Grafikkarten Speicher: Braucht eine Grafikkarte 256 MB, 512 MB oder 1.024 MB?
15/15Beurteilung
Müssen es bei aktuellen Grafikkarten mindestens 512 MB sein oder reichen für moderne Spiele auch noch 256 MB? Und lohnen sich schon die größeren 1024-MB-Varianten? Nach den zahlreichen Benchmarks können wir diese Frage eindeutig beantworten und sind auf einige interessante Ergebnisse gestoßen. Gut ersichtlich sind in den Performancemessungen die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Memorycontroller, je nachdem, ob eine ATi- oder eine Nvidia-Grafikkarte verbaut ist. Es bestätigt sich die Beobachtung, dass die G8x/G9x-Architektur mehr Speicher für dieselben Aufgaben benötigt als ATi mit dem R600-Design. Die Speicherverwaltung ist ATi effizienter gelungen.
Denn schon in 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung erleidet die GeForce 8800 GT mit 256 MB einen durchschnittlichen Performanceeinbruch von 13 Prozent gegenüber dem 512-MB-Modell. In einigen Anwendungen ist die Geschwindigkeit schon so niedrig, dass diese nicht mehr spielbar sind. Die 1024-MB-Karte ist dagegen nur ein unspürbares Prozent schneller. Anders sieht es bei ATi aus, wo die Radeon HD 3850 mit 256 MB noch gut mit der 512-MB-Variante mithalten kann. Nur vier Prozent liegt man zurück, während die 1024-MB-Karte nochmals ein Prozent schneller ist.
In 1600x1200 werden die Differenzen größer. 20 Prozent lautet der Rückstand der kleinsten GeForce-Karte auf das Referenzdesign. Die GeForce 8800 GT mit 1024 MB kann erneut keinen Vorsprung erkämpfen. Bei der Radeon HD 3850 sind die Unterschiede gleich geblieben. Dies ändert sich ebenso in 2560x1600 nicht. Die 512-MB-Karte liegt mit dem größeren Bruder gleich auf. Dasselbe gilt für die GeForce-Fraktion.
Nach dem Hinzuschalten der beiden qualitätssteigernden Features verliert die GeForce 8800 GT mit 256 MB in 1280x1024 endgültig den Anschluss. 30 Prozent lautet der Rückstand auf die 512-MB-Karte, die sich wacker gegen das 1024-MB-Modell schlägt. Das Referenzdesign der Radeon HD 3850 muss sich um sieben Prozent gegen den 3D-Beschleuniger mit dem doppelt so großen Speicherausbau geschlagen geben, während sich die 1024-MB-Karte einen minimalen Vorsprung von drei Prozent erkämpfen kann.
In der nächsthöheren Auflösung bricht die GeForce 8800 GT 256 MB endgültig ein. Die Grafikkarte rendert durchschnittlich nichtmals halb so schnell wie die 512-MB-Karte. Diese hat einen knappen Rückstand von fünf Prozent auf den 1-GB-Boliden. Die Radeon HD 3850 mit 256 MB liegt 16 Prozent hinter der 512-MB-Variante, die wiederum nur zwei Prozent hinter der 1024-MB-Grafikkarte ins Ziel läuft. In 2560x1600 kann sich die 1024-MB-Version der GeForce 8800 GT erstmals deutlich von dem Referenzdesign absetzen. 31 Prozent lautet die Differenz. Bei ATi sieht es ähnlich aus, wobei der Unterschied geringere acht Prozent beträgt.
Bei Nutzung der acht-fachen Kantenglättung kann sich die 1024-MB-Karte der GeForce 8800 GT schon in 1280x1024 einen Vorsprung von sechs Prozent erkämpfen. Das 256-MB-Modell liegt weit abgeschlagen dahinter zurück. Bei den ATi-Probanden gibt es mal wieder keine Unterschiede zwischen den großen Varianten, einzig die 256-MB-Karte muss sich mit einer Differenz von über 40 Prozent geschlagen geben. Das ändert sich auch in 1600x1200 nicht, nur der Rückstand der 256-MB-Karte wächst weiter an. Bei den Nvidia-Beschleunigern sieht es ähnlich aus, nur sind die prozentualen Unterschiede viel größer. Das 1024-MB-Modell ist gute 30 Prozent schneller als das Referenzdesign. 2560x1600 wollen wir bei der hochwertigen Kantenglättung nicht bewerten, da keine Karte spielbare Messwerte erreicht.
Fazit
Die Frage nach der RAM-Bestückung sollte eigentlich nicht mehr schwer fallen. Die 256-MB-Modelle gehören mittlerweile endgültig der Vergangenheit an und sind für aktuelle Spiele nur noch selten zu gebrauchen. Vor allem die Nvidia-Karten haben es schon in niedrigen Qualitätseinstellungen sehr schwer, während die ATi-Probanden etwas länger durchhalten. Die 512-MB-Versionen beider Herstellern sind unter normalen Arbeitsbedingungen dagegen grundsätzlich keine schlechte Wahl.
Vor allem die ATi-Fraktion weiß zu gefallen – hier halten wir 512 MB derzeit für völlig ausreichend. Etwas anders sieht es bei der aktuellen GeForce-Generation aus. In einigen wenigen Spielen und generell in hohen Einstellungen, vor allem bei acht-fachem Anti-Aliasing, können die G8x- und G9x-GPUs von einem 1024 MB großen VRAM profitieren. In diesen Situationen ist der Griff zu einer 1024-MB-Karte nicht verkehrt. Einziges Problem: Es gibt nicht von jeder Nvidia GeForce ein entsprechendes Modell.
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