Nvidia verschiebt „Hybrid SLI“ auf Ende April
Nvidias neue Technologien, die unter dem Namen „Hybrid SLI“ zusammengefasst sind, werden sich weiter verspäten. Die darin enthaltenen wichtigen Positionen „GeForce Boost“ und „Hybrid Power“ wurden bereits vor Monaten vorgestellt und fälschlicherweise im Laufe dieser Zeit einigen Mainboards zugesprochen, die dies gar nicht unterstützen (können).
Anfang Januar wurde auch ComputerBase im Rahmen der CES ausführlich über die beiden neuen Technologien gebrieft, die unter dem Begriff „Hybrid SLI“ zusammengefasst sind. Hybrid SLI besteht aus zwei verschiedenen Modi: „Hybrid Power“ und „GeForce Boost“. Während ersteres die Leistungsaufnahme senken soll, ist letzteres für eine Leistungssteigerung zuständig. Beide Varianten funktionieren nur, wenn ein Nvidia-Mainboard mit einer integrierten Grafikeinheit (GeForce 8200) vorhanden ist. Dabei muss es sich um ein „nForce 730a“-, „nForce 750a“, „nForce 780a“- oder ein µATX–Mainboard mit einer integrierten GeForce-8200-Grafikeinheit handeln. Für GeForce Boost gilt dabei die Voraussetzung, dass als diskrete Grafikkarte eine GeForce 8400 GS oder eine GeForce 8500 GT eingesetzt wird. Schnellere Grafikkarten können GeForce Boost bisher nicht nutzen. Für Hybrid Power ist nicht nur ein neues Mainboard aus der nForce-700a-Serie Voraussetzung, darüber hinaus muss die Grafikkarte mit der neuen SLI-Technologie umgehen können. Intel-Mainboards, die mit Hybrid SLI kompatibel sind, folgen erst im zweiten Quartal dieses Jahres. Einige Berichte im Internet hatten der neuen Plattform nForce 790i SLI diese Fähigkeit bereits zugesprochen, was jedoch nicht zutrifft.
Hybrid Power integriert sich in die Energieoptionen von Windows Vista und ist auch ausschließlich unter Microsofts neuestem Betriebssystem funktionsfähig. Wie schon erwähnt soll Hybrid Power den Stromverbrauch senken, indem die diskrete Grafikkarte vollständig abgeschaltet wird. Es ist für Hybrid Power unwichtig, ob nur eine einzelne Grafikkarte, zwei oder gar derer drei eingebaut sind. Diese kann Hybrid Power komplett deaktivieren. Es ist aber nicht möglich, bei einem SLI-System nur eine einzelne Grafikkarte abzuschalten oder einzelne Chipteile, die nicht genutzt werden.
Auf sämtlichen Hybrid-SLI-kompatiblen Mainboards wird ein digitaler (DVI oder HDMI) sowie ein analoger (D-Sub) Videoausgang verbaut – ein bereits deutliches Erkennungsmerkmal für die kompatiblen Platinen. Um Hybrid Power nutzen zu können, muss man den Bildschirm an diese Ausgänge anschließen. Die Grafikkarte schickt ihre Rechenergebnisse an die integrierte Grafikeinheit, die wiederum das endgültige Bild auf dem Monitor darstellt. Falls die diskrete Grafikkarte abgeschaltet ist, übernimmt die Onboard-Grafik (GeForce 8200) sämtliche Berechnungen. Für GeForce Boost ist es dagegen gleichgültig, ob der Monitor an die Grafikkarte oder an den Onboard-Chip angeschlossen ist. Falls man mehr als einen Bildschirm betreibt, muss man sich entscheiden, welche Ausgänge man benutzen möchte – man kann nicht gleichzeitig die integrierte Grafikeinheit und die diskrete Grafikkarte verwenden. Falls man Hybrid SLI abschaltet, kann man dagegen an jedem Ausgang einen Bildschirm getrennt ansteuern.
Zu den Gründen der aktuellen Verschiebung äußert man sich wie folgt: „We are still experiencing delays in getting the kits sent as the product is experiencing delays, drivers are being fine-tuned and sales tools are being finalized.“ Bis Ende April sollen diese Probleme behoben sein und die ersten AMD-Mainboards von den Herstellern ausgeliefert werden. Eine breite Verfügbarkeit wird aber kaum vor Mitte Mai gewährleistet werden können. Ob die Verschiebung der ersten AMD-Platinen Auswirkungen auf die folgenden Mainboards für Intel-Prozessoren hat, wird sich zeigen müssen.