HD 3850 X2 im Test: Asus bastelt spezielle HD 3850 mit zwei GPUs
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Asus EAH3850 X2 1GB
Mit der eigens kreierten Radeon HD 3850 X2 möchte Asus die Preis- und Leistungslücke zwischen der Radeon HD 3870 und der Radeon HD 3870 X2 schließen. Nicht genug, dass diese allein schon gerade zu riesig ist. Darüber hinaus hat Nvidia in dem Preissegment einige interessante Karten im Angebot, gegen die es eben keinen Gegenspieler von ATi gibt. Wann genau und für welchen Preis die Grafikkarte im Handel erscheinen wird, konnte uns Asus jedoch noch nicht mitteilen. Eine reine Machbarkeitsstudie, ähnlich wie anno dazumal die Radeon HD 2600 XT Dual von Sapphire, soll der 3D-Beschleuniger aber nicht sein. Er soll auf den Markt kommen, versprach uns der Hersteller.
Das PCB der Radeon HD 3850 X2, die den etwas kryptischen Namen „EAH3850 X2 1GB“ trägt, kommt ATi-typisch in roter Farbe daher und misst eine Gesamtlänge von 28 cm. Damit ist die Grafikkarte gleich lang wie die schnellsten Modelle der beiden großen Chiphersteller und sollte in fast alle im Handel erhältlichen Gehäuse ohne größere Schwierigkeiten eingebaut werden können. Aufpassen muss man aufgrund der Länge allerdings bei den Festplattenkäfigen, da es sein kann, dass diese etwas unglücklich platziert sind und der SATA-Stecker mit dem Ende der Platine kollidiert.
Die Platine hat nichts mit der Ausführung auf der schnelleren Radeon HD 3870 X2 gemeinsam, sondern wurde von Asus völlig neu entworfen. Das gesamte PCB ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite mit diversen Bauteilen bestückt, Freiräume gibt es kaum. Auch auf der Radeon HD 3850 X2 werden zwei Stromanschlüsse benötigt, ein Sechs-Pin- und einen Acht-Pin-Anschluss. Letzterer ist aber nur optional für das Übertakten im Treibermenü (Overdrive) notwendig, alternativ reicht ein Sechs-Pin-Exemplar aus. Ein CrossFire-Anschluss ist vorhanden, durch den man eine weitere Radeon HD 3850 X2 (oder eine andere ATi-Grafikkarte der Radeon-HD-3800-Serie) parallel zur Dual-Karte betreiben kann.
Asus verbaut auf der Multi-GPU-Karte ein großes Dual-Slot-Kühlsystem, das die gesamte Vorderseite belegt. Es besteht aus zwei Kupferkühlplatten, die die beiden RV670-GPUs und die Spannungswandler bedecken. Zwei Heatpipes pro Rechenkern sind mit einer Kühleinheit bestehend aus mehreren Aluminiumlamellen verbunden. Auf den Lamellen sind zwei flache, 70 mm messende Axiallüfter montiert, die bei uns im Betrieb allerdings nicht im Ansatz überzeugen konnten (mehr dazu im Abschnitt Lautstärke). Interessanterweise verzichtet Asus bei der Radeon HD 3850 X2 auf eine Kühlung des PCIe-Switch, durch den die beiden GPUs miteinander kommunizieren können. Auf dem Referenzdesign der Radeon HD 3870 X2 wurde der Switch von einem Kühlkörper auf niedrigeren Temperaturen gehalten.
Ein Großteil des Kühlsystems wird durch eine schwarze Ummantelung verdeckt, die aber wahrscheinlich mehr für die Optik als zur Effizienzverbesserung gedacht ist. Die beiden Lüfter saugen die kühle Luft aus dem Gehäuse an, pusten diese über die Alulamellen, die somit an Temperatur verlieren, und anschließend wird die erhitze Luft – im wahrsten Sinne des Wortes – in alle Richtungen verstreut. Eine einheitliche Richtung gibt es nicht, da die Luft nicht nur durch die Öffnungen aus dem Slotblech, sondern ebenso wieder ins Gehäuse entweichen kann.
Der insgesamt 1.024 MB große GDDR3-Speicher (jede GPU kann auf 512 MB zugreifen) wird von Qimonda mit einer Zugriffszeit von einer Nanosekunde hergestellt. Es gibt also rein von den Chips her noch ein großes Taktpotenzial, da das theoretische Maximum erst bei 1.000 MHz erreicht ist. Dank der PowerPlay-Funktion takten sich die GPUs der Asus Radeon HD 3850 X2 unter Windows auf 300 MHz herunter, der Speicher arbeitet aber weiterhin unverändert mit 828 MHz. Auf dem Slotblech montiert der Hersteller die üblichen zwei Dual-Link-DVI-Ausgänge, die auf der R680-Karte auch bei einer Dual-Link-Auflösung wie 2560x1600 den HDCP-Kopierschutz anwenden können. Zudem steht ein HDTV-Ausgang zur Verfügung.
Die Kabelausstattung ist Asus auf der Radeon HD 3850 X2 gut gelungen. Mit einem Sechs-Pin-Stromadapter, einer S-Video-auf-YUV-Kabelpeitsche, einem DVI-auf-D-SUB-, einem DVI-auf-HDMI-Adapter sowie einer CrossFire-Bridge werden eigentlich alle nötigen Kabel mitgeliefert. Durch den HDMI-Adapter ist es möglich ist, Video- und Audio-Signale über den DVI-Ausgang wiederzugeben. Dabei ist der Adapter mit dem HDMI-1.2-Standard kompatibel, womit eine Dolby-Digital- sowie DTS-Tonspur von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD ausgegeben werden können. Die neuen Tonformate Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD sowie DTS-HD bleiben jedoch außen vor.
Das Softwarepaket ist dagegen nur bedingt als solches zu bezeichnen. Mehr als eine Treiber-CD sowie einen Datenträger mit den Asus-eigenen Tools gibt es nicht. Als Ausgleich dafür ist die von Asus bekannte CD-Mappe vorhanden.