Asus EN9600GT & EAH3850 im Test: Übertaktete Mittelklasse mit eigenem Kühler

Sebastian Pesdicek
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Asus EN9600GT & EAH3850 im Test: Übertaktete Mittelklasse mit eigenem Kühler

Einleitung

Vergangenen Herbst trug der kanadische Grafikkarten-Spezialist ATi die wenig erfolgreiche Radeon-HD-2900-Generation zu Grabe und präsentierte mit der Radeon HD 3800 im Zuge dessen eine weitaus überzeugendere Generation. Die mit der jüngsten Produktfamilie ebenfalls neu strukturierte Nomenklatur, unter der die aktuellen ATi-Grafikkarten seitdem vermarktet werden, stand letztlich nicht so sehr für einen großen Sprung in der Grafikleistung, sondern sollte vielmehr das schlechte Image von einer lauten, leistungshungrigen, teuren und daher nicht so recht überzeugenden Architektur der Radeon HD 2900 vergessen machen – und das tat sie.

Die Radeon HD 3870 und die etwas langsamer getaktete HD 3850 überzeugen durch eine solide Grafikleistung, eine moderne und relativ energieeffiziente Architektur sowie einen aus dem Mobil-Sektor rekrutierten Stromsparmechanismus namens PowerPlay. Der kalifornische Konkurrent Nvidia wusste, dass ATi keinen Rohrkrepierer vorstellen würde und dank des gesunden Konkurrenzkampfes präsentierte man wenig später eine GeForce 8800 GT mit unerwartet hohen Taktfrequenzen, die selbst ihre größeren Geschwister, die 8800 GTS und GTX, in der einen oder anderen Disziplin alt aussehen ließ. Doch war sie das, Nvidias Antwort auf ATis gelungene Neuvorstellung? Bei Nvidia blieb man jedenfalls im Gegensatz zu ATi bei der bestehenden Produktgeneration, der GeForce 8. Was sich die Hersteller bei ihren jüngsten Umstrukturierungen und Neuvorstellungen unter alter oder teilweise auch neuer Produktbezeichnung gedacht haben, können wir letzten Endes nur vermuten. Die wahre Antwort auf die Radeon HD 3800 scheint rückblickend jedoch nicht die auf dem Grafikchip vom Typ G92 basierte GeForce 8800 GT zu sein, sondern vielmehr ein auf Preis-Leistung optimierter und daher auch im Vergleich zum G92 architektonisch beschnittener G94 – in Form der GeForce 9600 GT – zu sein.

So sieht er also scheinbar aus, der Konkurrenzkampf in der Mittelklasse – ausgetragen auf den Schultern der ATi Radeon HD 3800 und der Nvidia GeForce 9600 GT. Im ATi-Lager erscheint vor allem eine Radeon HD 3850 interessant, da sie architektonisch einer HD 3870 gleicht und nur langsamer taktet. Nach ATi-Referenz wurde sie zwar mit nur 256 MB Grafikspeicher konzipiert; Hersteller-Adaptionen mit 512 MB sind inzwischen jedoch keine Seltenheit mehr. Keine schlechten Voraussetzungen also, um theoretisch durch simple Taktsteigerung eine Radeon HD 3850 mit 512 MB zu einer HD 3870 zu machen.

Der Grafikchip der Radeon HD 3800 ist der RV670. Er wird in einer modernen Strukturbreite von 55 nm gefertigt und hat bislang mit relativ hohem Taktpotential überzeugen können. Doch auch der in 65 nm gefertigte G94 einer GeForce 9600 GT ist in dieser Hinsicht kein Kind von schlechten Eltern. Inwiefern also auch die Qualität der Grafikplatine und der darauf verbauten Speicherchips, sowie eine gute Kühlung der Komponenten eine Rolle beim Kampf um die Leistungskrone in der Mittelklasse spielen könnten, soll dieser Artikel hinterfragen und, soweit möglich, klären. Hierzu haben wir drei hochkarätige Testkandidaten aus dem Hause Asus am Start: Eine Asus EN9600GT Top tritt gegen eine EAH3850 Top und eine EAH3850 OC Gear an. Alle Modelle werden vom Asus „Glaciator“ mit einem 75-mm-Axiallüfter gekühlt und verfügen über 512 MB GDDR3 Grafikspeicher.

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