Razer Diamondback 3G und Lachesis im Test: Perfekte Ergnonomie-Krüppel
2/4Razer Diamondback 3G
- Razer Diamondback 3D
- Ungefähre Größe: 128,0 mm (Länge) x 63,0 mm (Breite) x 38,5 mm (Höhe)
- Abtastung: 1800-DPI-Razer-Precision-3G-Infrarotsensor
- Abtaststufen: 800 und 1800 DPI
- On-The-Fly-Sensibilitätseinstellung
- Ergonomie: Beidhändig
- Tastenanzahl: 6 + Mausrad als mittlere Taste
- Drei reibungsarme Teflonfüße
- Kabellänge: 200 cm
- Gewicht: 96 g
- Scrollrad: 2-Wege
- Herstellerhomepage: Razer
- Vertrieb: Caseking
- Lieferumfang: Maus, Kurzdokumentation, Echtheitszertifikat, Treiber-CD
- Preis: ab 37 Euro (online)
An der Ergonomie der Diamondback-Serie scheiden sich die Geister. Das symmetrische, beidhändig verwendbare, nach hinten tropfenförmig zusammenlaufende Design des Nagers verzichtet weitgehend auf handangepasste Formen, sondern kommt untailliert, ohne bequeme Fingerablagen daher und zwingt der Führungshand eine relativ gestreckte Liegepostion auf. Der flach verlaufende, kurze sowie schlanke Mauskörper füllt, nur an wenigen Punkten berührend, unter der entspannt gewölbten Hand ein vergleichsweise geringes Volumen aus und eignet sich daher vornehmlich für kleinere bis mittelgroße Hände. Für ungeübte Anwender kann die ungewohnte Handauflage bei längerer, intensiver Nutzung unter Umständen sogar etwas ermüdend wirken.
Hinsichtlich der Materialwahl und Oberflächenbeschaffenheit bleibt Razer seinem Konzept treu. Die im Rückenbereich mit dem unbeleuchteten Razer-Emblem verzierte Oberschale wird von einem matten, leicht angeraut-gummierten Kunststoff mit schmeichelndem Effekt und passabler Griffigkeit dominiert, während die Unterschale aus sehr glattem Kunststoff gefertigt ist, auf dem sich bisweilen durch die aufliegenden Finger ein etwas schmierig-klebriger Film entwickelt. Zwischen diesen beiden Parts liegt ein transparent-milchiger Gummistreifen, der – je nach Version blau, grün oder rot – LED-hintergrundbeleuchtet wird. Die Bedienung der Maus erfolgt, bedingt durch die Formgebung, vorzugsweise durch das Handling von Zeige- und Mittelfinger. Zum schnellen Aufnehmen und Absetzen bietet der Mauskörper aber ebenfalls ausreichend Angriffsfläche und Halt.
Zum fröhlichen Klicken lädt die Klapperschlange mit ihren zwei Haupttasten, ihrem LED-lichtdurchdrungenen Mausrad mit Mitteltastenfunktion und ihren zwei Seitenwippen ein. Die Haupttasten zur Auflage von Zeige- und Mittelfinger sind von der übrigen Oberschale separiert, unterstützen die optimale Fingerposition durch ihre leichte Konkavwölbung und neigen je nach Modell und Fertigungstoleranz unter Umständen minimal zum Klappern. Sie bieten über ihre gesamte Fläche einen gleichmäßigen, wohldefinierten Druckpunkt mit etwas grellem Klickgeräusch. Das 2-Wege-Mausrad der Diamondback-Serie gehört eindeutig zu den besseren Razer-Mausrädern und wurde glücklicherweise auch bei der 3G nicht verändert. Die Griffigkeit des unstrukturierten, weichgummierten Rades sowie sein Drehwiderstand am Raster und sein eigentlicher Druckpunkt sind nahezu optimal gewählt. Zusätzlich verfügt die Diamondback links wie rechts über je zwei Zusatztasten, welche typischerweise als Kippschalter realisiert wurden, die mit dem Daumen auf der einen Seite recht gut, mit dem Ringfinger auf der anderen Seite nur erschwert zu erreichen sind. Für unseren Geschmack könnten die Wippen noch etwas weiter nach vorn rutschen. Ihre Handhabung ist ähnlich zweier normaler Tasten mit gutem Anschlagverhalten und hellem Bediengeräusch, wird aber durch die geringe Schaltergröße nicht unbedingt vereinfacht. Effektiv kann man den Razer-Nager also als Fünftastenmaus nutzen.
Die technische Seite der Diamondback 3G wurde im Zuge der Neuauflage etwas aufpoliert. So liegt der Abtastung zwar nach wie vor ein im infraroten Wellenlängenbereich arbeitender Sensor zu Grunde, seine maximale Performance wurde allerdings von 1600 DPI der Ur-Diamondback auf nunmehr 1800 DPI Dank „Razer Precision 3G“ angehoben. Damit bietet die Diamondback 3G eine solide Basis, um sehr hohe Bewegungsgeschwindigkeiten und Beschleunigungen tadellos zu digitalisieren.
In Sachen Handling zeigt sich die kleine, leichte Klapperschlange als sehr bewegungsfreudig und agil. Leichtfüßig gleitet sie mit ihren Teflon-Untersetzern über jedwede Form von Mauspad und hinterlässt einen ausgesprochen präzisen Führeindruck. Dabei weist sie die besten Navigiereigenschaften auf Stoff-Mauspads und Holzoberflächen auf, während sie auf noch schnelleren, rauen Oberflächen kaum noch zu bändigen ist.
Anders als beispielsweise Logitech mit ihrer einheitlichen Setpoint-Software bietet Razer zu jedem Produkt eine eigenständige Treiberentwicklung an. Damit hält man die Dateigröße in einem sehr verträglichen Rahmen (der Download des Diamondback-3G-Treibers ist 6,3 MByte groß), die Festplatteninstallation nimmt knapp 12 MByte in Anspruch. So bietet die Software, die sich im Kern nur optisch von jener der Ur-Diamondback unterscheidet, allerdings auch kaum mehr als die Standardeinstellungen. Ablegbare Profile, die sich über einfachen Tastendruck aufrufen lassen, sucht man bei der ursprünglich belassenen Diamondback 3G vergebens.
Die Sensibilitätseinstellungen und Geschwindigkeitseinstellungen lassen sich im Treibermenü sehr fein justieren und bei Bedarf auch per Maustaste und Radkombination („On-the-Fly-Sensivity“) ohne Treibermenüaufruf verändern, wobei die Skala von 1 bis 10 mit der aktuellen Einstellung in 0,5er-Schritten eingeblendet wird. Im Treiber kann man die X- und Y-Achse unabhängig voneinander betrachten. Geschwidigkeitseinstellungen mit entsprechenden Testfeldern sind natürlich auch für das Mausrad sowie den Doppelklick vorhanden. Die Abtastrate lässt sich leider nicht schrittweise variieren, sondern ist auf 800 DPI oder 1800 DPI beschränkt. Alle Tasten der Maus können selbstverständlich frei belegt werden. Die Beleuchtung der Maus ist nicht deaktivierbar.