel Atom-Chips zu produzieren.
Apple hat im letzten Jahr angekündigt, erst 2009 mit der Moorestown-Plattform auf x86-Prozessoren im iPhone umsteigen zu wollen. Ob diese Aussage weiterhin Gültigkeit besitzt oder Apple ein anderes Gerät auf Basis von Centrino Atom in der Entwicklung hat, wird die Zukunft zeigen.
Und ja, er unterstützt Windows Vista, auch im Handy!