Grafikkarten Speicher: Braucht eine Grafikkarte 256 MB, 512 MB oder 1.024 MB?
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Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der Benchmark zu Crysis in einer Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Die Messung erfolgt für das gesamte Testsystem.
Am schwersten aus dem Testfeld hat es die PowerColor Radeon HD 3850 Xtreme PCS, da dem 3D-Beschleuniger noch die Lüftersteuerung fehlt. Eine neue Revision behebt diesen Fauxpas. Bewerten wollen wir die Messwerte deswegen nicht. Um einiges besser, aber immer noch etwas störend, macht es die Sapphire Radeon HD 3850 mit 1024 MB. Die Kühlkonstruktion fällt allerdings mit einem leisen Rauschen unangenehm auf.
Der „Glaciator“ von Asus agiert auf den beiden Testprobanden identisch und somit ein wenig leiser als das Exemplar auf dem Sapphire-Derivat. Wirklich überzeugen kann aber auch das Kühlsystem nicht. Ironischerweise sind es ausgerechnet die beiden Referenzkühler auf der Radeon HD 3850 und der GeForce 8800 GT, die mit Abstand den besten Eindruck hinterlassen. Sowohl unter Windows als auch unter Last fallen die Grafikkarten nie negativ auf und eignen sich, ohne irgendwelche Kompromisse machen zu müssen, für einen Silent-PC. Die anderen Kühlkonstruktionen kommen nicht annähernd an dieses hohe Niveau heran.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten Unreal Tournament 3 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Bei den Temperaturmessungen kam der Anschein auf, dass sich einige Testprobanden gegen uns verschworen hatten. Bei den beiden Asus-Karten konnte man überhaupt keine Temperatur ablesen und bei dem PowerColor-Modell scheint der Sensor defekt zu sein. Denn Temperaturen von 25 Grad Celsius sind kaum möglich, da die Raumtemperatur nur zwei bis drei Grad niedriger war. Immerhin verliefen die Messungen bei den drei restlichen 3D-Beschleuniger einwandfrei.
Dabei scheint Sapphire bei der Radeon HD 3850 1024 MB eine gute Arbeit geleistet zu haben, da die Grafikkarte unter Last 16 Grad Kühler als das Referenzdesign mit weniger Speicher ist. Dafür muss man aber eine höhere Lautstärke in Kauf nehmen. Die beiden Standardversionen von ATi und Nvidia geben sich nicht viel und liegen immer nah beieinander.
Leistungsaufnahme
Für die Messungen der Leistungsaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Leistungsaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb. Letzterer wird durch Verwendung von Unreal Tournament 3 unter der Auflösung 2560x1600 simuliert.
Braucht ein größerer Speicher mehr Strom als eine kleinere Version? Wie man an den Diagrammen sehen kann, ist dies der Fall. So zieht die Radeon HD 3850 mit 256 MB gleich 13 Watt weniger aus der Steckdose als die 512-MB-Karte. Dabei muss man anmerken, dass die Taktraten der anderen 3D-Beschleuniger leicht höher als die des Referenzdesigns sind – eine so große Differenz sollte das aber nicht ausmachen. Zudem takten die Testprobanden unter Windows alle gleich. Der Sprung auf 1024 MB steigert die Leistungsaufnahme gegenüber der 512-MB-Version dann nur noch um zwei Watt.
Bei der GeForce 8800 GT sieht es sehr ähnlich aus, wobei die Leistungsaufnahme der 256-MB- und der 512-MB-Karte fast identisch ist. Nur das 1024-MB-Modell benötigt mit 163 Watt zehn Watt mehr als die kleinere Variante. Unter Last werden die Unterschiede größer – und eigentlich schon zu groß, um nur den Speicher verantwortlich zu machen. Während sich die Radeon HD 3850 mit 256 MB akzeptable 221 Watt genehmigt, zeigt das Messgerät bei der 512-MB-Karte mit 268 Watt satte 47 Watt mehr an. Erklären können wir die massive Differenz nicht. Die 1024-MB-Karte erreicht gemessen im Gesamtsystem maximal 279 Watt.
Bei den Nvidia-Modellen scheinen die Asus-Exemplare generell stromhungriger zu sein. Anders könnte es kaum möglich sein, dass man bei der 256-MB-Karte 24 Watt mehr (267 Watt) notieren muss als bei der 512-MB-Variante. Die 1024-MB-Adaption ist mit 281 Watt 14 Watt verschwenderischer als der langsamere Asus-Beschleuniger.