Maxdome im Test: Video On Demand auf hohem Niveau
3/7Technisches (Fortsetzung)
Digitales Rechtemanagement
Es wäre schwer verwunderlich und lizenztechnisch kaum umsetzbar, wenn Maxdome ohne ein integriertes DRM-System arbeiten würde. So verwendet das Angebot das Digitale Rechtemanagement sowie den Windows Media Player von Microsoft, wobei die Lizenz für Ersteres in der Regel automatisch im Hintergrund vom Media Player erworben wird, sobald beispielsweise ein Film startet. Dazu muss der Benutzer jedoch Cookies zulassen und in den Optionen des Media Player einstellen, dass die Anwendung Mediennutzungsrechte automatisch erwerben soll.
Bei der ersten Nutzung des Angebots ist es in der Regel zudem notwendig, ein Upgrade des Media Player zu installieren. Dieses wird nach Zustimmung automatisch von der Microsoft-Webseite heruntergeladen.
Sobald das erste Mal Inhalte abgespielt wurden, muss sich der Benutzer nicht mehr um das DRM-System kümmern. Bestehende Lizenzen werden sobald nötig automatisch aktualisiert beziehungsweise ersetzt.
Navigation
Die Navigation erfolgt ausschließlich über den Browser. Nach erfolgtem Login kann man über die insgesamt übersichtlich aufgebaute Webseite in den unterschiedlichen Kategorien stöbern und sich beispielsweise nach einem Film oder einer Serie umsehen. Neuerdings ist es auch möglich, beispielsweise Filme nach dem Erscheinungsjahr sortieren zu lassen. Alle Inhalte kommen mit separaten Informationen daher, sodass man auch bei unbekannten Beiträgen in etwa weiß, woran man ist. Über eine Merkliste können Titel für spätere Sessions vorgemerkt werden.
Ist eine Wahl getroffen worden, lässt sich der Film über den Play-Button starten. Nachdem die notwendige DRM-Lizenz erworben wurde, hat der Kunde die Wahl, den Film in einem im Browser integrierten Media-Player-Fenster oder aber separat abspielen zu lassen. In jedem Fall ist natürlich Vollbild möglich.
Auch die Account-Verwaltung wie beispielsweise das Hinzubuchen von Paketen sowie die Umstellung der persönlichen Daten erfolgt direkt über die Maxdome-Webseite.
Insgesamt ist die Steuerung über die Webseite gelungen, könnte aber noch übersichtlicher gestaltet werden. Großer Kritikpunkt ist die generelle Suche nach ansprechenden Inhalten ohne konkretes Ziel: Zwar ist eine Suchfunktion integriert, doch wer nicht genau weiß, nach welchem Film zu suchen ist, wird auch beim genrebezogenen Stöbern nicht allzu schnell fündig werden.
Kompatibilität
Im Abschnitt „Digitales Rechtemangement“ wurde bereits klar, dass Maxdome mit einer großen Einschränkung umgehen muss, was die Kompatibilität anbetrifft. So läuft das Angebot bisher de facto nicht auf Apple-Systemen, da mit Blick auf DRM und die Abspiel-Anwendung jeweils Technologien von Microsoft zum Einsatz kommen. Da der Windows Media Player bisher nicht auf Macs läuft, sind alle Besitzer von Apple-Systemen zumindest vorerst ausgeschlossen. Auch Benutzer von Linux können Maxdome nicht ohne Weiteres nutzen.
Zumindest bieten sich zwei Alternativen an, die für die meisten Benutzer allerdings nur in Frage kommen dürften, wenn Maxdome für sie ein echtes Must-Have darstellen sollte. Zum einen könnte (auf Intel-Macs) zusätzlich ein Windows Betriebssystem aufgespielt werden. Zum anderen ist es aber auch möglich, Maxdome über eine externe Set-Top-Box direkt auf den Fernseher zu legen. Dabei kommt die Fritz! Media Box 8020 von AVM zum Einsatz, die in diesem Rahmen mit mit 99 Euro jedoch nicht unbedingt kostenfreundlich zu Buche schlägt, zumal sie kein HDMI unterstützt. Die entsprechende Abbildung auf der Maxdome-Seite stimmt übrigens keinesfalls mit dem tatsächlichen Aussehen der Medie Box überein (siehe stattdessen Bild unten). Die Movie-Flatrate, die es drei Monate gratis dazu gibt, mag den Preis aufgrund des lauen inhaltlichen Angebots übrigens kaum aufzuwerten. Zumindest für Apple-Benutzer kann der unlängst angekündigte, konzerneigene Video-Service – sobald in Deutschland verfügbar – eine lohnenswerte Alternative darstellen.
Ebenfalls problematisch ist das DRM von Microsoft für Kunden, die mit Firefox surfen. Diese können die Inhalte nicht ohne Weiteres anschauen, sondern müssen zunächst ein Windows Media Player Plugin oder ein entsprechendes Addon installieren. Als Möglichkeit für letzteres bietet sich hierbei die Extension „IE Tab“ an. Beide Optionen funktionieren jedoch bisher noch nicht mit Firefox 3.0.