Asus EN9600GT & EAH3850 im Test: Übertaktete Mittelklasse mit eigenem Kühler
2/9Technische Daten
Bevor wir im Einzelnen einen genaueren Blick auf die drei Grafikkarten von Asus werfen, kann sich jeder, der interessiert ist, anhand der folgenden Tabelle einen Überblick über die technischen Daten der Testkandidaten sowie relevanter Referenz-Modelle verschaffen.
Asus EAH3850 OC Gear |
Asus EAH3850 Top |
ATi Radeon HD 3870 |
Nvidia GeForce 9600 GT |
Asus EN9600GT Top |
Nvidia GeForce 8800 GT |
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Chip | RV670 | RV670 | RV670 | G94 | G94 | G92 |
Transistoren | ca. 666 Mio. | ca. 666 Mio. | ca. 666 Mio. | ca. 505 Mio. | ca. 505 Mio. | ca. 754 Mio. |
Fertigung | 55 nm | 55 nm | 55 nm | 65 nm | 65 nm | 65 nm |
Chiptakt | 670 MHz * | 730 MHz | 775 MHz | 650 MHz | 720 MHz | 600 MHz |
Shadertakt | 670 MHz * | 730 MHz | 775 MHz | 1625 MHz | 1800 MHz | 1512 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
64 (5D) | 64 (5D) | 64 (5D) | 64 (1D) | 64 (1D) | 112 (1D) |
ROPs | 16 | 16 | 16 | 16 | 16 | 16 |
Pixelfüllrate | 10720 MPix/s | 11680 MPix/s | 12400 MPix/s | 10400 MPix/s | 11520 MPix/s | 9600 MPix/s |
TMUs | 16 | 16 | 16 | 32 | 32 | 56 |
Texelfüllrate | 10720 MTex/s | 11680 MTex/s | 12400 MPix/s | 20800 MTex/s | 23040 MTex/s | 33600 MTex/s |
TAUs | 32 | 32 | 32 | 32 | 32 | 56 |
Shader-Model | SM 4.1 | SM 4.1 | SM 4.1 | SM 4.0 | SM 4.0 | SM 4.0 |
Speichermenge | 512 MB GDDR3 | 512 MB GDDR3 | 512 MB GDDR4 | 512 MB GDDR3 | 512 MB GDDR3 | 512 MB GDDR3 |
Speichertakt | 830 MHz * | 950 MHz | 1125 MHz | 900 MHz | 1000 MHz | 900 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 53120 MB/s | 60800 MB/s | 72000 MB/s | 57600 MB/s | 64000 MB/s | 57600 MB/s |
* Die Taktfrequenzen der OC-Gear-Edition entsprechen ab Werk den Referenzwerten einer ATi Radeon HD 3850. Erst durch ein mitgeliefertes OC-Gear-Display (5,25"-Schacht) soll manuell weiteres Taktpotential erschlossen werden.
Asus EAH3850 OC Gear
Die Asus EAH3850 OC Gear entspricht in technischer Hinsicht einer ATi Radeon HD 3850 mit 512 MB GDDR3. Der Takt liegt mit 670 MHz Chip- und 830 MHz Speicherfrequenz auf Referenz-Niveau. Mit dem Asus Glaciator als Kühlsystem und Speicherzugriffszeiten, die laut Asus bei nur 0,8 ns liegen, gibt der Hersteller der Grafikkarte jedoch gute Voraussetzungen zur manuellen Übertaktung mit auf den Weg. Unterstrichen wird dies im Falle der OC-Gear-Edition mit einem entsprechenden Front-Display. Dieses ist für den Einbau in einen freien 5,25"-Laufwerksschacht konfektioniert und gibt dem Benutzer mit Hilfe eines Drehknopfes Kontrolle über Chip- und Speichertakt sowie die Lüfterdrehzahl des Glaciator-Kühlers.
