Elf CPUs von Athlon bis Phenom im Test: Vier Kerne für ein Halleluja?
Vorwort
Anmerkung: Mit einem sehr kurzfristig anberaumten Briefing vor zwei Tagen am 26. März 2008 hat AMD einige Aussagen des in wochenlanger Arbeit angefertigten Artikels zumindest teilweise über den Haufen geworfen. Diese Änderungen bleiben jedoch nicht unbeachtet und werden in Kürze als Update erscheinen. Die Kernaussagen sowie die Benchmark-Ergebnisse und das wichtige Preis-Leistung-Verhältnis sind davon jedoch nicht betroffen, weshalb wir unseren Lesern diesen umfangreichen Artikel nicht vorenthalten wollen.
Am 19. November 2007 startete AMD mit der Spider-Plattform einen Großangriff auf die Bastion Intel. Neue Chipsätze, neue Grafikkarten und – als Hauptakteur – ein neuer Prozessor, der „Phenom“, sollten dem Marktführer endlich wieder ordentlich Konkurrenz verschaffen. Doch wie so oft kam alles anders als ursprünglich gedacht. Während die Grafikkarten in der Tat sehr gut eingeschlagen und auch die Mainboard-Chipsätze der 7-Series ihr Können inzwischen bewiesen haben, war gleichzeitig mit der CPU das größte Sorgenkind geboren. Dabei hatte AMD sogar noch vor dem Start zugeben müssen, dass der Prozessor einen Fehler enthält, der zu Leistungseinbußen führt. Hinzu kamen Taktraten, die weit unter den Erwartungen lagen, was sich prompt in teilweise vernichtenden Tests des Prozessors niederschlug.
Heute nun wollen wir alle verfügbaren und zukünftigen Varianten des AMD Phenom auf Basis des „Agena“-Kerns in unseren eigenen vier Wänden näher beleuchten. In wochenlangen Tests haben wir uns auch des TLB-Bugs angenommen und die Performance ermittelt, die ein überarbeitetes B3-Stepping gegenüber der aktuellen Revision B2 zeigen wird, wenn es in wenigen Wochen offiziell auf dem Markt erscheint. Herausgekommen sind am Ende Leistungsmessungen zu satten neun verschiedenen Modellen mit vier Kernen. Ihnen gegenüber stellen wir auch ein altes Modell von AMD, um zu zeigen, was sich mit der neuen Generation wirklich geändert hat. Zu diesem Zweck haben wir einen Athlon 64 X2 6000+ eingeladen, den wir auf derselben Taktfrequenz wie ein Modell mit vier Kernen betrieben haben. Natürlich bleibt in einem weiteren Durchlauf auch die maximale Leistung des 3-GHz-Boliden erhalten, damit er nochmals zeigen kann, was er auf einem modernen AMD-790FX-Mainboard zu leisten im Stande ist.
Den alten und neuen AMD-Prozessoren stellen wir darüber hinaus auch alle bisher getesteten Intel-Prozessoren gegenüber, so dass ein großer Schlagabtausch stattfinden kann: Elf AMD-Prozessoren treffen auf elf CPUs aus dem Hause Intel. Dies mag in vielerlei Hinsicht auf dem Papier nicht immer fair erscheinen, jedoch wird das abschließende Preis-Leistung-Rating aufzeigen, welche CPUs die besten Prozessoren für das meist viel zu knappe Geld sind. Und dieses Ranking, soviel sei zu Beginn gleich gesagt, verspricht einige Überraschungen.