Nvidia nForce 790i Ultra SLI im Test: Nvidia mit DDR3 gegen Intels X38-Chipsatz
5/12„EPP 2.0“-Performance
Enhanced Performance Profiles 2.0, kurz „EPP 2“, bietet funktionell dieselben Optionen wie EPP in der Version 1.0, ist aber nicht mehr für DDR2-, sondern für DDR3-Speicher gedacht. Der nForce 790i Ultra SLI ist derzeit der einzige Nvidia-Chipsatz, der EPP 2.0 unterstützt. Doch was macht der Nvidia-eigene Standard EPP überhaupt? Normalerweise muss der Käufer hochwertiger Speicherbausteine von Hand die maximale Taktfrequenz und insbesondere die Timings und die dazu nötige Spannung herausfinden, was sehr zeitintensiv sein kann. Die SPD-Informationen auf den Speicherriegeln sind zwar ein erster Anhaltspunkt, diese sind meistens vom Maximum aber noch weit entfernt.
Der Speicher muss vom Hersteller explizit für EPP 2.0 gedacht sein und wird dann entsprechend programmiert. Dies betrifft den Takt, die Timings sowie die Spannung, die zwar auch mit EPP 2.0 nicht am absoluten Limit liegen, aber diesem um einiges näher sind als bei herkömmlicher SPD-Programmierung. EPP 2.0 kann man im BIOS mit einer einzigen Einstellung aktivieren, sodass die Parameter beim nächsten Neustart direkt übernommen werden. Anhand zweier ein Gigabyte großer DDR3-Speicherriegel von Crucial wollen wir herausfinden, was EPP 2.0 in der Praxis für einen Nutzen hat. Der Speicher erreicht die 2000-MHz-Marke mit den Timings 9-9-9-28-2T bei einer Spannung von 1,9 Volt.
Für sämtliche EPP-Messungen wurde der Front-Side-Bus auf eine Frequenz von 400 MHz (FSB 1600) festgesetzt.
Die Taktraten von 1066 MHz, 1333 MHz sowie 1600 MHz haben wir manuell im BIOS eingestellt. Das 2000-MHz-Ergebnis haben wir dagegen erzielt, indem wir EPP 2 angeschaltet haben. Durch den höheren Takt sind die schnelleren Timings von 7-7-7-18 sowie eine Command Rate von 1T nicht mehr möglich. Das BIOS, beziehungsweise das EPP-2-Profil, schaltet diese auf 9-9-9-28-2T zurück. Interessanterweise konnten wir feststellen, dass das nForce-790i-Mainboard bei jeder Taktfrequenz die Timings verändert und gleichzeitig die Speicherspannung erhöht hat, um ein Abstürzen des Rechners quasi präventiv zu verhindern. Zwar war das Mainboard dabei nur wenig wagemutig, die Idee hinter dem System halten wir aber für praktisch.
Wie man anhand der theoretischen Messung sehen kann, skaliert die Speicherbandbreite bei einer höheren Taktfrequenz. Der 2000-MHz-Wert fällt nicht ganz so hoch aus wie vermutet, da die Timings erhöht und die Latenzen somit größer geworden sind. Spiele waren generell noch nie allzu speicherhungrig, was sich bei unseren Testkandidaten einmal mehr bestätigt. In einigen Fällen, wie zum Beispiel Crysis, bringt die höhere Speicherbandbreite durchaus einen Nutzen mit sich; dieser wird im Spielgeschehen aber kaum spürbar sein. Andere Anwendungen – abseits der 3D-Darstellung – können von der gestiegenen Bandbreite dagegen eher profitieren.