Zum Glaciator-Kühlsystem gehört nicht nur der GPU-Kühler mit einem 75-mm-Axiallüfter: Bei vielen, jedoch nicht allen Modellen, ist noch ein schicker Kühlkörper auf den Spannungswandlern zu finden – so auch bei der OC-Gear-Edition. Generell mutet die Verarbeitung der Karte hochwertig an. Auf den DVI-Ausgängen, dem TV-Out sowie der CrossFire-Schnittstelle sitzen transparente Schutzkappen aus Kunststoff. Die acht verlöteten GDDR3-Speicherchips wurden von Hynix mit der Produktbezeichnung HY5RS123235BFP-08 gefertigt. Die sich dahinter verbergende Spezifikation verspricht bei 2,05 Volt eine Zugriffszeit von 0,8 ns, aber nur eine reale Taktfrequenz von 1.200 MHz – werbewirksam wird die Zugriffszeit hier also von 0,83 ns auf 0,8 ns abgerundet, was theoretisch 1.250 MHz entsprochen hätte.
Zum Lieferumfang gehören das bereits genannte OC-Gear-Display inklusive eines zugehörigen Handbuchs und einer entsprechenden CD mit Treibern und Anwendungen sowie eine Ledertasche zur Aufbewahrung oder zum Transport von maximal 16 CDs. Der weitere Lieferumfang besteht aus Standardbeigaben wie einem Installationshandbuch (gedruckt und auf CD) für die Grafikkarte, einer Treiber-CD, einer CrossFire-Brücke, einem DVI-auf-VGA-Adapter, einem DVI-auf-HDMI-Adapter, einer TV-Out-auf-Cinch-Peitsche und einem 4-Pol-zu-PCIe-6-Pol-Adapter.
Neben den Taktfrequenzen und der Lüfterdrehzahl kann mit dem OC-Gear-Display die Systemlautstärke wie bei einer HiFi-Anlage über den Drehknopf gesteuert werden. Zu den genannten Einstellwerten gesellt sich außerdem die Ausgabe der Bildwiederholungsrate (FPS) und der GPU-Temperatur auf dem Display. Hierbei ist die FPS-Angabe jedoch der einzige in alphanumerischer Form ausgegebene Wert – der Status der restlichen Werte wird lediglich mit LEDs dargestellt. Die Kommunikation zwischen System und Display erfolgt über den USB-Standard: Ein mitgeliefertes Kabel verbindet die Komponente intern mit entsprechenden USB-Headern auf dem Mainboard. Zur Inbetriebnahme des Displays ist die Installation eines Treibers sowie der beiden Asus-Tools SmartDoctor und GamerOSD erforderlich. Letzteres soll die Anzeige der FPS-Werte auf dem Display ermöglichen, während SmartDoctor die Softwarebasis für die übrigen Werte und Einstellmöglichkeiten des Displays bereit stellt. Damit das OC-Gear-Display funktionieren kann, müssen die beiden Tools daher stets geöffnet beziehungsweise im System-Tray abgelegt sein. Sobald SmartDoctor geschlossen ist, erlischt das LED-Display.
Zu unserer Enttäuschung glückte die Ausgabe des FPS-Werts auf dem LED-Display bei unserem Testsystem mit Windows Vista nicht. Weiterhin kam es mit SmartDoctor und GamerOSD zu teilweise drastischen Systemrucklern, sowohl unter Windows als auch im Spielbetrieb. Neben der Tatsache, dass man mit einer Darstellung mittels Status-LEDs nur eine qualitative, nicht aber eine quantitative Aussage über Taktfrequenz, Temperatur und Lüfterdrehzahl erhält, degenerierte das OC-Gear-Display aufgrund der Inkompatibilitäten seitens der Software im Laufe des Testbetriebs gänzlich zu einem optischen Gimmick: Eine nette Art, den Betriebszustand der Grafikkarte zu visualisieren plus die Möglichkeit, an der Systemlautstärke drehen zu können. Weitere Einstellungen nahmen wir im Endeffekt hauptsächlich wie gewohnt mit dem Freeware-Tool RivaTuner vor, dessen Änderungen das LED-Display übrigens ohne Probleme jederzeit konsequent übernahm und darstellte. Um brauchbare Messwerte zu erzielen, musste das Display jedoch ob der genannten Schwierigkeiten letztlich aus dem System weichen.