Hunderte PCs von Ministerien verschwunden
Wie die Bundesregierung schon im März einräumte, verschwanden von 2005 bis 2007 über 500 PCs aus deutschen Bundesbehörden. Einige der Geräte sollen sensible Daten gespeichert haben, wie nun bekannt wurde. So befänden sich auch Steuerdaten und Geheimunterlagen auf einigen der PCs, Laptops oder Mobiltelefone.
Laut einem Bericht des Bundesinnenministeriums, das auf eine Nachfrage von FDP-Bundestagsfraktionsvize Carl-Ludwig Thiele reagierte, gingen den Ministerien und Behörden zwischen 2005 und 2007 189 Tischcomputer und 326 Laptops verloren. Hinzu kommen 38 Speichermedien und 271 Mobiltelefone. Über 40 Geräte seien im Ausland abhanden gekommen. Auf einigen der Computer sollen auch sensible Daten gespeichert gewesen sein. So kam dem Bundesamt für Zivildienst (BAZ) ein PC abhanden, der die Adressen von insgesamt 1.200 Zivildienstleistenden gespeichert haben soll. Datenträger des Verteidigungsministeriums beinhalteten zudem Dokumente der Geheimhaltungsstufe „VS-Vertraulich“ oder höher. Auch Steuerdaten und geheime Telefonnummern von Ministerien sollen sich auf den gestohlenen Geräten befunden haben.
Die Bundesregierung entkräftet jedoch Befürchtungen, bei denen von einem Missbrauch der Daten ausgegangen wird. In jedem Fall sollen die sensiblen Informationen verschlüsselt gewesen sein:
Der Bundesregierung ist kein Fall bekannt, in dem von einem gestohlenen, abhandengekommenen bzw. unauffindbaren Gerät auf nichtöffentliche bzw. vertrauliche Daten zugegriffen werden konnte.
Nichtsdestotrotz verlangte der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar weitere Aufklärung und für die Zukunft eine Meldepflicht für Datenverluste, damit seine Behörde besser ermitteln könne.