Intel Montevina schaltet Grafikkarte ab
David Perlmutter, General Manager der Intel Mobility Group, hat im Rahmen des in Shanghai abgehaltenen Intel Entwicklerforums Anfang April bekannt gegeben, dass der Halbleiterhersteller mit der Montevina-Plattform ein zu Nvidias Hybrid Power ähnliches Features bieten wird.
Mit Hybrid Power hat Nvidia im Rahmen von Hybrid-SLI ein Feature vorgestellt, das in Desktop-Computern massiv zum Stromsparen beitragen kann. Die Idee ist simpel: Statt eine leistungsfähige (High-End-)Grafikkarte stets mit Strom zu versorgen, wird in Situationen, wo höchste Performance fehl am Platz ist, auf eine im nForce-Chipsatz integrierte und besonders stromsparende Grafiklösung zurückgegriffen; die diskrete Grafikkarte wird auf Wunsch des Benutzers deaktiviert und von der Stromversorgung abgetrennt. In einer Technik-Demonstration konnte Nvidia mit Hilfe von Hybrid Power bei einem mit GeForce 8800 GT bestückten nForce 780a-System die Leistungsaufnahme von 122 auf 80 Watt im Idle-Betrieb senken.
Intel möchte die Grundidee von Hybrid Power nutzen, um die im Juni erwarteten Notebooks auf Basis der Centrino-2-Plattform, Codename Montevina, mit leistungsfähigen diskreten Grafikkarten ausstatten zu können und trotzdem eine lange Akkulaufzeit unter Verwendung der integrierten Grafik der Cantiga-Chipsätze (GM45/GM47) zu ermöglichen. Parallel zur integrierten GMA-X4500-Grafik der GM45/47-Chipsätze können Centrino-2-Notebooks mit diskreten Grafikkarten von Nvidia oder ATi bestückt werden – im laufenden Betrieb kann anschließend vom Benutzer entschieden werden, welcher Pixelbeschleuniger aktuell für die Bildschirmausgabe zuständig sein soll.
Findet die diskrete Grafik keine Verwendung, kann sie komplett deaktiviert werden, um die Batterie zu schonen. Um Windows Vista beim Umschalten nicht aus dem Rhythmus zu bringen, wird lediglich ein von Intel bereitgestellter „Wrapper“-Treiber benötigt, der entscheidet, ob die integrierte oder aber die diskrete Grafikeinheit angesprochen werden muss. Windows kommuniziert nur über diesen dazwischen geschalteten Treiber mit den eigentlichen Grafikkartentreibern.
Übrigens: Sony hat mit der SZ-Serie bereits seit 2006 Notebooks im Angebot (siehe auch), die sowohl mit einer integrierten als auch diskreten Grafikeinheit aufwarten können. Zum Umschalten zwischen den Pixelbeschleunigern ist bei diesen Produkten noch ein störender Neustart erforderlich. Dies soll mit Centrino 2 der Vergangenheit angehören.